Doch im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Niederlagen den Rekordmeister oft genug in seinen Grundfesten erschüttert hatten, blieb es nach dem verdienten 1:3 beim FC Arsenal im aufgeregten München ruhig. Auch die Verantwortlichen zeigten sich vor der Partie gegen die schwer angeschlagenen Kiezkicker am Samstag (15.30 Uhr/Sky und Flashscore-Audiokonferenz) entspannt.
"Die Mannschaft ist sehr, sehr fokussiert über die ganzen letzten Monate. Da ändert diese Niederlage jetzt nichts. Wichtig ist, dass wir jetzt so weitermachen wie immer und die Energie so hoch halten", sagte Sportdirektor Christoph Freund. Er sehe ohnehin jeden Tag, "dass die Mannschaft großen Hunger hat".
So etwas passiere eben, reagierte auch Kompany am Freitag auf die erste Pleite im 19. Pflichtspiel gelassen. Wichtig sei nun, betonte der 39-Jährige, "eine Reaktion" zu zeigen. Denn Niederlagen "akzeptieren wir nicht, das mögen wir nicht".
Deshalb gehe es "ganz schnell wieder über das nächste Spiel. Klar darf man nicht vergessen, was passiert ist. Daraus muss man lernen, das ist immer unsere Aufgabe", sagte Kompany. Die Partie bei den Gunners müsse die Mannschaft "auf diese großen Momente vorbereiten. Dass wir dann da stehen und das Ding auch gewinnen."
Kompany fordert: "Brust raus"
Doch erst einmal ist ein Sieg gegen St. Pauli, das die letzten acht Ligaspiele in Folge verloren hat, für die Münchner Pflicht. Man wolle "jetzt den nächsten Schritt in unserer Entwicklung machen", sagte Joshua Kimmich. Für Sportvorstand Max Eberl ist dabei wichtig, "dass wir jetzt nicht von unserem Weg abkommen, weil wir ein Spiel verloren haben. Wir müssen und wollen unser Momentum beibehalten."
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Wie sich Kompany sein Team nach einem Rückschlag idealerweise vorstellt, verriet der Belgier jetzt auch in einem Interview mit dem Vereinsmagazin 51. "Schwierige Momente passieren jedem. Entscheidend ist, sich dann nicht zu verstecken, sondern sie für sich zu nutzen. Brust raus, nach der Wahrheit suchen – das fordere ich", sagte er.
Das Wichtigste sei für ihn aber, ergänzte Kompany, "die Mentalität, dass alle füreinander laufen: Teamwork schlägt Taktik, das ist der Kern des Spiels. Ich will eine Mannschaft mit der Wucht eines Hurrikans: die zusammenarbeitet, miteinander verbunden ist, sich gegenseitig trägt, Freude hat. Dann gibt es kein Limit."
Schon gar nicht gegen St. Pauli, das ein Debakel in München unbedingt verhindern will. "Wir werden alles von den Rängen und von außen dafür tun, dass es auf dem Rasen zumindest möglichst so ausgeht, dass wir nicht unter die Räder kommen", sagte Präsident Oke Göttlich. Es werde niemand "in München hoch gewinnen". Auch ein einstiger Weltpokalsiegerbesieger nicht.
