Vier Tage nach dem unglücklichen Pokal-Aus beim Doublegewinner Bayer Leverkusen behauptete der FC die Tabellenführung in der 2. Liga - mit seinem siebten 1:0-Sieg der Saison. Im Jubiläumsduell mit Schalke 04 profitierte der dreimalige deutsche Meister von einem Gastgeschenk des Geburtstagskindes Mehmet Aydin: Damion Downs nutzte den kapitalen Fehler des Außenverteidigers zum entscheidenden Tor (43.) im 100. Pflichtspiel zwischen den Bundesliga-Gründungsmitgliedern.
Nach sechs Siegen in Folge hat Köln mit 40 Punkten den siebten Aufstieg im Blick. Zwei Zähler dahinter will der sechsmalige Meister HSV, der endlich mal bei einem Aufsteiger gewann, seine siebenjährige Verbannung in die 2. Liga beenden. Und die Roten Teufel, mit vier Titeln dekoriert, haben sich punktgleich auf den Relegationsplatz vorgearbeitet.
Mit dem gesperrten Markus Anfang auf der Tribüne setzte der FCK seine Siegesserie auch bei Hertha BSC fort und genoss die Tabelle als "schöne Momentaufnahme", wie Co-Trainer Florian Junge sagte: "Wir müssen alles mitnehmen, was wir mitnehmen können. Wir geben weiter Gas und schauen, was passiert."
Nach dem 1:0 in Berlin, dem vierten Dreier in Folge, hat sich Kaiserslautern oben festgesetzt. Auch Anfang, der beim Last-Minute-Sieg gegen Preußen Münster vor einer Woche die Rote Karte gesehen hatte, sagte: "Den Moment genießen wir natürlich." Allzu offensiv vom Aufstieg sprechen wollen die Pfälzer aber noch nicht. "Wir sind im Februar. Wenn wir im April noch oben sind, können wir über andere Sachen reden", betonte Geschäftsführer Thomas Hengen: "Aber jetzt sind einfach noch zu viele schwere Spiele und zu viele Punkte dazwischen."
HSV mit Last Minute-Sieg
Bereits am Freitag hatten die Hamburger ihren Maskenmann Davie Selke gefeiert. Mit seinem Doppelpack per Kopf und vom Elfmeterpunkt jeweils in der Nachspielzeit hatte der Stürmer nur zwei Wochen nach seinem Jochbeinbruch die kuriose HSV-Serie bei Aufsteigern nach sechs Spielen ohne Sieg beendet. "Wir nehmen solche Spiele jetzt an und geben weiter Gas auf unserem Weg zum großen Ziel", sagte Selke nach dem 2:1 bei Preußen Münster, das er mit seinen Treffern (45.+4 und 90.+4) entschieden hatte: "Wir haben bis zum Ende daran geglaubt, wir sind eine Einheit."
In den vergangenen Jahren war der einstige Bundesliga-Dino im Kampf um den Wiederaufstieg nicht zuletzt auch daran gescheitert, dass er bei den vermeintlich Kleinen Punkte liegen ließ. Unter dem "Hamburger Jung" Merlin Polzin scheint der HSV die Konstanz wiedergefunden zu haben: Fünf Siege in acht Spielen ohne Niederlage sind die Zwischenbilanz des 34-Jährigen, der nach den Misserfolgen seiner deutlich prominenteren Vorgänger unerwartet zum Aufstiegstrainer werden könnte.