"Lichtgestalt des deutschen Fußballs", "einer der Größten", "eine Inspiration für mehr als eine Generation" - als die Nachricht vom Tode Franz Beckenbauers um den Globus jagte, stand die Fußballwelt still. Der Tod des Kaisers am 7. Januar im Alter von 78 Jahren sorgte von New York bis München für Trauer. Die größte Persönlichkeit des deutschen Fußballs hinterließ eine Lücke, die größer nicht hätte sein können.
Als Spieler (1974) und Trainer (1990) hatte Beckenbauer Deutschland zu zwei WM-Titeln geführt, er revolutionierte als Libero das Spiel und prägte mehr als nur eine Ära. In München wird zu Ehren Beckenbauers künftig die Rückennummer 5 nicht mehr vergeben, außerdem lautet die Adresse des Stadions des FC Bayern ab dem ersten Todestag Franz-Beckenbauer-Platz 5.
Sein Engagement ging aber weit über die Stadtmauern Münchens hinaus. So sorgte Beckenbauer für die Vergabe der WM 2006 an Deutschland und brachte dem Land das "Sommermärchen" - auch wenn Vorwürfe um mögliche Unregelmäßigkeiten in späteren Jahren Schatten auch auf Beckenbauers Schaffen warfen. Doch trotz dieser Kontroverse, die weiter nicht zweifelsfrei aufgeklärt ist, bleibt sein Name untrennbar mit der Erfolgsgeschichte des deutschen Fußballs verbunden.
Wenige Wochen nach Beckenbauers Tod ereilte die Fußballwelt der nächste Schock: Andreas Brehme, der 1:0-Siegtorschütze des WM-Finals 1990 in Rom, starb im Alter von 63 Jahren am 20. Februar an einem Herzinfarkt.
Auch Christoph Daum, einer der schillerndsten Trainer der Bundesliga, starb 2024. Daum, bekannt für seine taktischen Innovationen und sein charismatisches Auftreten, erlag am 24. August im Alter von 70 Jahren einem Krebsleiden. Der Coach war auch bekannt für Skandale, allen voran das Bekanntwerden seines Kokainkonsums im Herbst 2000 - dies kostete ihn den schon beschlossenen Aufstieg zum Bundestrainer.
Trauer um Ikonen an der Weser
Zu Jahresbeginn trauerte Hertha BSC um seinen Präsidenten Kay Bernstein, der mit nur 43 Jahren überraschend eines natürlichen Todes verstarb. Bernstein, ein früherer Ultra, stand für eine enge Verbindung zwischen Fans und Vereinsführung und brachte in seiner rund eineinhalbjährigen Amtszeit frischen Wind in den Berliner Fußball.
Bundesligist Werder Bremen musste gleich zwei Vereinsikonen für immer verabschieden. Mit Willi Lemke, dem langjährigen Manager und Architekten der Meisterschaften 1988 und 1993, und Dieter Burdenski, mit 444 Bundesligaeinsätzen Rekordspieler der Grün-Weißen, verlor der Verein prägende Persönlichkeiten.
In der Leichtathletik sorgte der Tod des Marathon-Weltrekordlers Kelvin Kiptum am 12. Juni für Bestürzung. Der 24-Jährige starb bei einem Verkehrsunfall, nur wenige Monate nachdem er in 2:00:35 Stunden eine beeindruckende Bestmarke aufgestellt hatte.
Ebenso erschütterte der Fall der ugandischen Läuferin Rebecca Cheptegei, die Opfer eines Brandangriffs durch ihren Ex-Partner wurde. Ihr Tod löste weltweit eine Debatte über häusliche Gewalt und Schutzmaßnahmen für Athletinnen aus.
Der viel zu frühe Tod zweier Talente im Rad- und Skisport sorgte für Sicherheitsdiskussionen und verdeutlichte die Gefahren der jeweiligen Sportarten. Die Schweizer Radfahrerin Muriel Furrer (18) verunglückte bei der Straßenrad-WM schwer und erlag ihren Kopfverletzungen. Ähnlich tragisch endete das Leben der italienischen Skirennläuferin Matilde Lorenzi, die nach einem Trainingssturz auf dem Schnalstaler Gletscher mit nur 19 Jahren verstarb.