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ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 31. Runde

ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 31. Runde
ADMIRAL Bundesliga: Die Tops und Flops der 31. RundeČTK / imago sportfotodienst / Gerhard Dittrich
Die vorletzte Runde der ADMIRAL Bundesliga ist gespielt und auch dieser Spieltag hatte wieder reichlich Potenzial für spannende Geschichten und dieses Potenzial wurde erneut fleißig ausgeschöpft!

Tausende Sturm-Fans wollten ausgerechnet in Wien Hütteldorf ihre große Meisterparty schmeißen, doch daraus wurde nichts, weil Sturm ebenso wie der WAC nicht die volle Leistung abrufen konnte. Anders sah das beim GAK und bei Hartberg aus. Und der LASK? Der macht weiter LASK-Sachen und hat eine neue Baustelle zwischen Verein und Fanszene angefangen. Diese und weitere Umstände haben für einige Tops und Flops gesorgt. Hier fassen wir die wichtigsten davon wie immer zusammen. 

 

TOP – Meisterparty in Hütteldorf? Nicht mit Rapid!  

Der SK Sturm hatte die Chance, mit einem Punktgewinn in Hütteldorf den Meistertitel perfekt zu machen. Tausende Sturm Fans haben sich dafür auf den Weg nach Wien gemacht. Der Auswärtssektor war ohnehin schnellstens ausverkauft und auch in den angrenzenden Sektoren haben sich die Grazer fleißig eingedeckt. Der große Treffpunkt vor Schloss Schönbrunn sorgte bereits für beeindruckende Bilder. 

 

 

Im Spiel sorgte dann jedoch vor allem der SK Rapid für beeindruckende Bilder in Form von drei Toren. Den Anfang machte Bendeguz Bolla mit einem Hammer, der über die Querlatte ins Tor ging - sein erster Treffer in der Liga. Kurz vor der Pause zog Guido Burgstaller ebenfalls von außerhalb des Strafraums ab und stellte auf 2:0. Der Anschlusstreffer durch Leon Grgic änderte nicht viel am Spielgeschehen. Vielmehr traf Bolla noch einmal und sorgte in der 78. Minute für die Vorentscheidung. 

Damit wurde nichts aus der großen schwarz-weißen Meisterparty in Hütteldorf. Sturm steht jetzt unter Druck, hat es aber im letzten Spiel zu Hause gegen den WAC selbst in der Hand, den Titel zu fixieren. Für Rapid hatte der Sieg wiederum einen kleinen Beigeschmack, da ausgerechnet die Hütteldorfer der Wiener Austria zurück ins Titelrennen halfen. 

Rapid-Interimstrainer Stefan Kulovits zeigte sich nach dem Spiel sichtlich zufrieden: „Wir haben ganz viel Spielkontrolle gehabt. Es war natürlich schon so, dass Sturm auch gute Chancen gehabt hat. Aber es ist das, was uns auch schon gegen die Austria zugutegekommen ist, dass das eine oder andere Mal das Quäntchen Glück auf unserer Seite war. Und brutale Effizienz, wenn wir dann vorne sind. Das war ausschlaggebend für den Sieg heute.“

 

 

FLOP – WAC und Sturm zeigen Nerven

Für Sturm Graz und für den WAC ist weiterhin auch am letzten Spieltag noch alles möglich, dennoch ist es spannend, dass tatsächlich beide Teams in der vorletzten Runde Federn lassen. Sturm Graz war in Hütteldorf zu wenig effizient. Der WAC wiederum spielte gegen die Wiener Austria zu abwartend und zögerlich. Das nutzten beide Wiener Vereine aus und siegten. Für den letzten Spieltag bedeutet das ein Herzschlagfinale, in dem Sturm die vielversprechendsten Karten hat, nun aber die Austria im Vergleich zum WAC in der besseren Lauerposition ist.

Der WAC müsste in Graz gewinnen und auf einen Punkteverlust der Austria hoffen, um noch Meister werden zu können. Das weiß auch WAC-Trainer Dietmar Kühbauer: „Wir waren heute nicht so giftig von der ersten Minute weg. Wir haben sehr viel abgewartet und reagiert, und das sollte man im Fußball nie machen. Ob das mit dem Druck zu tun hat, weiß ich nicht. Aber Fußball ist kein Wunschkonzert, es gibt solche Spiele. Ich will niemandem einen Vorwurf machen. Ich glaube nicht, dass irgendwer heute nicht gewinnen wollte. Es ist aber schade, weil wir mit einem Sieg ein Topendspiel in Graz gehabt hätten. Es kann aber noch immer ein Endspiel sein. Wir müssen uns jetzt auf Sturm vorbereiten, um dort eine gute Partie abzuliefern. Wir haben jetzt die schlechtesten Karten, so ehrlich müssen wir sein. Aber im Fußball weiß man nie, was passiert.“

 

TOP – GAK und Hartberg mit wichtigen Siegen im Endspurt

Der GAK hat in den letzten Wochen eine Achterbahnfahrt der Gefühle hinter sich. Dass sie ausgerechnet gegen den LASK und damit gegen den klaren Tabellenführer in der Qualigruppe einen Heimsieg einfahren, bedeutet einen weiteren, unerwarteten Höhenflug und drei Punkte Vorsprung auf den letzten Platz. Der sichere Klassenerhalt ist das zwar noch nicht, doch ein großer Schritt in diese Richtung. 

 

 

Der TSV Hartberg wiederum holte sich den Sieg gegen WSG Tirol nach einer hochdramatischen Schlussphase und damit den fixen zweiten Platz in der Qualigruppe. Dabei erwischte Hartberg keinen guten Start und lag nach einem Treffer von Lukas Hinterseer zur Pause mit 0:1 zurück. In der zweiten Hälfte drehten die Steirer jedoch die Partie durch ein Eigentor von Valentino Müller in der 72. Minute und einen Treffer von Muharem Huskovic in der 83. Minute. In der 89. Minute erzielte Bror Blume den Tiroler Ausgleich zum 2:2. Doch Hartberg hatte noch eine letzte Antwort parat: In der 93. Minute lief der Tiroler Tormann unverständlich weit aus seinem Tor raus, Jed Drew spitzelte den Ball an ihm vorbei und erzielte kurz darauf den 3:2-Siegtreffer. Hartberg steht damit fix im EC-Playoff gegen den LASK. 

Hartberg-Trainer Manfred Schmid meinte nach dem Spiel: „Vor der Pause waren die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten zu wenig. Das hat sich auch im Rückstand bemerkbar gemacht. In der zweiten Hälfte habe ich mehr oder weniger ein gutes Händchen bei den Wechseln gehabt. Der Sieg war wichtig, weil wir uns jetzt auf das LASK-Spiel wirklich gut vorbereiten können.“

 

FLOP – Rassismusvorwürfe beim LASK: Verein und Fanszene mit nächster Baustelle

Beim LASK geht der Konflikt zwischen Verein und Fanszene in eine neue Runde. Dieses Mal verurteilt der Verein rassistische Äußerungen von Teilen der Fans „gegenüber mehreren Spielern unserer Mannschaft“. Der Verein verurteilt diese Äußerungen aufs Schärfste und möchte den Vorfall lückenlos aufklären. Das war – laut Verein – auch der Grund, warum sich die Mannschaft nach dem Spiel nicht auf die gewohnte Weise verabschiedet hat. 

Solche Aussagen gehören natürlich ganz klar aufgeklärt und entsprechend bestraft. Das sieht auch die Fanszene so, allerdings können sie die Vorwürfe des Vereins nicht ganz nachvollziehen, wie sie in einer Stellungnahme kundtun. Laut dieser hat die neue Causa ihren Ursprung in Aussagen bzw. Vorwürfen von Jerome Boateng. Die Fanszene des LASK zeigt sich überrascht über den Rassismusvorwurf von Jerome Boateng nach dem Spiel gegen den GAK. Trotz Gesprächen mit zahlreichen Fans und Fotografen seien keine rassistischen Beleidigungen wahrgenommen worden – ausschließen könne man sie jedoch nicht vollständig.

Zwar habe es laut Trainer Ritscher Beleidigungen gegen Boateng gegeben, diese seien aber nicht rassistisch gewesen, sondern Teil eines kontrovers diskutierten Themas innerhalb der Fanszene. Rassistische Äußerungen hätte man klar verurteilt und sofort unterbunden. Die offizielle Begründung des LASK, die Mannschaft sei wegen rassistischer Beleidigungen nicht zu den Auswärtsfans gekommen, wird angesichts widersprüchlicher Aussagen von den Fans hinterfragt. Wie auch immer diese Angelegenheit ausgeht, kann man beim LASK weiterhin festhalten: Irgendwas ist immer.

 

TOP – Austria Wien erneut zurück im Titelrennen

Groß war die Enttäuschung nach dem Derbysieg und dem vermeintlichen Abschied aus dem Titelrennen. Und groß ist die Freude nun bei den Veilchen nach dem Auswärtssieg in Wolfsberg. Mit diesem sind sie wieder voll dabei im Titelrennen, wobei sie weiterhin auf eine Niederlage von Sturm hoffen und selbst gegen Blau-Weiß Linz gewinnen müssen. Die Austria war schon früher in der Saison aus dem Titelrennen gefallen und wieder zurückgekommen. 

Für Austria-Trainer Stephan Helm ist klar, worauf es jetzt ankommt: „Für uns ist es jetzt ganz wichtig, auf dem Boden zu bleiben. Wir konzentrieren uns auf uns. Jeder, der es mit der Austria hält, kann die Zeit jetzt ein Stück weit genießen. Wir genießen es auch, aber ab morgen legen wir den kompletten Fokus aufs Training, damit wir die Chance erhöhen, dass wir nächste Woche wieder so eine Leistung wie heute bringen.“