Bundesliga Recap: Endlich wieder Titelkampf – Bayern stolpert jämmerlich

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Bundesliga Recap: Endlich wieder Titelkampf – Bayern stolpert jämmerlich
Aktualisiert
Sinnbild der Bayern-Krise: Sané nach dem 1:3 in Mainz
Sinnbild der Bayern-Krise: Sané nach dem 1:3 in MainzAFP
Wer interessiert sich bundesweit für Mainz 05? Nach diesem Wochenende wohl jeder. Die Mannschaft von Bo Svensson leistete Dortmund eifrig Schützenhilfe und stieß den FC Bayern von der Tabellenspitze. Borussia Dortmund nahm das Geschenk dankend an, ließ Eintracht Frankfurt im Samstagabendspiel keine Chance. Es war viel los am 29. Bundesliga-Spieltag. Da kann man schon mal den Überblick verlieren – Flashscore bringt euch wieder auf den aktuellsten Stand.

Augsburg vs. Stuttgart 1:1

Den Augsburgern stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Seit mittlerweile sechs Partien ist Augsburg sieglos. Mit etwas mehr Fokus hätte man am Freitag den Heimsieg über Stuttgart über die Zeit bringen können. In der ersten Halbzeit machte man ein gutes Spiel und ging folgerichtig durch Dion Beljo in Führung (8.) – eine maßgeschneiderte Flanke von Arne Maier, Zagadou ohne Orientierung. 

Doch Stuttgart schaltete nach der Pause einen Gang höher, suchte den direkteren Weg Richtung gegnerisches Tor. Und Wataru Endo wurde seiner Führungsrolle gerecht, legte die Kugel nach einem Freistoß mit viel Willen und noch mehr Glück ins Netz. Der 1:1-Ausgleich, was schließlich auch der verdiente Endstand in einem hart umkämpften Kellerduell sein sollte.

Wataru Legendo quetscht die Kugels hinter die Linie
Wataru Legendo quetscht die Kugels hinter die LinieProfimedia

Enrico Maaßen wollte den Dreier einfahren, um sich endlich ins Tabellenmittelfeld abzusetzen. Sein Plan ging nicht auf. Zu früh hatte er begonnen, den Bus zu parken. In der 71. Minute wechselte er zwei zusätzliche Defensivkräfte ein. Baumgartlinger und Colina anstelle von Demirovic und Vargas. Danach verschaffte sich der FCA kaum noch Entlastung. Die Folge: Es regnete Gelbe Karten. Im zweiten Durchgang verwarnte Schiedsrichter Christian Dingert ganze fünf Augsburger wegen eines taktischen Vergehens. Und Endo sicherte dem VfB den nächsten Achtungserfolg.

Mainz vs. Bayern 3:1

Hat der FC Bayern jetzt auch die letzte Titelchance verspielt? Trotz zahlreicher taktischer Umstellungen fiel die Heimkehr der Mainz-Legende Thomas Tuchel düster aus. Längere Sorgenfalten hatten seine Vorgesetzten Kahn und Salihamidzic noch nie. Die Abwärtsspirale dreht sich weiter, eine souveräne 1:0-Führung wurde in der zweiten Halbzeit leichtfertig verspielt. Traurige Bilanz: Zwölfmal gab der FCB in der Bundesliga bislang Punkte ab. Siebenmal verspielte man dabei eine Halbzeitführung.

Die Bayern lernen das Verlieren – und können es mittlerweile ganz gut
Die Bayern lernen das Verlieren – und können es mittlerweile ganz gutAFP

Aber der Reihe nach: Tuchel stellte auf Dreierkette um und bot Sorgenkind Sadio Mané als Sturmspitze auf. Der Senegalese machte seine Aufgabe gut, fand in den ersten 45 Minuten drei hochkarätige Chancen vor. Zuerst nicht eigensinnig genug. Anstatt selbst abzuschließen, gab er die Kugel auf Sturmpartner Thomas Müller ab. Widmer entscheidend dazwischen.

Dann machte Manè alles richtig, narrte Robin Zentner. Doch im Kölner Keller wurde das Lineal angelegt, die kalibrierte Linie gezogen – hauchdünnes Abseits. In der 29. Minute klappte es endlich. Flanke von Cancelo, kollektiver Tiefschlaf der Mainzer Abwehr, Mané mit seinem 12. Pflichtspieltreffer für die Bayern.

Der erste Durchgang war keine spektakuläre, aber alles in allem eine souveräne Leistung der Gäste. Nach der Pause aber das große Mainzer Erwachen: Ludovic Ajorque (65.), Leandro Barreiro (73.), Aaron Martin (79.) kippten den Spielverlauf. Der FSV musste nicht viel unternehmen, bloß den Druck erhöhen, mutig bleiben – gegen schwache Bayern reicht das zurzeit für einen Sieg.

Barreiro lässt sich für sein Tor zum 2:1 feiern
Barreiro lässt sich für sein Tor zum 2:1 feiernAFP

Thomas Tuchel reagierte auf symbolträchtige Weise: Die Jungstars Gravenberch und Tel wurden für Kimmich und Müller eingewechselt. Der Bayern-Trainer wirkte überfragt, fand erneut nicht die richtigen strategischen Mittel. Aber der Fisch fängt bekanntlich am Kopf zu stinken an. Also eine Etage höher als Tuchel. Und so viel sei verraten: es müffelt gewaltig an der Säbener Straße.

Auch über Mainz 05 muss gesprochen werden. Im zehnten Spiel in Folge blieb man ungeschlagen. Die U19 gewann zudem am Sonntag die deutsche Meisterschaft – gegen die A-Jugend von Borussia Dortmund. So sieht wohl ein perfektes Wochenende aus.

Dortmund vs. Frankfurt 4:0

Selbstbewusst hatten BVB-Sportdirektor Kehl und sein Trainer Terzic den Meistertitel zum Saisonziel erklärt. Nachdem im Westfalenstadion das Ergebnis aus Mainz bekanntgegeben wurde, herrschte auf den Rängen ausgelassene Stimmung. Der neunte Meistertitel in Reichweite? Ja, tatsächlich. Weil auf dem Rasen in Dortmund ein schwarz-gelbes Feuerwerk entzündet wurde.

Eine verhaltene Anfangsphase und dann: Belling-BAMM! Sensationelle Ballmitnahme vom jungen Engländer, perfekter Abschluss, flach in die Ecke. Würdiger Auftakt eines Dortmunder Spektakels.

Nur fünf Minuten später folgende Szene: weiter Abschlag von Gregor Kobel, doppelte Kopfballverlängerung von Haller und Adeyemi – eiskalter Abschluss von Donyell Malen. Noch vor der Pause sollte Mats Hummels auf 3:0 erhöhen. In den letzten 15 aufeinander folgenden Bundesliga-Spielzeiten traf er je mindestens einmal. Zuletzt war das in grauer Vorzeit Olaf Thon gelungen (1984 bis 2000).

Als wäre das nicht genug, fixierte Malen in der 66. Minute einen Doppelpack. 6 Treffer und 3 Vorlagen in den letzten fünf Spielen – sollte Dortmund tatsächlich Meister werden, wird auch der Niederländer ein entscheidender Faktor gewesen sein. Als Dank ließ ihn Edin Terzic am Samstag zum ersten Mal in dieser Saison durchspielen. 

Will Dortmund nicht nur, sondern kann Dortmund wirklich Meister werden?
Will Dortmund nicht nur, sondern kann Dortmund wirklich Meister werden?AFP

Den jungen Borussen war die Gier auf die neunte Meisterschaft der Vereinshistorie deutlich anzumerken. Das 3:3 in Stuttgart – keine Blamage, sondern der Startschuss eines Triumphzugs? Diesmal jedenfalls wurde die Steilvorlage der Bayern genutzt. Viele leichtsinnige Fehler Frankfurts wurden gnadenlos bestraft. Selten erzeugte die SGE Gefahr, seit nunmehr acht Ligaspielen wartet man auf einen Sieg, das europäische Geschäft verliert man immer mehr aus den Augen.

Bochum vs. Wolfsburg 1:5

Vorschusslorbeeren lehnte Bochum-Trainer Thomas Letsch am Donnerstag noch kategorisch ab. Es sei noch ein weiter Weg zum Klassenerhalt, Glückwünsche nehme er erst nach dem 34. Spieltag entgegen. Immer wieder hatte der VfL für Überraschungen gesorgt. In der Vorwoche rang man Union Berlin trotz Rückstand ein 1:1 ab.

Nach dem Heimspiel gegen Wolfsburg wissen wir: Letsch übte sich nicht in Zurückhaltung, sondern kennt seine Mannschaft gut. Bochum leistete sich katastrophale Fehler – Torhüter Manuel Riemann sah bei einigen Gegentreffern miserabel aus. Wolfsburg bewies aber auch gnadenlose Effizienz, aus sieben Schüssen aufs Tor resultierten fünf Treffer. Nach dem 0:4 im Hinspiel in Niedersachsen bekamen die Pottkicker erneut ihre Grenzen aufgezeigt.

Sinnbild einer schwachen Bochumer Leistung: die Patzer von Riemann
Sinnbild einer schwachen Bochumer Leistung: die Patzer von RiemannProfimedia

Am Freitag findet die nächste Partie im Ruhrstadion statt. Titelkandidat Dortmund kommt zu Besuch. Bis dahin muss Thomas Letsch unbedingt seine Defensive in den Griff bekommen. Am 29. Spieltag hatte man Glück, dass auch die Konkurrenz eifrig patzte.

Hertha vs. Bremen 2:4

Wo soll man anfangen? Dieses Spiel erzählte viele Geschichten. Da wäre der Einstand der Ära Dardai III. Der Hattrick von Marvin Ducksch. 20.000 Werder-Fans im ausverkauften Olympiastadion. Und eine miserable Leistung der Alten Dame, welche die Hoffnung auf Rettung fast komplett schwinden lässt.

Vergangenen Freitag durfte Schalke sich an der Hertha abreagieren, diesmal profitierte hauptsächlich Marvin Ducksch von einer inferioren Abwehrleistung. Die Abwesenheit von Niclas Füllkrug machte er mit einem Dreierpack komplett vergessen. Mitchell Weiser legte in der 63. Minute nach, erhöhte auf 4:0. Der Situation ging ein furchtbarer Fehlpass von Rogel voraus. Oliver Christensen konnte nicht mehr retten und war (verständlicherweise) fassungslos, denn: Solche Patzer sind einer Profimannschaft unwürdig.

Pal Dardai hat alle Hände voll zu tun
Pal Dardai hat alle Hände voll zu tunProfimedia

Zu spät erwachten die Hauptstädter aus ihrem Dornröschenschlaf. Jessic Ngankam und Dodi Lukebakio per Strafstoß konnten noch verkürzen. Bloße Schönheitskorrektur.

Das Fazit: Pal Dardais Rettungsversuch verkommt zur Mission Impossible. Es ist Feuer am Dach. Medienberichten zufolge eskalierte am Folgetraining ein Disput zwischen Ersatzspieler Ivan Sunjic und Dardai: Die Leihgabe habe ihm vor die Füße gespuckt, der Trainer habe ihm wütend zugerufen: "Geh weg, verpiss dich!"

Werder ist das alles egal. Der erste Bundesligasieg seit Spieltag 22 macht auch abergläubische Bremer mundtot: Der tragische Absturz aus der Abstiegssaison 2020/21 wird sich nicht wiederholen. Mit 35 Punkten hat man das rettende Ufer wohl endlich erreicht.

Hoffenheim vs. Köln 1:3

Jetzt aber: nach zähen Wochen voller Formschwankungen gelang es dem FC beim Gastspiel in Sinsheim praktisch den Klassenerhalt zu fixieren. Da schlug auch das nach Spielende angekündigte Karriereende von Jonas Hector keine all zu großen Wellen mehr.

Hat der den Fußball je geliebt? Ja, hat er!
Hat der den Fußball je geliebt? Ja, hat er!Profimedia

Bereits in der Vorwoche war man beim 1:1 gegen Mainz das bessere Team. Und auch gegen zuletzt überdurchschnittliche Hoffenheimer war die Kölner Offensive nicht still zu kriegen.

Florian Kainz stellte nach einem streitbaren Handelfmeter in der 18. Minute auf 1:0 für die Gäste. Locker in die Mitte gelupft, Oliver Baumann flog ins falsche Eck. In der 39. Minute bediente der grandiose Kainz Davie Selke mit einer perfekten Flanke. Mit einem Kopfball aus minimalster Distanz erzielte Selke sein zweites Tor für den 1. FC Köln.

Nach dem Seitenwechsel agierte die TSG wesentlich zielstrebiger, erarbeitete sich viele Chancen, blieb aber glücklos. Die Geißböcke verlegten sich aufs Kontern. Joker Jan Thielmann und Kasper Dolberg trafen jeweils in der Nachspielzeit. Der Endstand: 3:1 aus Sicht der Gäste.

Bei Pellegrino Matarazzo herrschte miese Laune: "Wir haben zu oft die falsche Entscheidung getroffen und waren im letzten Drittel nicht gut genug." Köln hat wieder das alte Feuer gefunden – Hoffenheim bleibt dem Abstiegskampf erhalten. 

Freiburg vs. Schalke 4:0

Ist die königsblaue Renaissance vorbei? Der sensationelle Start in die Rückrunde – mit acht ungeschlagenen Spielen in Folge – machte Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt. Und auch der klare 5:2-Erfolg über Hertha BSC ließ in Gelsenkirchen die Sonne aufgehen. Nach einem enttäuschenden Auftritt im Breisgau bleibt Schalke allerdings tief im Abstiegssumpf stecken.

Christian Streich bot Michael Gregoritsch als Sturmspitze auf. Eine Entscheidung, die reichlich Früchte trug. Als Zielspieler machte er etliche Bälle fest, noch vor der Pause erzielte der Österreicher einen Doppelpack. Bei den Gästen klappte hingegen gar nichts. Die Abseitsfalle schnappte nicht zu, Henning Matriciani war mit seinem Gegenspieler Christian Günter überfordert, im ersten Durchgang ging kein einziger Schuss aufs gegnerische Tor.

Christian Günter wurde seiner Führungsrolle gerecht
Christian Günter wurde seiner Führungsrolle gerechtProfimedia

In der zweiten Halbzeit gab es keinen Stilbruch, weiterhin kontrollierte der Sport-Club die Begegnung, ohne übertriebene Dominanz zu zeigen. Beim 3:0 durch Lucas Höler rutschte Alexander Schwolow die Kugel unglücklich durch die Beine. Höchst bitter für den königsblauen Schlussmann: Bis dahin hatte er Schalke mit manch guter Reaktion erst im Spiel gehalten. Seine Vorderleute wirkten unkonzentriert, verteilten großzügig Geschenke. Auch beim 4:0 war Schwolow chancenlos – Matthias Ginter wurde nach einem Eckstoß aus den Augen verloren, er zog humorlos ins kurze Eck ab (82.).

Freiburg möchte demütig bleiben – das offenbart sich in jedem Interview. Die Fans allerdings, das ist klar, träumen nun von der Champions League. Vorläufig eroberte Freiburg den vierten Tabellenplatz. Schalke 04 hingegen muss weiter auf das Wunder hoffen, bleibt Bundesliga-Vorletzter.

Leverkusen vs. Leipzig 2:0

Hat sich Leverkusen diesen Sieg verdient? Eine streitbare Frage. Die Roten Bullen machten Bayer das Leben schwer, erspielten sich aber keine zwingenden Chancen. Leverkusen wiederum verteidigte stabil, nutzte die wenigen Angriffe und Kontersituationen für zwei Treffer.

Lange fand die Elf von Xabi Alonso nicht den richtigen Zugang. Das kräftezehrende Europa League-Spiel gegen Union Saint-Gilloise (4:1-Sieg) hatte augenscheinlich Spuren hinterlassen. Man brachte die eigenen Stärken nicht auf den Platz. Leipzig kontrollierte den Ballbesitz.

Das Glück aber war den Gastgebern hold: Jonathan Tah hielt hinten den Laden unter Mithilfe von Lukas Hradecky dicht. Adam Hlozek schloss einen der wenigen gelungenen Angriffe erfolgreich ab und brachte sein Team wenige Minuten vor der Pause 1:0 in Führung. Der mittlerweile genesene Christopher Nkunku wurde zur Halbzeit eingewechselt, sollte RB die Wende bringen. Aber am Spielfilm änderte sich nichts. Leipzig blieb am Drücker, im letzten Drittel dennoch harmlos.

Hlozek erzielte das erlösende 1:0
Hlozek erzielte das erlösende 1:0AFP

In der 85. Minute wieder eine gelungene Umschaltsituation von B04. Frimpong mit Geschwindigkeitsvorteil gegenüber Dominik Szoboszlai – der Ungar griff gezwungenermaßen zur Notbremse, sah die Gelb-Rote Karte und verschuldete obendrein einen Strafstoß. Welchen Nadiem Amiri mit etwas Glück verwandelte. 2:0, wenige Minuten bis zum Schlusspfiff, ein Mann weniger: bei Leipzig war der Stecker nun gezogen.

Mönchengladbach vs. Union 0:1

Verteidigen ist eine Kunst für sich. Und Union Berlin hat sie perfektioniert. Keine Mannschaft in Deutschland verschiebt besser gegen den Ball als die Elf von Urs Fischer. Die Abstände zwischen den Ketten passen. Jeder Akteur ist bereit, die nötige Abwehrarbeit zu verrichten, stellt sich pflichtbewusst in den Dienste des Erfolgs. Konzentrationsfehler? Keine. Die starke Defensive war gegen ein häufig zu langsam umschaltendes Gladbach wieder einmal Trumpf.

Nur acht Torschüsse brachten die Fohlen auf den Kasten von Frederik Rönnow. Stoßstürmer Marcus Thuram wurde fast vollständig aus dem Spiel genommen. Sheraldo Becker hingegen nutzte seine Chance, verwertete eine Flanke von Roussillon und brachte Union mit seinem neunten Saisontor voll auf Kurs (60.). Rein rechnerisch könnte man sogar noch ins Titelrennen eingreifen. Am Ende der Saison wird man aber mit der gelungenen Qualifikation für die Champions League bereits zufrieden sein.

Eisernes Lächeln
Eisernes LächelnAFP

"Das war wieder Union Berlin, wie Union Berlin sein möchte. Das war das Gesicht, das wir jedes Wochenende zeigen möchten", erklärte Urs Fischer nach verdienten Sieg am Niederrhein. Borussia Mönchengladbach hat bereits neun Punkte Stückstand auf Platz 7 und muss sich endgültig mit dem Dasein im Tabellenmittelfeld begnügen.

Spieler der Woche: Marvin Ducksch (Werder)

Es war erst der vierte Dreierpack dieser Saison – und für Marvin Ducksch der erste in der Bundesliga, zudem der erste seit Oktober 2017. Damals erzielte er für Holstein Kiel drei Buden. Niclas Füllkrug wurde beim Auswärtsspiel gegen die Hertha nicht vermisst, sein Teamkollege steht bereits bei 17 Scorern (11 Treffer und 6 Vorlagen).

Die Saison 22/23 fühlt sich für Ducksch wohl wie eine einzige Genugtuung an. Dem Dortmunder Eigengewächs war häufig die nötige Qualität für Deutschlands höchste Spielklasse abgesprochen worden. Beim Ausbildungsverein BVB langte es nur für magere sechs Bundesliga-Einsätze, zwischendurch führte ihn sein Weg bis in die 3. Liga. Darf er jetzt sogar von der EURO 2024 träumen? Wir gratulieren dem 29-Jährigen jedenfalls herzlich zum starken Auftritt gegen die Hertha. 

Wurde dem nicht mal die Bundesligareife abgesprochen?
Wurde dem nicht mal die Bundesligareife abgesprochen?Profimedia

Tor der Woche: Jude Bellingham (Dortmund)

Sieht einfach aus: ist es aber nicht. Jude Bellingham bewies in der 19. Minute seine Weltklasse. Bergkamp-like legte er sich den Ball mit einer wunderbaren Drehung zurecht und visierte dann präzise das flache Eck an. Jeder, der mal selbst auf dem Bolzplatz stand, weiß: Das kriegst du als Normalsterblicher höchstens einmal im Laufe deines Lebens so hin.

Trainer der Woche: Bo Svensson (Mainz)

Müssen wir diese Wahl kommentieren? Im Vorbericht zum Spiel zwischen Mainz und den Bayern erklärten wir, dass es zwei Götter am Bruchweg gebe: Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. Am Samstag kam ein Dritter hinzu. Bo Svensson gab seiner Mannschaft in einer kniffligen Lage die richtigen Instruktionen. Aus einem 0:1-Halbzeitrückstand wurde ein triumphaler 3:1-Heimsieg. Seit zehn Spielen ist M05 bereits ungeschlagen.

Das letzte Puzzlestück zur Mainzer Dreifaltigkeit
Das letzte Puzzlestück zur Mainzer DreifaltigkeitAFP