Und so zeigten die Nachbarn im Vorfeld eine ansonsten eher ungewohnte Einigkeit. Allen Beteiligten ist aber auch klar, dass diese am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) für mindestens 90 Minuten ruhen muss - denn dann steht wieder neben "Alaaf" gegen "Helau" und "Kölsch" gegen "Alt" auch die sportliche Brisanz im Fokus.
Es sei eine "Riesenchance" für seine Mannschaft, sagte Kölns Trainer Gerhard Struber. Im hochspannenden Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga liegt der FC schließlich noch knapp vor dem Team aus der Landeshauptstadt, mit einem Erfolg könnte der Vorsprung auf sechs Punkte anwachsen. Ein Sieg der Fortuna würde jedoch schlagartig ein völlig anderes Bild ergeben.
Allofs: Köln hat mehr Druck
Das weiß auch Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs. Einst wechselte dieser von der Fortuna zum FC, stand in 38 Derbys auf dem Platz. "Die Erwartungshaltung ist ganz klar so, dass Köln wieder aufsteigt", sagte der 68-Jährige der Rheinischen Post. Das führe "zu einer größeren Drucksituation als wir sie durchleben".
Zum Match-Center: 1. FC Köln vs. Fortuna Düsseldorf
Zumal die Kölner bei der jüngsten 0:3-Niederlage beim 1. FC Magdeburg einen Warnschuss erhielten. Es sei kein Spiel gewesen, "wie wir uns es vorgestellt haben", so Keeper Marvin Schwäbe im Express-Interview: "Aber wir wissen auch, dass wir es wesentlich besser können."
"Schönstes Unentschieden" im Hinspiel
Wie im Hinspiel (2:2), als der FC das Spiel bei der Fortuna dominierte - in der fünften Minute der Nachspielzeit dann aber noch durch eine missglückte Flanke des Düsseldorfers Jona Niemiec den Ausgleich kassierte. "Das war fast das schönste Unentschieden meines Lebens", erinnerte sich Allofs: "Das hat auch gezeigt, was in diesen Partien emotional drinsteckt."
Und auf diese Emotionen würde der Europameister von 1980 am liebsten gar nicht mehr verzichten. "Ich wünsche mir das Derby jedes Jahr", sagte Allofs: "Wenn wir es in der neuen Saison gemeinsam in der Bundesliga austragen könnten, dann wäre das super." Auch da sind sich die Rivalen wieder einig.