Sportlich: Wenn Magie zur Routine wird
Einmal mehr hat Lionel Messi den Fußball zum Kunstwerk gemacht. Beim 5:2-Spektakel von Inter Miami gegen Nashville SC führte der 38-Jährige seine Mannschaft mit einem Hattrick nicht nur in die Playoffs, sondern sicherte sich mit 29 Toren in 28 Spielen auch den Goldenen Schuh der MLS.
Drei Treffer, drei Meisterwerke: vom Distanzschuss über den Elfmetertreffer bis hin zum finalen Schlenzer. Trainer Javier Mascherano verneigte sich förmlich: „Er war außergewöhnlich, wie so oft.“ Es war einer dieser Abende, an denen der Ball an Messis Fuß zu gehorchen schien wie einem Dirigentenstab.
Ganz anders, aber nicht weniger effektiv, lief es in Saudi-Arabien: Cristiano Ronaldo (40) trug sich beim 5:1 von Al-Nassr gegen Al-Fateh in die Torschützenliste ein und bereitete zudem einen Treffer für João Félix vor. Ein verschossener Elfmeter? Geschenkt. Eine Minute später nagelte CR7 den Ball einfach aus der Distanz in die Maschen, ein typischer CR7 eben. Mit seinem 800. Vereinstor erreicht der Weltstar eine Marke, die kaum fassbar ist.
Während Messi den dritten Platz in der MLS festigte und auf eine zweite MVP-Trophäe zusteuert, führt Ronaldo Al-Nassr mit fünf Siegen in fünf Spielen an die Tabellenspitze der saudischen Liga. Zwei Ausnahmekünstler – doch wer hatte die Nase vorn?
Das GOAT-o-Meter dieser Woche tendiert leicht in Richtung Messi, denn Playoffs und Goldener Schuh sind ein Statement selbst im Herbst einer Karriere.

Boulevard: Von Wunderkindern und WhatsApp-Gruppen
Abseits des Platzes zeigten sich beide Superstars von ihrer typischen Seite: Messi als Mentor, Ronaldo als Medienmagnet. Der Argentinier startete seine Kampagne „Messi+10: Season 2“ und stellte seine persönliche Top 10 der aktuellen Wunderkinder vor.
Bemerkenswert: Messi verzichtete auf den Hype um Barças Lamine Yamal, den viele als „neuen Messi“ sehen. Stattdessen setzte er beispielsweise auf den ehemaligen Mainzer Brajan Gruda, der inzwischen bei Fabian Hürzelers Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion kickt.
Auch auf emotionaler Ebene blieb Messi präsent. Nach der Finalniederlage der argentinischen U20 gegen Marokko richtete er auf Social Media aufmunternde Worte an die Youngsters: „Kopf hoch, Jungs! Ihr habt großartig gespielt.“ Dem einen oder anderen der Argentinier dürfte diese Nachricht wohl mehr bedeutet haben als die Finalteilnahme selbst.
Ronaldo hingegen sorgte mit anderen Schlagzeilen für Gesprächsstoff. Laut Forbes bleibt er der bestbezahlte Fußballer der Welt: 280 Millionen Dollar jährlich! Dazu wurde sein Sohn Cristiano Ronaldo Junior in die portugiesische U16 berufen, die nächste Generation steht also bereit.
Und in einer amüsanten Anekdote aus einer WhatsApp-Gruppe ehemaliger United-Stars zeigte sich CR7 von seiner charmanten, selbstironischen Seite: „Ich kann nichts mehr sagen, Rio (Ferdinand) ist Journalist!“ schrieb er scherzhaft. Derweil zollte Tennis-Legende Novak Djokovic ihm öffentlich Respekt: Ronaldo ist nicht nur für den serbischen Tennis-GOAT-Anwärter ein Symbol für Langlebigkeit im Sport.
Ausblick: Neue Verträge, neue Kontinente, neue Kapitel
In Florida laufen die Gespräche über Messis Zukunft auf Hochtouren. Berichten zufolge steht der Superstar kurz vor der Verlängerung seines Vertrags bei Inter Miami. Mit 45 Torbeteiligungen in 28 Spielen hat er die Argumente jedenfalls auf seiner Seite. Das große Ziel: der MLS Cup, der am 24. Oktober mit dem erneuten Duell gegen Nashville beginnt. Für Messi wäre es der perfekte Abschluss einer Saison, in der er sportlich alles dominierte.
Ronaldo reist diese Woche nicht mit nach Indien, wo Al-Nassr in der AFC Champions League 2 auf den FC Goa trifft. Ein Exotentrip vor begeistertem Publikum hätte dem Portugiesen sicher gefallen, doch Trainer Jorge Jesus verzichtete einmal mehr auf die Dienste des Superstars. Danach steht das Ligaduell bei Al-Hazem an und somit eine Gelegenheit, sein Tor-Konto in Richtung der magischen 1000-Marke auszubauen.
Außerdem dürfte CR7 stolz die Karriere seines Sohnes verfolgen, der Ende Oktober beim U16-Federations Cup in der Türkei aufläuft.