EXKLUSIV: Alejandro Grimaldo im Interview – Xabi Alonso wichtigster Grund für Leverkusen-Wechsel

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EXKLUSIV: B04-Profi Alejandro Grimaldo – "Wollte von Xabi Alonso trainiert werden"

"Letztlich war Xabi Alonso der wichtigste Faktor, der den Ausschlag für Leverkusen gegeben hat."
"Letztlich war Xabi Alonso der wichtigste Faktor, der den Ausschlag für Leverkusen gegeben hat."Bayer Leverkusen
Der Spanier Alejandro Grimaldo entschied sich im Sommer zur Überraschung einiger Experten für einen Wechsel in die deutsche Bundesliga. Im exklusiven Interview mit Flashscore News verriet der begehrte Linksverteidiger, wieso der Deal mit Bayer Leverkusen ohne Xabi Alonso wohl nicht zustande gekommen wäre.

Während seiner letzten Tage als Spieler von Benfica Lissabon hatte sich Alejandro Grimaldo bei einem Gespräch in Madrid bereit erklärt, ein exklusives Interview mit Flashscore News zu führen. Warum seine Wahl auf die Bundesliga gefallen ist, was der portugiesische Meistertitel mit Benfica in ihm ausgelöst hat und wieso er glaubt, in Deutschland den nächsten Karriereschritt machen zu können - das und vieles mehr erfährt ihr hier.

Alex, vielen Dank, dass Sie sich für dieses Interview bereit erklärt haben. Mit 27 Jahren erfährt Ihre Karriere mit dem Wechsel in die Bundesliga einen neuen Höhepunkt. Wie fühlten Sie sich, nachdem der Wechsel zu Bayer Leverkusen offiziell geworden war?

Innerhalb meiner Karriere ist ein wichtiger Schritt nach vorn. Es war der perfekte Zeitpunkt für diesen Schritt. Nach acht großartigen Jahren bei Benfica musste es eine Veränderung in meiner Karriere geben. Und dann kam die Gelegenheit, zu Bayer Leverkusen zu gehen und von Xabi Alonso trainiert zu werden. Ich beschloss, sie zu ergreifen, und diesen großen Moment, den ich in meiner Karriere erlebe, zu genießen.

Mit Meistertitel aus Lissabon verabschiedet

Bevor wir ausführlich darüber sprechen, möchte ich noch einmal auf Ihre Zeit bei Benfica zurückkommen - insbesondere auf die letzte Saison. Sie haben eine sehr gute Spielzeit gehabt, wenngleich der Endspurt gegen Porto und Braga etwas kompliziert wurde.

Letztlich konnten sie den ersten Platz verteidigen und wurden portugiesischer Meister. Was waren die Schlüssel dazu? Insbesondere, nachdem sie im Estadio da Luz gegen den FC Porto (Anfang April, Anm.) verloren hatten?

Eine Meisterschaft zu gewinnen, ist nie einfach. Es gibt immer drei oder vier Mannschaften, die darum kämpfen, die versuchen, den Titel in Portugal zu gewinnen. Oft geht es sehr eng zu. Wir hatten einen fabelhaften Start in die Saison und hatten viele Punkte Vorsprung auf Porto und Braga. Wir spielten in allen Wettbewerben mit, waren in der Champions League lange vertreten (Benfica schied im Viertelfinale gegen Inter aus, Anm.). 

Da ist es nicht einfach, das Niveau über das gesamte Jahr hinweg zu halten. Es gibt Momente in einer Saison, in denen man etwas mehr leiden muss. Aber dank der Erfahrung, die einige meiner Teamkollegen und ich hatten, wussten wir, dass wir am Ende der Saison (im Vergleich zum FC Porto, Anm.) auf Augenhöhe sein würden.

Als es dann so weit war, haben wir die Saison hervorragend zu Ende gebracht und konnten die letzten fünf bis sechs Spiele gewinnen. Das hat uns den lang ersehnten Titel beschert.

Hat Roger Schmidt eine wichtige Rolle in ihrer beruflichen Entwicklung gespielt?

Ja, natürlich! Roger war sowohl für mich als auch das Team sehr wichtig. Er hat vom ersten Tag an bewiesen, dass er großes Vertrauen in viele Spieler der Mannschaft hat. Und er hat das Team wachsen lassen. Wenn die Einheit passt, wenn die Ergebnisse stimmen: Dann funktioniert alles am besten, dann geht es in die richtige Richtung. Er wurde zwangsläufig zu einem wichtigen Teil meiner Karriere und für den Verein.

Roger Schmidt führte Benfica zur ersten Meisterschaft seit 2019
Roger Schmidt führte Benfica zur ersten Meisterschaft seit 2019Profimedia

Raus aus der Komfortzone

Warum mussten Sie den Verein wechseln, um Ihre Entwicklung als Fußballspieler voranzutreiben?

Es war nicht unbedingt nötig, um als Spieler zu wachsen. Aber ich denke, dass es für mich sehr wichtig war, aus meiner Komfortzone herauskommen, um als Persönlichkeit wachsen zu können. Das ist eine neue Herausforderung in meiner Karriere und ich heiße sie mit großem Ehrgeiz und der Gewissheit, dass alles gut laufen wird, willkommen.

In Barcelona ausgebildet, reifte Grimaldo bei Benfica zum Spitzenspieler heran
In Barcelona ausgebildet, reifte Grimaldo bei Benfica zum Spitzenspieler heranProfimedia

Wir wissen, dass mehrere europäischen Spitzenvereine an einer Verpflichtung interessiert waren. Zum Beispiel Juventus. Warum haben Sie sich für Bayer Leverkusen entschieden? Was hat den Ausschlag gegeben? Könnte Xabi Alonso ein Grund gewesen sein, wieso sie sich für dieses Projekt entschieden haben?

Tatsächlich lagen mehrere Angebote auf dem Tisch, aus verschiedenen Ländern. Aber letztlich war Xabi Alonso der wichtigste Faktor, der den Ausschlag für Leverkusen gegeben hat. Ich wollte von ihm trainiert werden, ein wichtiger Bestandteil dieses Vereins werden. Ich hatte das Gefühl, dass dieser Verein das größte Vertrauen in mich hat.

Darum habe ich mich dazu entschieden, in die Bundesliga zu wechseln. Wie bereits erwähnt, Xabi Alonso war der Hauptgrund. Es war eine wichtige Entscheidung für mich und ich denke, dass sie richtig war.

Konnten Sie mit ihm privat Gespräche führen?

Natürlich! In den letzten Monaten habe ich mich mit ihm unterhalten. Ich war zwar auf meinen Verein und die Ziele von Benfica fokussiert, aber ich konnte meiner Situation nicht gänzlich ausweichen. Es gab Anrufe, ich durfte mich mit verschiedenen Vereinen unterhalten.

Xabi Alonso bringt internationales Flair zu B04
Xabi Alonso bringt internationales Flair zu B04AFP

Und da war Xabi Alonso diejenige Person, die am meisten davon überzeugt war, mich zu verpflichten. Derjenige, der am meisten an mich geglaubt hat, der alles dafür getan hat, dass ich zu Bayer Leverkusen komme. Also habe ich die Entscheidung getroffen, mich ihm anzuschließen.

Also sind Sie begeistert, unter ihm zu arbeiten?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin begeistert, jetzt habe ich endlich die Möglichkeit, von Xabi trainiert zu werden. Das wird mir helfen, mich als Spieler zu entwickeln.

Leverkusens offensiver Spielstil als wichtiger Faktor

Sie werden ein neues Land, eine neue Kultur und eine neue Liga kennenlernen. Wie stellen Sie sich die Eingewöhnungsphase vor? Wie wird es sein, in die Bundesliga und in so eine talentierte Mannschaft zu kommen?

Es ist nie einfach, sich an ein neues Team und ein neues Land anzupassen. Ich habe jedoch viel Selbstvertrauen, konzentriere mich auf das, was ich tun muss. Und ich habe das Vertrauen des Trainers, was für mich sehr wichtig ist. Ich nehme diese neue Aufgabe mit viel Ehrgeiz an. Ich möchte als Spieler und Persönlichkeit reifen. Sowohl für mich als auch meine Familie wird es eine sehr wertvolle persönliche Erfahrung sein.

Sieht man sich Ihren Spielstil an, dann sind Sie ein offensiver Außenverteidiger, der sich nicht scheut, anzugreifen und in der Offensive etwas beizutragen. Aspekte, die Ihnen in einer Liga, in der das Angriffsspiel das Fundament ist, unter einem Trainer, der seinen Außenverteidigern viel Freiheiten lässt, von Nutzen sein werden.

Das haben wir vergangene Saison bereits bei Jeremie Frimpong und Mitchel Bakker miterlebt. 

Wie sehen Sie das? Glauben Sie, die Spielweise und der Spielstil dieser Mannschaft ermöglichen es Ihnen, sich zu entwickeln und sich wohlzufühlen?

Nachdem ich die Entscheidung getroffen habe und mich mit Xabi Alonso in Verbindung gesetzt hatte, begann ich, die Mannschaft zu beobachten. Es stimmt, die Außenverteidiger haben viele Freiheiten. Natürlich war das ein Element, das mir gefallen hat.

Ich weiß, dass ich von diesem System, dieser Philosophie und den Ideen des Trainers profitieren kann. Das war natürlich ein weiterer Faktor, mich für Bayer zu entscheiden. Ich gehe nach Deutschland, um die Zeit dort zu genießen und zu wachsen. Ich bin mir sicher, dieser Fußball wird mich weiterbringen.

Zweifelsohne sind Sie auf Ihrer Position einer der besten Spieler überhaupt. Trotzdem hat die spanische Nationalmannschaft sich noch nicht bei Ihnen gemeldet. Glauben Sie, Leverkusen ist das ideale Sprungbrett, um es in die Nationalmannschaft zu schaffen?

In der Tat, das ist ein weiterer Grund. Ich habe schon seit einigen Jahren gute Leistungen gebracht und habe in Portugal ein sehr hohes Niveau erreicht. Ich warte auf eine Berufung, sie ist noch immer nicht gekommen. Deshalb habe ich beschlossen, den Wechsel zu vollziehen. Ich möchte zeigen, auch in einer anderen Liga mein Niveau halten zu können. Warum sollte ich dann nicht endlich für Spanien einberufen werden?