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ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 28. Runde

ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 28. Runde
ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 28. RundeSeverin Aichbauer / APA-PictureDesk / APA-PictureDesk via AFP / Profimedia
Die 28. Runde der ADMIRAL Bundesliga brachte reichlich Action – im Abstiegskampf und im Kampf um den Meistertitel gleichermaßen. Wie immer mit dabei: Viele Dramen, Emotionen, spannende Geschichten, Skandale und damit auch so manche Tops und Flops.

Der GAK punktet in Hartberg. Der LASK zerlegt trotz Fan-Turbulenzen Austria Klagenfurt. Altach kann nach langer Zeit wieder siegen. Der WAC holt einen Heimsieg gegen Salzburg. Rapid wartet noch auf den richtigen Trainereffekt. Und der FAK fährt nach einem wilden Ritt in Graz mit drei Punkten und der Tabellenführung zurück nach Wien. Wo lagen in diesen sechs Spielen die größten Tops und Flops? Das erfährst du wie immer hier. 

 

TOP – Austria Wien nach zwei Siegen gegen Sturm an der Tabellenspitze – ohne Glanz

Nach dem Heimsieg unter der Woche setzt sich Austria Wien auch in Graz gegen Sturm durch und übernimmt damit die Tabellenführung. Dabei war es dieses Mal keine besonders starke Leistung, die den Ausschlag gab. Vielmehr lief so ziemlich alles gegen Sturm, was gegen Sturm laufen konnte. Schon in der 28. Minute musste William Bøving mit Rot vom Platz, nachdem Schiedsrichter Gishammer seine Attacke an Reinhold Ranftl als Tätlichkeit einstufte. In der 66. Minute kam es für die Grazer noch dicker: Leon Grgic hatte bereits in der 3. Minute Gelb für eine Schwalbe gesehen. Nach einem Ellbogenschlag gegen einen Gegenspieler wurde daraus Gelb-Rot. 

Trotz einer doppelten Überzahl sollte die Austria bis zur 80. Minute brauchen, um ein Tor zu erzielen. Nik Prelec traf nach einer Ecke zum 0:1. Neun Minuten später sah auch Reinhold Ranftl Gelb-Rot. In der Nachspielzeit explodierte das Grazer Stadion beim Jubel über den vermeintlichen Ausgleichstreffer, doch ein Foulspiel in der Entstehung brachte den SK Sturm um ebendiesen Ausgleich. So brachte die Austria die Führung über die Runden und sprang erfolgreich an die Tabellenspitze. 

Austria-Trainer Stephan Helm fasste das Spiel so zusammen: „Ab der ersten Roten Karte war es ein zerfahrenes Spiel. Wir waren selbst zu unruhig, haben nach der zweiten Roten Karte für Sturm den Druck erhöht. Nach unserem Tor hat man gemerkt, dass die Psychologie im Fußball eine große Rolle spielt, denn wir hätten den Vorsprung ruhiger heimspielen müssen.“ 

Sturm-Kapitän Jon Gorenc-Stankovic fand nach dem Spiel deutliche Worte: "Wir haben von Anfang an ein super Spiel gemacht. Dann hat sich das Spiel wegen jemandem verändert. Es ist schwer, gegen 14 oder 15 Leute zu spielen."

 

 

FLOP – Austria Klagenfurt kommt nicht zur Ruhe und wirft Peter Pacult raus

Drei Jahre lang konnte Austria Klagenfurt überraschen und mit wenigen Mitteln den Sprung in die Meistergruppe schaffen. In dieser Saison ist ihnen das nicht geglückt – ganz im Gegenteil. Sie sind in der Qualigruppe gelandet und dort schneller im puren Abstiegskampf gelandet, als man vom Wörthersee Stadion ans Seeufer benötigt. Gleichzeitig eskalierten die finanziellen Turbulenzen des Vereins, die ihn ebenso schon lange begleiten, so sehr, dass ihnen die Lizenz in erster Instanz verwehrt wurde. 

Ein neuer, kontrovers diskutierter Hauptsponsor soll für die nötige finanzielle Stabilität sorgen. Gleichzeitig sorgte dieser für zusätzliche, sportliche Instabilität. Als neuer Sponsor den eigenen Trainer anzählen und schlimmer noch, mit Carsten Jancker einen eigenen Wunschtrainer ankündigen, das ist schon ein schweres Foul, das enorme Unruhe in die Mannschaft bringt. Auch Peter Pacult zeigte sich wenig begeistert: „Ob es so geschickt war, den neuen Geldgeber gleich so medienöffentlich vorzustellen, sei dahingestellt. Das ist nicht förderlich gewesen. Am zweiten Tag wurde ja gleich rausposaunt, was in der Zukunft geplant ist.“ Und tatsächlich: Nach der 6:0-Niederlage beim LASK ist Peter Pacult bei Austria Klagenfurt Geschichte. Neuer Trainer: Carsten Jancker.  

 

TOP – Erster Heimsieg seit August: Altach mit Lebenszeichen im Abstiegskampf

Lange mussten sich die Altach-Fans gedulden, um endlich wieder einen Heimsieg bejubeln zu können - sehr lange sogar. Seit 17. August 2025, um genau zu sein. Altach konnte dieses Heimspiel gegen die WSG Tirol über weite Strecken dominieren. In der 29. Minute besorgte Djawal Kaiba das 1:0. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zwang Lukas Fridrikas mit seinem Schussversuch Jamie Lawrence zu einem Eigentor. Mit diesem 2:0 ging es auch in die Kabinen. Auch nach Wiederbeginn änderte sich wenig an der Altacher Dominanz. In der 93. Minute traf schließlich Christian Gebauer zum 3:0-Endstand. 

Mit diesen drei Punkten meldet sich Altach im Abstiegskampf lautstark zurück. Trainer Fabio Ingolitsch zeigte sich nach dem Spiel äußerst zuversichtlich: „Wir werden am Ende sicher nicht auf dem letzten Platz stehen.“ Wie gut die Chancen auf die Umsetzung dieser Aussage stehen, werden die verbleibenden vier Runden zeigen. Die nächste Herausforderung für Altach: Hartberg auswärts. 

 

FLOP – Kurzschlussreaktionen von Burgstaller und Bøving

Die rote Karte gegen Bøving hatten wir ja bereits als Thema. Sein Kick mit dem Knie in den unteren Rücken von Ranftl kann man wohl getrost als unnötige Kurzschlussreaktion bezeichnen. Doch auch bei Rapid gegen Blau-Weiß Linz gab es eine ebenso unnötige Kurzschlussreaktion. Nach einem kurzen Gerangel ging Guido Burgstaller seinem blau-weißen Gegenspieler Alem Pasic an die Gurgel. Auch dafür gab es völlig zurecht glatt Rot.

Auch wenn es den beiden ohnehin klar sein wird: Solche Aktionen – gerade von wichtigen Spielern – sind eindeutig Flops. Rapid-Sportdirektor Markus Katzer verweist zwar zunächst auf eine ganze Reihe an Fouls von Pasic an Rapid-Spielern, die aus seiner Sicht nicht ausreichend geahndet wurden, dennoch weiß auch er: „Es ist ganz klar, dass in dieser Situation auch Frust dabei war. Aber das sollte ihm nicht passieren.“ 

 

TOP – Der WAC bleibt erster Verfolger des Spitzenduos

Dietmar Kühbauer und der Wolfsberger AC bleiben im Windschatten des Spitzenduos. Möglich macht das ein 2:1-Heimsieg gegen Red Bull Salzburg. Schon in der 15. Minute trifft Chibuike Nwaiwu nach einem Freistoß von Ervin Omic in den Strafraum per Kopf zum 1:0. In der 54. Minute schlenzte Erik Kojzek den Ball via Innenstange zum 2:0 ins Tor der Salzburger. Der Anschlusstreffer nach einem Elfmeter von Dorgeles Nene in der Nachspielzeit kam zu spät, um noch etwas am 2:1-Heimsieg der Kärntner zu ändern. 

Nach Schlusspfiff lagen bei Samson Baidoo die Nerven blank. Er beschwerte sich beim Schiedsrichter noch so intensiv, dass er zunächst Gelb und dann noch Gelb-Rot sah. Deutlich entspannter war da schon Dietmar Kühbauer: „Wir haben es ihnen richtig schwergemacht. Wir haben bewiesen, dass wir Energie auf den Platz bringen wollen. So haben wir das Spiel dann verdient gewonnen. Wir hätten es aber viel früher entscheiden müssen. Wir haben nur 1:0 geführt, und du musst aber grundsätzlich 3:0 führen. Ich will jetzt nichts schlechtreden, aber das ist das Einzige, was ich ein bisschen bekrittele. Die Burschen haben die Idee, so wie wir es ihnen vermittelt haben, heute unglaublich gut durchgebracht.“

 

 

FLOP – Unruhe beim LASK – Fankurve fordert „Gruber raus“

Der Beziehungsstatus zwischen der Fankurve des LASK und LASK-CEO Siegmund Gruber steht ja schon seit Langem auf „kompliziert“. Gebrochene Versprechen in verschiedenen Fanangelegenheiten rund um den Umzug ins neue Stadion, die rosa Trikots von Sponsor BWT, der kontrovers diskutierte Transfer von Jerome Boateng und nicht zuletzt die enorm hohen Ticketpreise haben schon für so manche Krise zwischen Fans und Vereinsführung gesorgt. 

Immer wieder wurden Gespräche geführt, auch direkt zwischen Vertretern der Fanszene und Siegmund Gruber. So ganz kehrte jedoch nie Ruhe ein. Mit dem unpopulären Rauswurf von Markus Schopp ist für die Fans das Fass (mal wieder) übergelaufen. Und daraus machte die Fankurve beim Heimspiel gegen Austria Klagenfurt keinen Hehl. 

Über die ganze Fankurve erstreckte sich eine Brandrede gegen Gruber: „Das Fass schon lange voll. Doch jetzt läuft es über. Der letzte Geduldsfaden gerissen, die Dialogbereitschaft vorüber. Der neueste Skandal nur Sinnbild einer Fehlentwicklung seit Jahren. Das Schicksal des Vereins in den Händen eines Exzentrikers und Egomanen. Zu Ignoranz bei Fananliegen kommen sportliche Entscheidungen ohne Substanz – Stets gepaart mit Abgehobenheit und Arroganz. Höchste Zeit, das Kind beim Namen zu nennen – Für die Zukunft unseres Vereins und um sich weiterhin in den Spiegel schauen zu können: Gruber raus!“ 

Im Sky-Interview meinte der umstrittene Boateng zu den "Gruber raus"-Rufen der Fans: "Gibt keinen Grund dafür." Das sehen die Fans definitiv anders.