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Bayern-Frauen starten Vorbereitung mit Oberdorf: "Die Begeisterung für Lena ist da"

Lena Oberdorf kehrt in der Saison 2025/2026 auf den Platz zurück.
Lena Oberdorf kehrt in der Saison 2025/2026 auf den Platz zurück.ČTK / imago sportfotodienst / Markus Fischer
Die EM-Spiele ihrer Mädels verfolgt Lena Oberdorf schweren Herzens nur als Fan. Doch knapp ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss soll die 23-Jährige bald auf dem Platz wieder in den Mittelpunkt rücken - im DFB-Team, vor allem aber auch beim FC Bayern.

"Wir hoffen, dass sie in Zukunft eine tragende Rolle beim FC Bayern spielen kann. Dafür haben wir sie verpflichtet, um uns die Möglichkeit zu geben, gerade auch auf europäischer Ebene noch mal einen Schritt weiterzugehen", sagte Münchens Sportdirektorin Bianca Rech im SID-Gespräch.

Der Startschuss dazu erfolgt am Montag, wenn der Doublegewinner ohne seine 18 EM-Teilnehmerinnen, dafür aber mit dem neuen Trainer José Barcala und eben Oberdorf die Vorbereitung auf die Saison aufnimmt. Es soll auch der Beginn einer Ära Oberdorf in München werden, nachdem sie bislang noch kein Spiel für ihren neuen Klub absolviert hat.

Wie groß jedoch der Stellenwert der Führungsspielerin schon jetzt ist, zeigte auch die Tatsache, dass "in der letzten Saison die meisten Trikots mit dem Namen Oberdorf verkauft wurden", so Rech: "Die Begeisterung für Lena Oberdorf ist da."

"Bereicherung für uns alle"

Die Erwartungshaltung ist entsprechend groß. Man wolle ihr aber, schränkte Rech ein, "nach so einer langen Verletzung nicht zu viel Gewicht auf die Schultern legen, auch wenn sie einen sehr starken Willen und Charakter hat."

Dieser Ehrgeiz hätte Oberdorf nach ihrer schweren Verletzung fast noch zur EM in der Schweiz gebracht. Doch nach einem Lehrgang mit dem DFB-Team hatte sich Bundestrainer Christian Wück dann doch gegen eine Nominierung entschieden. Das Turnier käme für die Mittelfeld-Abräumerin, die schon Olympia-Bronze in Paris verpasst hatte, zu früh, sagte Wück: "Grundsätzlich ist sie aber eine Bereicherung für uns alle - auf und neben dem Platz."

Das gilt auch für den FC Bayern, bei dem Oberdorf laut Rech trotz ihrer Zwangspause "voll in die Mannschaft integriert ist". Auch bei der rauschenden Double-Party war die Nationalspielerin mittendrin gewesen.

Um erholt ins Training einzusteigen, genoss Oberdorf zuletzt noch Urlaub. "Das hat sie auch nach so einer langen Verletzungs- und Rehaphase gebraucht. Es war wichtig, dass sie abschalten konnte", sagte Rech.

Nun aber freut sich Oberdorf "extrem" darauf, dass es wieder losgeht. Aber, verriet sie in ihrem Podcast "Popcorn und Panenka", sie habe "auch ein bisschen Schiss, dass man schlecht zurückkommt".

Immerhin lernte sie in der langen Reha-Zeit, ihren geliebten Fußball wieder neu zu schätzen: "Vor der Verletzung hatte ich auch Phasen, in denen ich gesagt habe, ich arbeite Fußball nur noch." Doch die vergangenen Monate hätten ihr bewusst gemacht, dass diese Zeit begrenzt sei: "Ich glaube, man sollte das Beste daraus machen und es genießen."

Deshalb will sich Oberdorf auch keinen Druck machen lassen: "Ich will mir in erster Linie selbst gerecht werden."