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Erneuter Nackenschlag für Hasenhüttl: "Bundesliga ist einfach schwer"

Aktualisiert
Der VfL Wolfsburg hat momentan das gewinnen verlernt.
Der VfL Wolfsburg hat momentan das gewinnen verlernt. Cal Sport Media, Cal Sport Media / Alamy / Profimedia
Der VfL Wolfsburg verliert weiter, mit dem Europapokal wird es ganz schwer - und der Druck auf Trainer Ralph Hasenhüttl steigt immer mehr.

Auch in Zeiten der Krise konnte sich Ralph Hasenhüttl für seinen alten Kumpel freuen. "Man verliert ja ungern Spiele, aber gegen Zsolt zu verlieren...", sagte der Trainer des VfL Wolfsburg und hielt kurz inne, "anscheinend hat er viel gelernt. Dann tut es nicht ganz so weh." Doch während der Österreicher seinem früheren Assistenten Zsolt Löw den Sieg gönnte, muss er sich Sorgen um seinen eigenen Job machen.

Eigene Treffer sorgen für ein wenig Selbstvertrauen

Nach dem 2:3 (0:2) gegen RB Leipzig, der vierten Bundesliga-Niederlage in Serie, befand sich Hasenhüttl irgendwo zwischen Enttäuschung und Zweckoptimismus. "Es ist nichts einfach in der Liga, Bundesliga ist einfach schwer. Wir müssen die kommenden Spiele so gut wie möglich gestalten", sagte er bei DAZN: "Wir haben uns einen Gefallen getan, mal wieder zu treffen. Hoffentlich hilft uns das."

Infolge der Pleite gegen Leipzig und Interimstrainer Löw, der von 2016 bis 2018 unter Hasenhüttl in der Messestadt tätig gewesen war, bleibt der Abstand auf das internationale Geschäft bei sechs Punkten, kann am Wochenende aber noch anwachsen. Fünf Spieltage vor Schluss, viermal spielt Wolfsburg noch gegen andere Europapokalanwärter, ist die Lage äußerst vertrackt. "Es ist sicherlich so, dass wir in den letzten Wochen keine Punkte geholt haben. Das ist in der Phase der Saison sehr schlecht", sagte Hasenhüttl.

Selbstverständlichkeit der Hinrunde wird gesucht

Mit der derzeitigen Situation dürften die Bosse in Wolfsburg um Geschäftsführer Peter Christiansen ganz und gar nicht zufrieden sein. Ohnehin schwelen seit Tagen Gerüchte, wonach sich der Klub im Sommer nach nur etwas mehr als einem Jahr Amtszeit von Hasenhüttl trennen könnte. Sollte Wolfsburg Europa verpassen, zum vierten Mal in Folge, würde dieses Szenario wohl nur wahrscheinlicher. All den Spekulationen war Hasenhüttl, der noch einen Vertrag bis 2026 besitzt, zuletzt mit demonstrativer Gelassenheit begegnet.

Nach dem Leipzig-Spiel war der 57-Jährige schwer darum bemüht, das Positive zu sehen. Zwar leisteten sich die Wolfsburger bittere Abwehrpatzer, die sie mit 0:3 ins Hintertreffen brachten, aber immerhin trafen sie nach drei 0:1-Niederlagen endlich wieder durch Kilian Fischer (58.) und Andreas Skov Olsen (75.). Bei all den Torgelegenheiten, die sich der VfL von den Erfolgserlebnissen beseelt in der Schlussphase herausspielte, hätte er durchaus ein Remis retten können.

Doch die Chancenverwertung bleibt ein Problem. "Wenn man immer ein Tor weniger als der Gegner macht, ist es so, dass man Spiele schwer gewinnen kann", sagte Hasenhüttl: "Man hat schon gemerkt, dass es in der Mannschaft etwas aufzulösen gibt. Die Selbstverständlichkeit aus der Hinrunde habe ich heute eigentlich erst nach dem ersten Treffer wieder gemerkt." Für den Trainer bleibt zu hoffen, dass dieses Erweckungserlebnis nicht zu spät kam.

Zum Match-Center: VfL Wolfsburg vs. RB Leipzig