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"Enttäuscht, sauer und traurig": Mainzer Europa-Ambitionen in Gefahr

FSV-Spielmacher Nadiem Amiri
FSV-Spielmacher Nadiem AmiriKIRILL KUDRYAVTSEV/AFP
Der späte Nackenschlag gegen den VfL Wolfsburg lässt den FSV Mainz 05 um Europa bangen – und es wartet ein beinhartes Restprogramm.

Nach der dramatischen Fortsetzung der Sieglos-Serie schalteten Nadiem Amiri und Jonathan Burkardt im Rennen um Europa in den Kampfmodus.

"Ich bin extrem enttäuscht, sauer und traurig. Wenn man aber die Leistung sieht, wird das am Ende des Tages belohnt werden", betonte Amiri nach dem bitteren 2:2 (2:1) gegen den VfL Wolfsburg. Der FSV Mainz 05 werde die internationale Qualifikation "auf jeden Fall schaffen, ich bin mir ganz sicher – 100 Prozent".

Match-Center: Mainz vs. Wolfsburg

Henriksen freut sich auf die Bayern: "Wird ein Spaß"

Es tue für den Moment "richtig weh", sagte Kapitän Burkardt: "Aber wir werden jetzt nicht aufhören, zu kämpfen und Gas zu geben." Durch das späte Gegentor von Denis Vavro (89.) blieben die Rheinhessen zum fünften Mal in Serie ohne Dreier, fielen auf Rang sechs hinter den SC Freiburg zurück.

Zwar beträgt der Rückstand auf Champions-League-Platz vier weiter lediglich zwei Punkte, doch das extrem stramme Restprogramm verbietet jegliche Königsklassenträume.

Das Restprogramm für Mainz 05
Das Restprogramm für Mainz 05Flashscore

Am Samstag (15:30 Uhr/Sky und Flashscore-Audioreportage) bei den Bayern, dann das Derby gegen Frankfurt, in Bochum sowie zum Abschluss ein Heimspiel gegen Bayer Leverkusen – es warten die Top drei der Liga sowie ein Abstiegskandidat.

"Wir müssen jagen, jagen und jagen", forderte Trainer Bo Henriksen: "Ab jetzt können wir nur noch gewinnen. Wir sind enttäuscht, aber ab Sonntag werden wir weiter arbeiten. Es kommt ein großes Spiel bei Bayern, das wird ein Spaß."

Vielleicht tue es in der aktuellen Phase "mal wieder gut, ein bisschen aus der Außenseiterrolle zu spielen", meinte Sportdirektor Niko Bungert: "Vielleicht ist es genau das, was wir jetzt brauchen, dass wir als Außenseiter wieder ein bisschen Mainz-like zu einem wahrscheinlichen deutschen Meister fahren und gucken, was wir da holen können." Ausgerechnet vor dem Dämpfer gegen die Wolfsburger hatten die Mainzer den Europapokal offensiv als Ziel ausgerufen.

Unentschieden trotz "Riesenspiel"

Nach dem frühen Gegentor durch Maximilian Arnold (3.) und schwachen ersten 20 Minuten sah es dank der besten Leistung seit Wochen auch lange sehr gut aus. Doch nach den Treffern von Jae-Sung Lee (37.) und Dominik Kohr (40.) leisteten sich die 05er einen zu ausgeprägten Chancenwucher.

"Wir müssen 6:1 gewinnen, wir sind ab der 20. Minute die ganz klar bessere Mannschaft und machen ein Riesenspiel", sagte Amiri: "Es ist brutal bitter, fühlt sich an wie eine Niederlage."

Der Spielverlauf stehe "sinnbildlich für unsere Phase", haderte Bungert: "Wir machen in vielen Spielen gar nicht so viel verkehrt. Aber es fehlt das Quäntchen." Und das muss sich zur Erfüllung des Traums von Europa oder gar der Königsklasse ganz schnell wieder ändern.

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