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Panik? Oder sinnvoll? Das Trainerbeben in der 2. Bundesliga nimmt Übermaß

Vor weniger als einem Monat noch der Handshake in Liga zwei, heute beide ohne Job: Gerhard Struber (l.) und Jan Siewert
Vor weniger als einem Monat noch der Handshake in Liga zwei, heute beide ohne Job: Gerhard Struber (l.) und Jan SiewertČTK / imago sportfotodienst / Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
Aufstiegs-Panik in Köln, Abstiegs-Angst in Fürth und der ganz normale Wahnsinn auf Schalke: Die Chaostage in der 2. Liga sorgen selbst bei Trainer-Urgesteinen wie Dieter Hecking und Peter Neururer nur noch für Kopfschütteln.

Er wisse zwar nicht, "was die Vereine dazu bewegt, Trainer zwei Spieltage vor Schluss zu entlassen", sagte Hecking dem SID, aber "wenn du in den letzten acht bis zehn Tagen vier oder fünf Trainer wechselst, kurz vor Saisonende, dann ist das oftmals auch mit Panik verbunden". Urgestein Peter Neururer meinte im Gespräch mit RTL/ntv: "Was da für ein Chaos herrscht im Bezug auf das Trainer-Dasein in der 2. Liga ist unglaublich."

Die Tabelle der 2. Bundesliga zwei Spiele vor Schluss
Die Tabelle der 2. Bundesliga zwei Spiele vor SchlussFlashscore

Nachdem allein im jungen Mai mit Jan Siewert (SpVgg Greuther Fürth), Gerhard Struber (1. FC Köln) und Kees van Wonderen (Schalke 04) schon drei Coaches gehen mussten, zählen die Statistiker nicht weniger als 14 Trainerwechsel in der 2. Liga - nur sieben Klubs haben noch den Trainer, mit dem sie in die Saison gestartet sind. In Fürth, bei Hannover 96 und auf Schalke wurde der Coach bereits zweimal gewechselt. Ob die Klubbosse "da jetzt sinnvoll handeln oder nicht", will Hecking nicht beurteilen: "Für den Trainerjob ist es auf jeden Fall sehr gefährlich."

Trainer-Druck wächst immer weiter

Ob Friedhelm Funkel Köln und Torsten Lieberknecht (seit 22. April im Amt) den 1. FC Kaiserslautern noch zurück in die Bundesliga führen oder Fürth der Klassenerhalt gelingt, weiß derzeit niemand. 

Nicht nur in der Bundesliga, wo gerade erst Ralph Hasenhüttl seinen Job beim VfL Wolfsburg verloren hat, wird der Druck offenbar immer größer - auch in der 2. Liga geht es um jede Menge Millionen. Und deshalb kann Rio-Weltmeister Christoph Kramer die nervösen Klubbosse durchaus auch verstehen.