Als nach dem nächsten Sieg für die Königsklasse auch noch der Zeugwart das Tanzbein schwang, gab es bei den Spielern von Eintracht Frankfurt kein Halten mehr. Franco Lionti feierte nach dem Kraftakt gegen den VfB Stuttgart ausgelassen mit den Spielern, die den Italiener lautstark anfeuerten und den Tanz filmten. Die Eintracht tanzt in Richtung Champions League.
Frankfurt bleibt nach dem 1:0 (0:0) im Topspiel in der Pole Position im engen Rennen um die Königsklasse, den Sprung am Samstag zurück auf Platz drei thematisierten die SGE-Akteure nur vorsichtig. "Uns ist allen klar, dass es jetzt in die heiße Phase geht", sagte Aushilfskapitän Robin Koch: "Wir haben Woche für Woche extrem wichtige Spiele und müssen auf uns schauen, Gas geben und dann unser großes Ziel erreichen."
Dino Toppmöller stimmte lieber ein Loblied auf Matchwinner Mario Götze an. "Sehr zuverlässig, sehr fleißig" sei der Rio-Held gewesen "und ist extrem viel gelaufen. Mit Ball brauchen wir nicht über die Klasse zu sprechen", meinte der Trainer. Götze sei ein "außergewöhnlicher Fußballer, der jetzt auch noch mal anfängt, Tore zu schießen". So etwa, als er nach dem Pfostenschuss von Hugo Larsson zum Sieg abstaubte (70.).
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Stuttgart zurück in der Realität
Sportvorstand Markus Krösche sah den Erfolg als Sieg gegen einen direkten Konkurrenten um die Europapokal-Plätze: "Wir haben sie heute auf Abstand gehalten. Das ist das, was in solchen Spielen wichtig ist."
So gern die VfB-Verantwortlichen diese Einschätzung sicher annehmen würden, nach sechs Spielen ohne Sieg ist die Realität eine andere. Der Vizemeister versinkt im Niemandsland der Tabelle, nach der furiosen letzten Saison kehrt große Ernüchterung im Schwabenland ein.
"Nach der Niederlage heute brauchen wir von der Champions League erstmal nicht mehr zu reden", stellte Fabian Wohlgemuth entschieden klar. Stuttgart habe sich "von der Champions League heute noch weiter entfernt. Das ist die Realität", meinte der Sportvorstand.
In Frankfurt agierte der VfB zwar defensiv lange stabil und ließ im ersten Durchgang wenig Chancen zu, kreierte über die gesamte Spielzeit aber viel zu wenig Gefahr im Angriff. Mit dem unstrittigen Platzverweis nach Notbremse gegen Ameen Al-Dakhil (57.) war auch die Stabilität hinten vorbei.
Die Mannschaft von Sebastian Hoeneß will die sportlich schwierige Saison in der Liga nun über ein gutes Abschneiden im DFB-Pokal retten. "Wir haben eine Riesenchance am Mittwoch", sagte der Coach mit Blick auf das Halbfinal-Duell mit dem ebenfalls kriselnden RB Leipzig: "Jetzt geht es darum, als Klub die Kräfte zu bündeln, Ärmel hochzukrempeln und dieses Spiel groß zu machen und groß werden zu lassen." Die Sachsen haben zudem am Sonntagmorgen Trainer Marco Rose entlassen.
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