Für die am 12. Februar startende Weltmeisterschaft bahnt sich bei den Frauen das große Duell zwischen der in Antholz zweimal drittplatzierten Preuß und der gar zweimal siegreichen Jeanmonnot an - doch dafür muss die beste deutsche Biathletin wieder zu Kräften kommen. Sie brauche "eine Extra-Pause", begründete sie ihren Verzicht auf die Staffel: "Der Januar war anstrengend - auch vom Kopf her." Sie habe bereits nach Rang drei im Sprint enorme Müdigkeit gespürt.
"Ich hatte einen Break, da hat es mir ganz schön den Stecker gezogen", erzählte Preuß am Samstag: "Dann war ich nur im Bett, gar nicht draußen und habe geschaut, dass ich alle Körner spare. Die Beine haben sich wieder ganz gut angefühlt." Zumindest so gut, dass sie mit einer beherzten Attacke gegen die Französin Jeanne Richard im Verfolger den Podestplatz absicherte.
"Wirklich ein gutes Rennen", schwärmte Felix Bitterling: "Auf der Schlussrunde hat es die Franzi überragend gemacht." Für die Verschnaufpause seiner Hoffnungsträgerin zeigte der Sportdirektor Verständnis. "Viele sind wirklich müde. Das ist nicht ganz einfach mit der dritten Woche im Januar, auch mit den vielen Terminen rund um die Heimweltcups - das zehrt. Nichtsdestotrotz haben wir mit der Damen-Mannschaft einen tollen Januar gehabt." In der Tat, daran änderte auch die ohne Preuß sowie die erkrankten Vanessa Voigt, Julia Tannheimer und Selina Grotian angetretene Staffel nichts mehr.
Das im Durchschnitt nicht einmal 23 Jahre alte Quartett mit Marlene Fichtner, Sophia Schneider, Julia Kink und Johanna Puff kam beim schwedischen Sieg nach 4x6 Kilometern auf Rang acht. Nicht nur wegen der zehn Nachlader fehlten bei Regen mehr als zwei Minuten aufs Podest, damit gab der Deutsche Skiverband (DSV) nach zuletzt zwei Siegen die Führung im Staffel-Weltcup wieder ab.
Auch Biathlon-Herren ohne Chance
Auch die Männer hatten ohne den erkälteten Stamm-Schlussläufer Philipp Nawrath beim vierten Saisonsieg der Franzosen keine Chance. Das Quartett um Justus Strelow, Philipp Horn, Johannes Kühn und David Zobel kam mit einer Strafrunde und zehn Nachladern auf Rang sieben. "Es ist kein glücklicher Stretch, der da gerade zusammenkommt in den letzten Wochen", haderte Bitterling: "Ich bin aber sicher, dass auch wieder andere Tage kommen werden."
Bestenfalls eben schon bei der WM in Lenzerheide, wo nach dem finalen Vorbereitungslehrgang in Antholz nach derzeitigem Stand hauptsächlich Preuß als echte Medaillenkandidatin starten wird.