Der FC Schalke 04 sei eine "Riesenbaustelle", bei der aus "Angst vor unbequemen Entscheidungen" zu viele Prozesse zu lange nicht angeschoben wurden. "Schalke war in der Vergangenheit nicht immer ehrlich zu sich selbst", sagte Tillmann. Das soll sich ändern. Die "sachliche Kritik" von van Wonderen, so Tillmann, "nehme ich selbstverständlich an. Es liegt in meiner Verantwortung, diesen Eindruck mit guter Arbeit zu korrigieren".
Die Art und Weise des Niederländers habe er hingegen "nicht in Ordnung" gefunden. Van Wonderen hatte nach dem 2:2 gegen den Hamburger SV offen über einen Abschied gesprochen und fehlende Rückendeckung beklagt.
"Ich habe ihn direkt angerufen und hatte das Gefühl, auf Verständnis zu stoßen. Dass seine Kritik auf meine Person zugespitzt wurde, war laut seiner Aussage überhaupt nicht seine Intention. Dafür hat er sich entschuldigt", sagte Tillmann.
Raúl wohl kein Thema auf Schalke
Die Entscheidung, van Wonderen nach der Saison zu entlassen, sei jedoch "keine direkte Reaktion auf seine Aussagen" gewesen: "Es mag die Verkündung jetzt um ein paar Tage beschleunigt haben, aber auf das Ergebnis hatte es keinen Einfluss", sagte Tillmann.
Über Nachfolgekandidaten wollte der 41-Jährige, der seit Januar 2024 im Amt ist, nicht sprechen, nahm zumindest bei einem großen Namen aber Wind aus den Segeln. "Natürlich löst der Name Raúl bei den Leuten viel aus", sagte Tillmann: "Was in unserer Situation wichtig wäre, ist ein Trainer, der Deutsch spricht und die Liga versteht. Unser mittelfristiges Ziel ist es nicht, in die Champions League zu kommen und Real-Madrid-Fußball zu spielen, sondern aufzusteigen und uns nachhaltig in der Bundesliga zu etablieren."