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"Keine Vollkatastrophe": Der FC Augsburg macht sich nach BVB-Niederlage Mut

"Keine Vollkatastrophe": Der FC Augsburg macht sich nach BVB-Niederlage Mut
"Keine Vollkatastrophe": Der FC Augsburg macht sich nach BVB-Niederlage MutFRANK HOERMANN / SVEN SIMON / AFP

0:1 gegen Borussia Dortmund: Nach der nächsten Niederlage stellen sich die Spieler des FC Augsburg hinter Trainer Sandro Wagner.

Fabian Rieder stand einsam und verlassen vor der Nordtribüne der Augsburger Arena, und trotz der erneuten Niederlage brandete ihm von dort Applaus entgegen. Das änderte sich auch nicht, als dann zunächst Trainer Sandro Wagner scheinbar vorsichtig auf die Ultras zuschritt: Keine Pfiffe, keine bösen Worte, was angesichts der Spruchbänder, die in der Halbzeit auf eben jener Tribüne entrollt worden waren, doch überraschte.

"Ich bin einfach hingegangen und wollte mich für die Unterstützung bedanken", sagte Wagner, und nein, er sei "nullkommanull" vorsichtig gewesen. Die Banner, die dort in der Pause beim 0:1 (0:1) gegen Borussia Dortmund hingen, hätten freilich zu einer zögerlichen Annäherung veranlassen können. "Große Worte, keine Taten – wie lange wollt ihr noch warten?", "Personenkult und Marketingwahn – das sind nicht unsere Werte", stand darauf zu lesen.

Zum Match-Center: FC Augsburg vs. Borussia Dortmund 

"Dass es Unmut gibt, wenn die Ergebnisse nicht da sind, das ist doch ganz normal, und das müssen wir akzeptieren. Punkt", sagte Wagner. Nach der dritten Niederlage innerhalb von sieben Tagen war von einer Missstimmung zwischen Anhang und Mannschaft des FC Augsburg allerdings nichts zu spüren. "Die Zuschauer", sagte Wagner, "haben ein gutes Gespür. Sie haben schon gesehen, dass die Mannschaft Bock hat, dass sie füreinander kämpft."

"Einfach blöd" fand Wagner allein den Gegentreffer durch Serhou Guirassy (37.): Dem Dortmunder fiel der Ball vor die Füße, nachdem Chrislain Matsima seinen Mitspieler Han-Noah Massengo angeköpft hatte – purer Slapstick. Davon abgesehen bleibt aber auch festzuhalten, dass die Spieler des früheren Stürmers Wagner im vierten Spiel in Serie kein Tor aus dem Spiel heraus erzielten.

An Wagner, das versicherten seine Spieler, liege das alles nicht. "Er hat uns eine gute Energie gegeben, auch in den Wochen davor", sagte Torhüter Finn Dahmen. Mannschaft und Trainer seien eine "Einheit", betonte Elvis Rexhbecaj. Und Keven Schlotterbeck sagte voller Pathos: "Diesen gemeinsamen Weg werden wir bis zum Ende gehen, bis zum letzten Atemzug."

Augsburg ist nach der Niederlage 15.
Augsburg ist nach der Niederlage 15.Flashscore

Das Spiel gegen Dortmund war trotz der Niederlage tatsächlich eine Art Mutmacher. "Wir haben gezeigt, wie wir uns da rauskämpfen können, nur so geht es", sagte der als Kapitän fungierende Dahmen. Ja, versicherte Schlotterbeck, jeder glaube an den "gemeinsamen Weg", und "wer nicht mitzieht, soll die rechte Ausfahrt nehmen, alle anderen gehen mit mir nach hinten".

Augsburgs aktuelle Form
Augsburgs aktuelle FormFlashscore

Aber die Tabellensituation? Nur sieben Punkte? Und jetzt zum VfB Stuttgart. "Es ist keine Vollkatastrophe, wir sind nicht abgeschlagen hinten", sagte Dahmen, und nein, "wir haben jetzt keine Angst vor Stuttgart". Das sieht nicht nur er so. "Der Kapo", berichtete Schlotterbeck von der Begegnung mit den Ultras nach dem Spiel, also der Kapo "hat gesagt: Mit der Leistung ist einiges möglich in Stuttgart."