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"Geschichte schreiben": Bayern-Frauen bereit für das Blitz-Double

Aktualisiert
Alexander Straus wird München im Sommer verlassen
Alexander Straus wird München im Sommer verlassenČTK / imago sportfotodienst / Hendrik Hamelau
Auch die Bayern-Frauen greifen am Wochenende nach der Schale, die Münchnerinnen können nach dem Trainertrubel Teil eins des historischen Doubles perfekt machen.

Läuft alles nach Plan, schreiben die Fußballerinnen des FC Bayern mit einem Blitz-Double Geschichte. Am Sonntag winkt im Heimspiel gegen den SC Freiburg die erneute Meisterschaft, nur vier Tage später soll im DFB-Pokalfinale der erste Titel-Doppelpack her – auch als Abschiedsgeschenk für Trainer Alexander Straus.

"Es wäre ein perfekter Abschluss für ihn", sagte Stürmerin Pernille Harder dem Sport-Informations-Dienst (SID) und betonte vor dem ersten Meister-Matchball (14 Uhr/DAZN und MagentaSport): "Natürlich würden wir ihm das liebend gerne schenken oder gemeinsam mit ihm erreichen, denn er hat es verdient."

Die Nachricht vom vorzeitigen Abschied des Norwegers war vor Ostern in den Saisonendspurt geplatzt, Straus zieht es in die USA zum Angel City FC. In seinen drei Jahren in München habe der 49-Jährige "viel für den Verein und die Mannschaft geleistet" und das Team "stark weiterentwickelt", sagte Harder.

Eriksson will "Vereinsgeschichte schreiben"

Mit einem Sieg gegen den Tabellenfünften aus dem Breisgau wäre der Titel-Hattrick unter Straus in der Bundesliga vollbracht. Der Spitzenreiter hat bei drei ausstehenden Spielen acht Punkte Vorsprung auf den Erzrivalen Wolfsburg. Doch die Münchnerinnen wollen mehr.

"Wir würden Vereinsgeschichte schreiben", sagte Abwehrspielerin Magdalena Eriksson mit Blick auf die mögliche Double-Premiere bei den Frauen: "Wir lieben es, solche Dinge zu tun und solche Momente zu erleben. Es würde uns und dem Verein so viel bedeuten."

Bayern-Profi Eriksson
Bayern-Profi ErikssonČTK / imago sportfotodienst / BEAUTIFUL SPORTS/Gawlik

Am 1. Mai (16 Uhr/ARD und Sky) gehen die Bayern als klarer Favorit ins DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen. Von Druck wollen sie in München nichts wissen, Eriksson spricht lieber von einer "großartigen Chance". Es sei "wichtig, dass wir uns nicht zu sehr mitreißen lassen oder denken, es sei schon erledigt".

Besondere Motivation zieht der Pokalsieger von 2012 aus der Finalpleite im Vorjahr gegen den VfL Wolfsburg (0:2). "Wir wollen uns revanchieren", sagte Eriksson: "Wir haben damals nicht gut gespielt. Wir waren einfach nicht da." Das soll diesmal anders sein, damit der Pokal "nach Hause" kommt.

Erstes Gerücht um Straus-Nachfolge

Und danach? "Ich glaube, dass wir als Mannschaft in den nächsten Saisons noch stärker werden", sagte Eriksson, die Bayern seien trotz des Ausscheidens im Champions-League-Viertelfinale "nah dran" an der europäischen Spitze. Um dauerhaft mithalten zu können, müsse der Klub aber "weiter investieren", betonte Harder: "Das heißt nicht, dass wir Transferrekorde brechen müssen, aber es ist wichtig, dass wir dranbleiben."

Ob ein Mann oder eine Frau das Straus-Erbe antreten werde, spiele "keine Rolle, solange die Kompetenz stimmt", befand Eriksson: "Wir haben vollstes Vertrauen in den Verein, dass er einen guten Ersatz für Alex finden wird. Sie haben ja auch Alex gefunden, und das hat sich als hervorragende Wahl erwiesen." Spekuliert wird über den Niederländer Andries Jonker, der nach der EM als Bondscoach aufhört und eine Münchner Vergangenheit hat.

Jonker ist ein Kandidat beim FC Bayern
Jonker ist ein Kandidat beim FC BayernČTK / imago sportfotodienst / Luka Kolanovic

Während im Hintergrund an der Zukunft gebastelt wird, liegt im Hier und Jetzt der Fokus voll auf Freiburg. Zumal im Hinspiel nur ein 2:2 gelang, ehe zehn Liga-Siege in Serie folgten - laut Eriksson sind die Münchnerinnen gewarnt: "Das wird ein richtig hartes Spiel gegen einen starken Gegner."

Match-Center: Bayern vs. Freiburg