Sandro Wagner trifft beim FC Augsburg die richtigen Entscheidungen und lässt die Nörgler vorerst verstummen.
Seine "Bla, bla"-Geste nach dem Befreiungsschlag gegen Wolfsburg hatten Millionen gesehen, doch Sandro Wagner spielte die beißende Kritik an seinen Kritikern herunter. "Ne, war gar nichts Böses", behauptete der Trainer des FC Augsburg trocken: "Ich mag sowas gerne, die Leute können viel reden, aber mit mir macht das nichts." Das war mindestens geflunkert.
Augsburgs erster Heimsieg seit März
Was dieses von Wagner gewissermaßen herbei-rotierte, überzeugende 3:1 (1:0) nach vier Niederlagen in Serie mit dem Coach machte, war offensichtlich – und vielen seiner teils trotzigen Antworten anzuhören. "Wir sind froh über den Sieg", sagte Wagner, der nach dem 1:2 in Heidenheim gleich fünf Spieler neu in seine Startelf beordert hatte.

Erleichtert war Wagner allemal. Zumal der zweite Bundesligasieg für den jungen Trainer nach dem 3:1 gegen Freiburg zum Start und der erste Heimerfolg seit dem 15. März (ebenfalls gegen Wolfsburg) Wagners Stil bestätigte.
"Der Weg ist so, dass wir Bock haben, eklig gegen den Ball zu arbeiten, aber mit Ball Eier haben und zocken wollen", sagte der 37-Jährige: "Das eine schließt das andere nicht aus." Das führte seine Elf gegen den VfL mustergültig vor.
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Startelf-Wechsel zahlen sich aus
Dass mit Noahkai Banks (3.) und dem herausragenden Mert Kömür (51.), beide neu in der Startelf, zwei Eigengewächse für die ersten beiden Tore sorgten, bestätigte den "Augsburger Weg" doppelt.

Robin Fellhauer erzielte den dritten Treffer (63.), Adam Daghim (65.) betrieb Ergebniskosmetik. "Da fällt einem was vom Herzen", sagte Kömür, Wagner sprach von einem "rundum gelungenen Nachmittag für den FC Augsburg".
Und für ihn persönlich. "Kein Trainer hat in den letzten Jahren in Augsburg so viel abbekommen", sagte Torwart Finn Dahmen. Dennoch habe Wagner "zu jeder Sekunde Überzeugung ausgestrahlt und ist seinem Plan treu geblieben. Auf Dauer wird das belohnt. Wir sind super froh, ihn als Trainer zu haben."