"Wir haben die Situation mit der notwendigen Ruhe analysiert, die Argumente ausgetauscht und nach der Demontage in Linz eine Nacht darüber geschlafen", sagte Klagenfurts Sport-Geschätftsführer Güntehr Gorenzel in einer Presseaussendung: "Die Art und Weise, wie wir uns dort, aber auch zuvor schon bei der WSG Tirol und im Heimspiel gegen den LASK präsentiert haben, wie die Mannschaft in ihre Einzelteile zerfallen ist, hat den Ausschlag gegeben."
Peter Pacult hat das Traineramt bei der Austria im Januar 2021 übernommen, auf Anhieb führte er die Kärntner zum Aufstieg in die österreichische Bundesliga. Insgesamt hat der 65-Jährige den Klub in 156 Pflichtspielen betreut. In den vergangenen fünf Pflichtspiele feierte sein Team keinen einzigen Sieg, als Tabellenletzter droht der Abstieg in die 2. Liga.
Als Pacults Nachfolger wurde Carsten Jancker vorgestellt. "Ich habe den nötigen Respekt vor dieser Aufgabe, freue mich aber auch riesig darauf und bin stolz, dass mir die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt in dieser herausfordernden Phase ihr Vertrauen schenken", so der 50-jährige Deutsche. Sein Debüt auf der violetten Betreuerbank wird er am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel gegen den GAK geben.
Investor hat Trainerwechsel bereits angekündigt
Bereits vor dem Debakel in Linz hatte Klagenfurts Investor Helmut Kaltenegger für Aufsehen gesorgt. Gegenüber der "Kronen Zeitung" hatte der Hauptaktionär des neuen Geldgebers TGI AG angekündigt, dass Jancker schon bald einen neuen Job finden werde: "Ich kann euch eines versprechen – er wird in der nächsten Zeit wieder Trainer bei einer Mannschaft sein, welche die TGI haben wird. Er weiß das schon."
Nur zwei Tage später erfüllte sich diese Prophezeiung. Bereits beim DSV Leoben hatte der Mäzen Jancker als Cheftrainer installiert und dessen Gehalt Medienberichten zufolge aus eigener Tasche bezahlt.
Kaltenegger soll der Austria laut Krone bereits 600.000 Euro an Sponsorengeldern überweisen haben. Geld, das dringend benötigt wird, um die Bundesliga-Lizenz in zweiter Instanz zu erhalten. Am 11. April war den Klagenfurtern die Spielberechtigung nicht erteilt worden, es fehlte an Liquidität und einer Bankgarantie für die nächste Saison.