Für Schalke geht es dabei nicht nur um sportliche Prestigegewinne, sondern auch um dringend benötigte Einnahmen. Viermal in Folge war für den Traditionsklub in der zweiten Pokalrunde Schluss. Ein Einzug ins Achtelfinale wäre das erste Mal seit fünf Jahren, und damit ein kleiner Befreiungsschlag in einer Phase, in der der Verein nach Stabilität sucht.
Trainer Miron Muslic betonte auf der Pressekonferenz, dass es keine größeren Veränderungen in der Startelf geben werde. „Wir bewerten jedes Spiel einzeln und stellen nach Leistung auf“, erklärte der Österreicher. „Wir haben am Freitag auf einem hohen Level verteidigt, diese Stabilität brauchen wir wieder.“
Gomis-Ausfall schmerzt Schalke
Keine guten Nachrichten für Justin Heekeren, der auf seinen zweiten Pflichtspieleinsatz in dieser Saison hofft. Der 24-jährige Keeper hatte beim mühsamen 1:0-Erfolg in der ersten Pokalrunde bei Lok Leipzig geglänzt, doch die jüngst starken Auftritte von Loris Karius sprechen erneut gegen einen Torwartwechsel. Heekeren dürfte sich ein weiteres Mal in Geduld üben müssen.
Personell hat Schalke die Ausfälle von Christian Gomis, Christopher Antwi-Adjei und Bryan Lasme zu verkraften. Muslic will trotzdem keine Ausreden gelten lassen: „Der nächste Spieler kommt rein und erfüllt seine Sache bestmöglich“, sagte der Trainer. Die Marschroute ist klar: defensive Stabilität, hohe Intensität, klare Struktur. „Wir sind Schalke und reisen niemals allein“, so Muslic weiter. In Darmstadt wird erneut eine große S04-Fankolonne erwartet.
Darmstadt hingegen geht mit Wut im Bauch in die Partie. Die 0:1-Niederlage auf Schalke war für die Lilien schwer zu verdauen. Trotz fast 60 Prozent Ballbesitz gelang es der Mannschaft von Florian Kohfeldt kaum, Chancen zu kreieren. „Wir hätten unsere Situationen besser ausspielen müssen“, sagte Abwehrspieler Matej Maglica. „Dann können wir gegen jede Mannschaft ein Tor schießen.“
Kapitän Marcel Schuhen sah die Ursachen in der hohen Intensität des Schalker Pressings. „Sie spielen mit einer sehr hoch anlaufenden Kette, das bringt Risiko mit sich. Aber sie haben das gut gemacht“, lobte er den Gegner.
Böllenfalltor wird "brennen"
Diesmal soll es anders laufen. Mit der Rückkehr von Stürmer Isac Lidberg, der im Ligaspiel kurzfristig ausgefallen war, hofft Darmstadt auf mehr Durchschlagskraft. „Heimspiel, Bölle: das wird brennen“, versprach Maglica. „Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut.“
Auch Schuhen erwartet ein anderes Gesicht seiner Mannschaft. „Ich hoffe, dass die Leute brennen und uns pushen. Dann können wir das Ding auseinandernehmen.“
Für zusätzliche Spannung sorgt ein Debüt an der Pfeife. Der 29-jährige Felix Bickel wird zum ersten Mal ein DFB-Pokalspiel leiten. Videounterstützung gibt es in dieser Runde noch nicht, Bickel und sein Team müssen allein entscheiden. Für Schalke ist der Schiedsrichter kein Unbekannter, er leitete bereits ein Ligaspiel mit königsblauer Beteiligung. Darmstadt dagegen hat noch keine Erfahrungen mit ihm gesammelt.
Unter Flutlicht am Böllenfalltor treffen zwei Mannschaften aufeinander, die sich bestens kennen und wissen, was auf dem Spiel steht. Schalke will seine Serie von Zweitrunden-Ausscheiden frühzeitig beenden, Darmstadt sucht nach Wiedergutmachung.
Zum Match-Center: Darmstadt 98 vs. Schalke 04
