Top XI: Bundesliga 2024/25, 24. Spieltag

Um ein Haar hätte der 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga einen Allzeit-Rekord hervorgebracht. Nur das torlose Remis des SC Freiburg zum Abschluss des Sonntags beim FC Augsburg verhinderte, dass alle neun Gastmannschaften dieses Spieltags einen Sieg einfahren konnten.
Zuvor hatte es in acht Spielen acht Auswärtssiege gegeben. Manche davon echte Demontagen wie das 4:1 von Meister Bayer Leverkusen in Frankfurt, andere haarscharf wie das glückliche 1:0 der TSG Hoffenheim im Abstiegskrimi gegen den VfL Bochum.
Pereira Cardoso mit Traumdebüt
Und so ist auch unsere Top-Elf an diesem Spieltag eine reine Auswärts-Elf. Beginnend im Tor, wo der junge Tiago Pereira Cardoso für Borussia Mönchengladbach sein Bundesliga-Debüt in Heidenheim feierte. Das tat er dermaßen erfolgreich, dass Trainer Gerardo Seoane ihn nach dem Spiel explizit heraushob und bekundete, er könnte "stolz auf seine Leistung" sein.
Über deutlich mehr Erfahrung verfügt da schon Eric Dier, der am Freitag sein Comeback bei den Bayern mit einer starken Leistung in Stuttgart krönte. In der Hinrunde spielte der Engländer unter Vincent Kompany noch keine Rolle, doch seit dem Jahreswechsel bekommt er seine Chancen und zeigt wie bereits unter Thomas Tuchel, dass er eine verlässliche Größe in der Abwehr ist.
An Diers Seite stehen an diesem Wochenende der flexible Arthur Chaves aus Hoffenheim, der nach Ausflügen auf der Außenverteidigerposition in gewohnte Rolle in Bochum glänzte, sowie Moritz Jenz, der eine gewichtige Rolle beim großen Sieg von Mainz 05 in Leipzig spielte.
Das 2:1 nach Rückstand ließ die Rheinhessen pünktlich zur Karnevalszeit ausgelassen feiern und immer realistischer von einem Einzug in die Champions League träumen. Neben Jenz spielte Mittelfeldspieler Nadiem Amiri einmal mehr groß auf, erzielte das zwischenzeitliche 1:1 selbst und bereitete den Siegtreffer von Jonathan Burkardt wenige Minuten später vor.
Gigovic schreibt Kieler Geschichte
Tor und Vorlage durfte derweil auch Bayer Leverkusens spanische Mittelfeldspieler Aleix Garcia in Frankfurt bejubeln. Der Neuzugang aus Girona zeigte eine dominante Vortstellung im Zentrum und sorgte dafür, dass nach starker erster Halbzeit auch in Hälfte zwei kein Comeback für die Eintracht möglich war.
À propos Auswärtssieg: Den ersten überhaupt in der Bundesliga durfte am Sonntag Holstein Kiel bejubeln. Im zwölften Anlauf klappte es für das Team von Trainer Marcel Rapp mit dem Dreier an der Alten Försterei in Berlin. Siegtorschütze Armin Gigovic hat damit nicht nur seinen Eintrag in den Geschichtsbüchern des Vereins sicher, sondern auch in unserem Team der Woche.
Der notenmäßig beste Spieler dieses Spieltags kam allerdings aus Wolfsburg: Patrick Wimmer, seines Zeichens Flügelspieler und unbestritten mit immensem Potenzial ausgestattet, erwischte beim Sieg der Wölfe in Bremen einen Sahnetag und markierte beide Treffer seines Teams. Fiel der erste noch etwas unkonventionell mit der Brust, zeigte er beim zweiten Tor mit einem wunderschönen Schuss in den rechten Winkel sein ganzes Können.
Im Angriff tummelt sich neben den gewohnten Top-Spielern Serhou Guirassy, der beim Sieg des BVB auf St. Pauli kurz nach der Pause den Bann brach, und Bayerns Wirbelwind Michael Olise auch Robin Hack, der maßgeblichen Anteil am Sieg der Gladbacher Borussia in Heidenheim hatte. Sein Doppelpack war bereits das vierte Mal in der noch recht kurzen Bundesliga-Karriere des 26-Jährigen (85 Spiele), dass er mehr als ein Tor erzielte.