SC Freiburg vs. RB Leipzig
Nur vier Tage nach dem ereignisreichen Pokalspiel am Dienstagabend treffen sich der SC Freiburg und RB Leipzig in der Bundesliga wieder. Das 1:5 aus Sicht der Breisgauer war nicht nur sportlich eine herbe Ohrfeige, zusätzlich machten auch noch versuchte Randale von Freiburger Anhängern und ein Münzwurf an den Kopf von RB-Stürmer Andre Silva den unguten Eindruck des SC perfekt.
Während Leipzig die Chance hat, nach dem ersten Titel der Vereinsgeschichte im letzten Sommer in diesem Jahr den DFB Pokal zu verteidigen, kann sich der SC Freiburg nur mehr auf die Bundesliga konzentrieren. Dort liegen die Schwarzwälder vier Spieltage vor dem Ende zwei Punkte vor den Verfolgern aus Leipzig auf dem Champions League-Platz vier.
Die Ausgangslage ist also klar: Leipzig braucht im direkten Duell (Samstag ab 15:30 Uhr live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) einen Sieg, um an den Freiburgern vorbeizuziehen, um auch im nächsten Jahr in der Königsklasse zu spielen. Dazu kommen sie mit einer Serie von sechs ungeschlagenen Ligaspielen im direkten Vergleich mit Freiburg, die letzte Niederlage gab es im Oktober 2019. Unter allen aktuellen Bundesligisten sind die Freiburger sogar nur gegen den FC Bayern länger sieglos als gegen die Sachsen.
Unabhängig vom Ausgang der Saison spielt der SC mit 56 Punkten nach 30 Spielen die beste Bundesliga-Spielzeit seit Einführung der Drei-Punkte-Regel und ist kurz davor, sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für die Königsklasse zu qualifizieren. Wichtig auf diesem Weg war vor allem die Defensive, die bereits zwölfmal die Null halten konnte. Sollte das gegen RB Leipzig nochmals gelingen, hätte der SC bereits drei Spieltage vor Saisonende den eigenen Vereinsrekord eingestellt.
Team-News: Top-Scorer im direkten Duell
Außer dem am Oberschenkel angeschlagenen Manuel Gulde steht Christian Streich dabei in der Defensive die volle Kapelle zur Verfügung, womit die Viererkette unverändert stehen dürfte. Davor wird wie immer viel von der Kreativität aus dem Mittelfeld abhängen, wo dem japanischen Flügelspieler Ritsu Doan zuletzt in Köln der Siegtreffer gelang. Sein fünfter Saisontreffer bedeutet die Einstellung seiner persönlichen Bestmarke, dazu war es sein erster Treffer in Deutschland per Kopf.
Auf der anderen Spielfeldseite lenkt Regisseur Vincenzo Grifo bei den Gastgebern das Spiel. Der italienische Nationalspieler liegt mit 13 Toren auf dem zweiten Platz der Bundesliga-Torjägerliste, hat allerdings in den letzten vier Partien nicht getroffen. Auf seine Kreativität aus dem Spiel und bei Standardsituationen wird es ankommen, wenn der SC den Leipzigern gefährlicher werden will als im Pokalspiel.
Auch die Leipziger haben einen 13-Tore-Mann in ihren Reihen, der heißt Christopher Nkunku. Der Franzose liegt gleichauf mit Vincenzo Grifo und das, obwohl er nach der Weltmeisterschaft im Winter lange verletzt ausgefallen ist. Am 30. Spieltag erzielte er gegen Hoffenheim sein erstes Bundesligator seit dem 9. November 2022 – damals im Hinspiel gegen den SCF. Mit einem Tor alle 118 Minuten ist Nkunku der zweiteffektivste Spieler der Bundesliga (hinter Bayerns Eric-Maxim Choupo-Moting).
Da im Mittelfeld Xaver Schlager laut Trainer Marco Rose wieder zur Verfügung steht, wird die Position neben Konrad Laimer kurzfristig zwischen ihm und Amadou Haidara entschieden. Dahinter sollte der gebürtige Leipziger Rose wieder auf eine Viererkette setzen, in der lediglich die linke Position zwischen Marcel Halstenberg und David Raum noch umstritten ist.
So könnten sie spielen:
Freiburg (4-2-3-1): Flekken - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - Eggestein, Höfler - Doan, Höler, Grifo - Gregoritsch
Leipzig (4-2-2-2): Blaswich - Halstenberg, Orban, Gvardiol, Henrichs - Haidara, Laimer - Szoboszlai, Olmo - Nkunku, Werner
Flashscore-Prognose: Leipzig holt die Big Points in Freiburg
Während Freiburg immer noch an der klaren Niederlage im Pokal zu knabbern hat, spielen die Leipziger konsequent nach vorne und wandeln ihre höhrere individuelle Klasse in Tore um. Am Ende gewinnen die Sachsen mit 3:1 im Schwarzwald.
TSG Hoffenheim vs. Eintracht Frankfurt
Ein Kandidat auf die Champions League-Qualifikation war über weite Strecken dieser Saison auch Eintracht Frankfurt, doch die Hessen sind inzwischen seit neun Bundesliga-Spielen ohne Sieg. Gegen die TSG Hoffenheim wäre ein Sieg am Samstag (ab 15:30 Uhr bei Sky und im Flashscore-Liveticker) wichtig, um zumindest Rang sechs und den internationalen Startplatz nicht aus den Augen zu verlieren. Mit momentan fünf Punkten Rückstand ist es vielleicht schon die letzte Chance für das Team von Oliver Glasner, sich über die Bundesliga international zu qualifizieren.
Die andere Möglichkeit besteht Anfang Juni im Finale des DFB-Pokals, wo man auf RB Leipzig treffen wird. Gerade die Leistung im Pokalspiel beim VfB Stuttgart, als man die eigene Stärke in K.O.-Spielen einmal mehr unter Beweis stellte. Vielleicht hilft es, das Spiel gegen die TSG ebenfalls als ein solches anzusehen. Statistisch hat die SGE nur eines der letzten elf Bundesliga-Spiele gegen die Hoffenheimer verloren, sieben der letzten neun Duelle wurden sogar gewonnen.
Auch die Hoffenheimer sind alles andere als gut in Form: Mit 29 Punkten nach 30 Spielen bestreitet die TSG ihre zweitschlechteste Saison im Oberhaus, in der einzigen noch schlechteren Spielzeit 2012/13 musste man sich am Ende über die Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern vor dem Absiteg retten. Die letzten beiden Bundesliga-Spiele gingen jeweils verloren, somit ist auch das Zwischenhoch unter dem neuen Trainer Pellegrino Matarazzo vorerst wieder beendet.
Probleme haben die Kraichgauer vor allem zuhause: In der heimischen PreZero-Arena, die übrigens gerade als erstes Stadion in Deutschland mit dem Siegel "zero waste" ausgezeichnet wurde, sammelte man erst 17 Punkte und ist damit vor Werder Bremen die zweitschwächste Heimmannschaft der Liga. Gegen Frankfurt muss sich das ändern, will man mit momentan zwei Punkten Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz nicht in noch größere Nöte geraten.
Team-News: Defensivprobleme vor richtungsweisendem Duell
Erschwert wird die Aufgabe gegen die Eintracht dadurch, dass mit Kevin Akpoguma einer der besten Zweikämpfer der Mannschaft nicht mit von der Partie sein kann. Der Innenverteidiger, der in der laufenden Spielzeit 59% seiner direkten Duelle gewinnen konnte und damit hinter Nebenmann John Anthony Brooks bester Zweikämpfer der TSG ist, fehlt wegen seiner bereits zehnten gelben Karte. Da auch Kevin Vogt nach einer Knie-OP das Saisonaus droht, könnte der verletzungsgeplagte Ermin Bicakcic in die Startelf der Gastgeber rücken.
Auf der rechten Abwehrseite fällt der zuverlässige Tscheche Pavel Kaderabek ebenso aus, für ihn wird der offensivstärkere Robert Skov beginnen. Vorne vertraut der US-amerikanische Chefcoach weiterhin auf das Sturmduo aus Munas Dabbur und Ihlas Bebou, dahinter sollen Christoph Baumgartner und Andrej Kramaric für kreative Impulse sorgen.
Auch bei den Frankfurtern gibt es nach dem Pokalspiel eine Sorgen in der Verteidigung. Während sich der junge Brasilianer Tuta mit einer Schulterverletzung herumplagt, will Trainer Oliver Glasner bei Makoto Hasebe und Evan N'Dicka die Belastung steuern. Dass alle drei von Beginn an spielen können, scheint höchst unwahrscheinlich. Sollte einer der Innenverteidiger ausfallen, würde der gelernte Außenverteidiger Christopher Lenz wieder ins Zentrum rücken und Ansgar Knauff würde die linke Schienenspielerposition übernehmen.
Weiter vorne hat der österreichische Chefcoach weniger Sorgen. Ob Eric Dina Ebimbe erneut von Anfang an spielt oder ob Rafael Borre den Vorzug bekommt, wird Glasner auch von den Eindrücken im Abschlusstraining abhängig machen. Abhängig ist ein gutes Stichwort: Das sind die Frankfurter nämlich ohnehin von ihrem Top-Stürmer Randal Kolo Muani. Mit 13 Toren und 12 Vorlagen ist der Franzose die absolute Lebensversicherung der Eintracht und wird auch gegen Hoffenheim überzeugen müssen, um den Frankfurtern die Chance auf den Sieg zu geben.
So könnten sie spielen:
Hoffenheim (3-3-2-2): Baumann - Kabak, Brooks, Bicakcic - Skov, Geiger, Angelino - Kramaric, Baumgartner - Dabbur, Bebou
Frankfurt (3-4-2-1): Trapp - Tuta, Hasebe, Lenz - Buta, Rode, Sow, Dina Ebimbe - Kamada, Götze - Kolo Muani
Flashscore-Prognose: Spektakuläres Remis in Hoffenheim
Beide Mannschaften wollen nach vorne spielen, doch beide haben große Probleme in der Defensive. Für den neutralen Zuschauer wird es ein unterhaltsames 2:2, mit dem am Ende beide Teams leben können.
Hertha BSC vs. VfB Stuttgart
Bevor die Eintracht sich in den vergangenen Jahren mit europäischen Ambitionen anfreundete, war sie lange Zeit ein Kellerkind der Bundesliga. In dieser Rolle schaffte sie in der Saison 1998/99 etwas einmaliges in der Ligahistorie: Sie holte einen Rückstand von sechs Punkten an den letzten vier Spieltagen auf. Hier kommen Hertha BSC und der ungarische Trainer Pal Dardai ins Spiel. Mit genau sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer und noch vier verbleibenden Partien steht die Hertha von einer Mammutaufgabe und braucht ein ähnliches Wunder wie die Hessen vor mehr als 20 Jahren.
Im Spiel gegen den VfB Stuttgart soll am Samstag (ab 15:30 Uhr live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) der erste Schritt dazu gelingen – und einige Hoffnungsschimmer gibt es durchaus: Pal Dardai hat als Bundesliga-Trainer alle drei Heimspiele gegen den VfB gewonnen, dazu holte die Alte Dame gegen keinen Verein der Liga mehr Punkte im heimischen Olympiastadion als gegen die Schwaben. Auf der Pressekonferenz vor der Partie strahlte der Berliner Coach Optimismus aus und sagte "Vier Spiele, vier Siege. Das ist ein schönes Motto."
Etwas entspannter sieht die Lage beim VfB Stuttgart aus, doch auch bei den Cannstättern ist die Gefahr des Gangs in die Zweitklassigkeit omnipräsent. Das unglückliche Ausscheiden unter der Woche im DFB Pokal gegen Eintracht Frankfurt war nur eine kurze Ablenkung vom Ligaalltag, der mit 28 Punkten nach 30 Spielen die Punktgleichheit mit dem VfL Bochum und Relegationsplatz 16 bereithält. Sollte man gegen Hertha BSC nicht verlieren, wäre wohl zumindest ein Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt ausgeschaltet.
Hoffnung ziehen die Stuttgarter aus der Form der letzten Wochen: Erstmals in dieser Bundesliga-Saison sind die Schwaben vier Spiele in Folge ungeschlagen. Trainer Sebastian Hoeneß holte in seinen vier Ligapartien zwei Punkte mehr als sein Vorgänger Bruno Labbadia in elf Spielen und gewann zudem mit Ex-Klub Hoffenheim beide bisherigen Duelle gegen sein Gegenüber Pal Dardai.
Team-News: Jovetic kehrt zurück – Mavropanos fällt aus
Während die Berliner beim 0:2 in der Allianz Arena am letzten Samstag noch auf etliche Defensivspieler verzichten mussten und trotzdem gerade in der letzten Linie ein ordentliches Spiel ablieferten, kehren mit dem ehemaligen Stuttgarter Marc Oliver Kempf und Marton Dardai zusätzliche Abwehroptionen zurück. Da der Trainer Dardai über seinen Spieler Dardai in der Pressekonferenz als potenzieller defensiver Mittelfeldspieler für Samstag sprach, ist davon auszugehen, dass der 21-Jährige auf der Sechserposition beginnen wird.
Sollte Dardai nicht beginnen, bieten sich mit Suat Serdar, Jean-Paul Boetius und Tolga Cigerci drei Optionen für den Platz neben dem gesetzten Anführer Lucas Tousart. In der Offensive ist eine Rückkehr des verletzungsgeplagten Stevan Jovetic denkbar, der laut Dardai ganz in der Tradition früherer Hertha-Recken wie Salomon Kalou oder Vedad Ibisevic "selbst entscheiden" kann, ob er von Anfang an spielen oder ob lieber von der Bank kommen möchte.
Sollte Jovetic spielen, würde das vermutlich einen Platz auf der Bank für Florian Niederlechner bedeuten. Und das, obwohl mit dem VfB Stuttgart sein Lieblingsgegner wartet. Gegen kein aktuelles Bundesliga-Team traf er öfter (viermal), genauso auch in der Hinrunde im Trikot des FC Augsburg. Bei seinem neuen Arbeitgeber agierte Niederlechner bisher allerdings glücklos und wartet seit 586 Bundesliga-Minuten auf den ersten Treffer im blau-weißen Trikot.
Im Angriff der Berliner würde Niederlechner unter anderem auf Waldemar Anton treffen, denn der Innenverteidiger der Stuttgarter hat sich nach einer verletzungsbedingten Auswechslung im Pokalspiel für das Berlin-Match fitgemeldet. Schlechter sieht es bei Abwehrkollege Konstantinos Mavropanos aus, der für den Samstag nicht zur Verfügung stehen wird. Etwas weiter vorne gilt das Gleiche für Atakan Karazor, der gelbgesperrt fehlen wird. In der Verteidigung dürfte Dan-Axel Zagadou beginnen, während Enzo Millot den Platz von Karazor im Mittelfeld einnehmen wird.
In der Offensive steht der Portugiese Tiago Tomas wieder als Option zur Verfügung, vermutlich wird er sich aber zu Spielbeginn auf der Bank wiederfinden, da Sehrou Guirassy und Silas das Sturmduo bilden werden. Eine weitere Option ist der wenige Flügelspieler Tanguy Coulibaly, der in seinen letzten neun Bundesliga-Einsätzen drei Tore und damit mehr als in seinen zuvor 54 BL-Einsätzen zusammen erzielte.
So könnten sie spielen:
Hertha (4-2-3-1): Christensen - Kenny, Rogel, Uremovic, Plattenhardt - Dardai, Tousart - Lukebakio, Jovetic, Richter - Ngankam
Stuttgart (3-3-2-2): Bredlow - Anton, Ito, Zagadou - Vagnoman, Endo, Sosa - Millot, Führich - Silas, Guirassy
Flashscore-Prognose: Hertha ergreift den letzten Strohhalm
Fast genau vor einem Jahr empfing die Alte Dame den VfB ebenfalls im Olympiastadion, und wie in der letzten Saison wird Berlin auch in diesem Jahr mit 2:0 gewinnen. Die Hertha hält somit die kleine Resthoffnung auf den Klassenerhalt am Leben.
Borussia Mönchengladbach vs. VfL Bochum
Es ist eine Saison zum Vergessen für Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen bewegen sich spätestens seit der Niederlage gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende jenseits von Gut und Böse und müssen laut Trainer Daniel Farke zunächst schauen, "den Laden zusammenzuhalten". Dass der Anspruch der Fans im Borussia Park vor der Saison ein ganz anderer war, dürfte klar sein, doch nun geht es für die Männer vom Niederrhein darum, sich bereits im Hinblick auf die kommende Saison zu empfehlen.
Da Gladbach insgesamt nur eines der letzten neun Bundesliga-Spiele gewinnen konnte, spielen sie die punktemäßig schwächste Bundesliga-Saison seit 12 Jahren. Mit einer Niederlage am Samstag (ab 15:30 Uhr bei Sky und im Flashscore-Liveticker) wären es für die Borussia erstmals unter Farke drei Pleiten am Stück geben – ein Wert, der zuletzt unter Adi Hütter im Jahresendspurt 2021 auftrat.
Am Wochenende wartet ein Gegner auf die Fohlen, für den es im Endspurt der Saison noch um alles geht. Der VfL Bochum steht mit 28 Punkten momentan auf dem Abstiegs-Relegationsplatz und steckt zwischen zwei Gefühlswelten: Einerseits ist Schalke 04 auf dem 17. Tabellenrang nur einen Punkt zurück und die Gefahr des direkten Abstiegs daher allgegenwärtig, andererseits liegt man nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter dem VfB Stuttgart auf Platz 15, der die direkte Rettung bedeuten würde.
Im direkten Duell gegen die Fohlen sehen die Bochumer meistens gut aus: Man verlor nur zwei der letzten 18 Bundesliga-Spiele gegen den Gegner vom Niederrhein, beide allerdings in der letzten Saison. Auswärts gelangen dem VfL sogar in keinem Stadion mehr Siege als in Mönchengladbach, die Vorzeichen für einen Auswärtssieg könnten also schlechter stehen.
Team-News: Chance für unzufriedenen Marvin Friedrich
Um auch am Samstag erfolgreich zu sein, wird der VfL wie gewohnt vor allem auf Standardsituationen setzen. Acht von 16 Toren in der Rückrunde fielen nach ruhenden Bällen, gerade bei Ecken sind die Blau-Weißen stark. Da mit Ivan Ordets und Erhan Masovic zwei kopfballstarke Innenverteidiger zur Verfügung stehen und auch Außenspieler Danilo Soares nach Verletzung wieder fit ist, sollte sich im Defensivverbund der Bochumer nichts ändern.
Auch weiter vorne sind die Positionen weitesgehend geklärt. Vor dem Dreiermittelfeld um Kapitän Anthony Losilla, Patrick Osterhage und Kevin Stöger wirbeln Takuma Asano und Christopher Antwi-Adjei, ganz vorne stürmt Philipp Hofmann. Bis auf Philipp Förster kann Trainer Thomas Letsch auf seinen ganzen Kader zurückgreifen, trotzdem wird er auf seine eingespielte Elf setzen.
Bei den Gladbachern muss Daniel Farke etwas mehr ändern, da Defensivmann Ko Itakura nach seiner roten Karte aus dem Spiel in Stuttgart gesperrt fehlt. Das sollte die Chance für Marvin Friedrich sein, nach langer Zeit mal wieder eine Partie von Beginn an zu bestreiten. Friedrich, der mit großen Erwartungen von Union Berlin nach Mönchengladbach gewechselt war, hatte sich zuletzt öffentlich kritisch und mit Unverständnis darüber geäußert, dass er unter Trainer Farke so gut wie keine Einsatzzeiten bekommt.
In der Offensive muss die Borussia mit Marcus Thuram weiterhin auf ihren gefährlichsten Mann verzichten, dafür wird Alassane Plea einmal mehr als einzige Spitze beginnen. Die routinierten Jonas Hofmann und Lars Stindl sollen um ihn herum agieren. Ob das klappt und die Gladbacher die nötige Torgefahr auf den Platz bekommen, darf nach den enttäuschenden letzten Wochen in ähnlicher Formation aber zumindest bezweifelt werden.
So könnten sie spielen:
Gladbach (4-3-3): Omlin - Lainer, Friedrich, Elvedi, Bensebaini - Weigl, Kone, Neuhaus -Stindl, Plea, Hofmann -
Bochum (4-2-3-1): Riemann - Gamboa, Ordets, Masovic, Soares - Losilla, Osterhage - Asano, Stöger, Antwi-Adjei - Hofmann
Flashscore-Prognose: Gladbach betreibt Wiedergutmachung
Nach kargen Wochen und einer langen Leidenszeit der Fans bekommen die Zuschauer im Borussia Park endlich wieder einen Heimsieg geboten. Lars Stindl beginnt seine Abschiedstournee mit zwei Treffern beim 3:1 der Fohlen gegen den VfL Bochum.
FC Augsburg vs. Union Berlin
Wieder mächtig involviert im Abstiegskampf ist auch der FC Augsburg, der nach einer scheinbar unbeschwerten Phase bis vor circa einem Monat durch eine Negativserie das Polster auf die unteren Plätze verspielt hat. Seit dem 2:1 gegen Werder Bremen am 23. Spieltag blieb der FCA zuletzt in sieben Bundesliga-Spielen in Folge sieglos und steht nur noch drei Punkte vor dem VfL Bochum auf Rang 16. Trainer Enrico Maaßen betonte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, dass man trotzem "alles in der eigenen Hand" habe, doch der Druck auf die Augsburger wächst.
Da kommt Union Berlin als Gegner vielleicht gerade recht, denn die Hauptstädter sind ein klassischer Lieblingsgegner für die Bayerischen Schwaben. Man verlor nur eines von sieben Bundesliga-Spielen gegen Union, zudem ist man seit fünf Spielen gegen den Champions League-Aspiranten ungeschlagen. Diese gute Serie könnte auch daran liegen, dass der FCA traditionell den Spielstil der Unioner spiegelt: Mit nur 42% Ballbesitz haben die beiden Kontrahenten vom Samstag (ab 15:30 Uhr live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) den geteilt niedrigsten Wert der Bundesliga vorzuweisen.
Aber: Angstgegner hin oder her, Union Berlin spielt eine überragende Bundesliga-Saison und ist mit 56 Punkten aus 30 Spielen in der Pole Position, sich für die nächstjährige Champions League zu qualifizieren. Im Jahr 2023 verloren die Köpenicker nur zwei der 15 Spiele im Oberhaus, und das gegen Borussia Dortmund und den FC Bayern. Gegen den FC Augsburg hat das Team von Urs Fischer die Chance, viel Boden gutzumachen, da sich parallel der SC Freiburg und RB Leipzig als Konkurrenten um die Plätze 3 und 4 die Punkte gegenseitig wegnehmen.
Helfen würde es da, endlich wieder gut aus den Startlöchern zu kommen: Als einiges Team in der Bundesliga-Rückrunde glückte den Eisernen noch kein Tor in den ersten 30 Minuten. Die typisch abwartende Spielweise könnte gegen den FCA aber konterkariert werden, da die Gastgeber den Ball bereitwillig bei den Unionern abliefern werden. Da Augsburg genau in der Anfangsphase des Spiels Probleme hat und bereits 11 Gegentore kassiert hat, wird es spannend zu beobachten sein, wer in der Partie am Samstag die Initiative ergreift.
Team-News: Berisha und Leite fallen aus
Einer, der bei den Augsburgern immer für Torgefahr steht, ist Nationalstürmer Mergim Berisha. Doch der 24-Jährige fällt laut Trainer Enrico Maaßen weiterhin aus, womit erneut der Kroate Dion Beljo den Platz neben Ermedin Demirovic einnehmen dürfte. Im klassischen 4-4-2 liegt die einzige noch vakante Position in der rechten Verteidigung, in der sich der zuletzt formschwache Robert Gumny und der portugiesische Neuzugang Renato Veiga um den Startelfplatz duellieren.
Im Tor wird Tomas Koubek weiterhin den verletzten Polen Rafal Gikiewicz vertreten und hoffen, dass es besser läuft als in seinen bisherigen Einsätzen. Als einziger Bundesliga-Torhüter konnte er in sieben Einsätzen in dieser Saison noch keine weiße Weste bewahren, zudem endete keines dieser sieben Spiele mit einem Sieg. Gemeinsam mit seinen Vorderleuten sollte Koubek diese Serie beenden, da die Konkurrenten im Abstiegskampf in den letzten Wochen gepunkten haben und auch der Drei-Punkte-Vorsprung schnell dahinschmilzen kann.
Union muss auf der anderen Seite den gesperrten Innenverteidiger Diogo Leite ersetzen. DIe Kandidaten heißen Paul Jaeckel und Timo Baumgartl. Bei beiden macht sich Urs Fischer "keine Sorgen". Da bei den Berlinern in dieser Saison eigentlich alle Spieler überzeugen und die Fehlerquote sehr gering halten, dürfte er mit diesem Gefühl nicht so falsch liegen.
In der Offensive scheint sich die Formation für die restlichen vier Spiele gefunden zu haben. Jerome Roussillon und Josip Juranovic haben sich für die Positionen auf der linken und rechten Schiene durchgesetzt, dazu haben Aissa Laidouni und Janik Haberer im Zentrum die Nase vor Morten Thorsby und dem lange verletzten Andras Schäfer. Ganz vorne dürfte Kevin Behrens neben Sheraldo Becker wieder den Vorzug vor Jordan bekommen.
So könnten sie spielen:
Augsburg (4-4-2): Koubek - Pedersen, Gouweleeuw, Uduokhai, Veiga - Maier, Engels, Rexhbecaj, Vargas - Beljo, Demirovic
Union (3-3-2-2): Ronnow - Jaeckel, Knoche, Doekhi - Juranovic, Khedira, Roussillon - Laidouni, Haberer - Becker, Behrens
Flashscore-Prognose: Augsburg ringt Union nieder
Wer Samba-Fußball erwartet, sollte sich die Partie zwischen Augsburg und Union wohl besser nicht angucken, dafür wird feinster Bundesliga-Kampf mit dem besseren Ende für den Abstiegskandidaten geboten. Augsburg fightet, arbeitet und wird mit einem 2:1-Heimsieg belohnt.