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Zwischen den Extremen: Der Heimfluch des 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga

Baris Atik ist der Schlüsselspieler der 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga.
Baris Atik ist der Schlüsselspieler der 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga.CHRISTOPHE GATEAU/dpa Picture-Alliance via AFP
Baris Atik huschte ein Lächeln über die Lippen, als ein fast schon vergessen geglaubtes Gefühl in ihm aufstieg. "Gänsehaut pur", verspüre der Stürmer des 1. FC Magdeburg noch immer mit Blick auf das furiose 3:0 gegen Schalke 04, das nun knapp ein Jahr her ist. Seit einer fußballerischen Ewigkeit hat der einstige Europapokalsieger kein Heimspiel gewonnen - und spielt dennoch um den Aufstieg in die Bundesliga mit.

Dass dieser 24. Februar 2024, der Tag der letzten Siegesparty in der Magdeburger Arena, elf Monate zurückliegt, lässt sich beim Blick auf die Tabelle nicht erahnen. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz ist dem Hamburger SV im engen Kampf um die Tabellenspitze dicht auf den Fersen, kann punktgleich auf Rang zwei von der ersten Saison im Oberhaus träumen und so manch einer fragt sich: Was wäre nur möglich, wenn der FCM jetzt auch noch seine Heimspiele gewinnen würde?

Es ist fast schon absurd. Die Auswärtstabelle der Zweitliga-Teams führt Magdeburg als unangefochtener Spitzenreiter mit acht Siegen aus zehn Spielen an. Ginge es aber nach der Heimbilanz, würde der FCM als Tabellenschlusslicht tief im Abstiegskampf stecken. In der Ferne sammelten die Magdeburger 25 ihrer insgesamt 31 Punkte, zu Hause gelang ihnen in dieser Saison noch kein Sieg - einzigartig in den oberen drei Ligen.

"Die Auswärtsstatistik ist top, aber wir sind nicht zufrieden mit der Heimbilanz", erklärte Atik im MDR bei "Sport im Osten": "Das ist weder der Anspruch von uns Spielern, noch der des Vereins."

Auch Titz gibt die Heimschwäche Rätsel auf: "Wir haben selbst keine Antwort darauf", sagte der 53-Jährige. Oft sei sein Team in den Spielen "klar überlegen" gewesen: "Es gab verschiedene Gründe, warum wir es dann nicht geschafft haben, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen."

Braunschweig bietet nächste Chance zum Heimsieg

Natürlich wolle er mit seiner Mannschaft das Problem beheben, betonte Titz: "Weil wir wissen, dass es auch wichtig ist, hier zu Hause zu punkten." Die nächste Gelegenheit bietet sich am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Braunschweig. Die Partie ist zugleich auch das erste Heimspiel nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt im Dezember, der ganz Deutschland erschüttert hatte. Der Verein hat 250 Karten für Betroffene und Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt.

Zum Match-Center: 1. FC Magdeburg vs. Eintracht Braunschweig

Auf dem Rasen wollen Atik und Co. derweil den Heimfluch endlich besiegen. Beim letzten Erfolg gegen Schalke habe die Mannschaft ein "Top-Spiel" gezeigt, sagte er: "Es ist immer schön vor den eigenen Fans so zu feiern und zu jubeln. Das würden wir gerne wieder erleben."