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Kommentar zur Demirovic-Situation: Konsequenz spricht für den VAR

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied nach VAR-Check auf Elfmeter
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied nach VAR-Check auf ElfmeterSOPA Images / ddp USA / Profimedia

Es gibt genug Momente, um über den VAR zu diskutieren, ihn zu kritisieren, vielleicht sogar so manche, um ihn zu verfluchen - der Elfmeterpfiff vom Sonntag in Köln aber gehört nicht dazu. Ein Kommentar der SID.

Nicht nur die finale Entscheidung von Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck war korrekt, sondern auch das Eingreifen des VAR im Vorfeld. Der "Kölner Keller" muss sich auch dann melden, wenn eine Situation in Realgeschwindigkeit unspektakulär anmutet und zunächst (!) kein klares Foulspiel zu erkennen ist; anderenfalls sind der Willkür Tür und Tor geöffnet.

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Die Argumentation der erzürnten Kölner Verantwortlichen jedenfalls überzeugt nicht. Lukas Kwasniok monierte unter anderem, dass er keinen Stuttgarter gesehen habe, der sich beschwert hatte. Daran aber sollte sich kein Schiedsrichter der Welt orientieren. Und auch, dass das Foul wohl erst nach Ansicht der Zeitlupenbilder entdeckt wurde, ist nicht automatisch ein Argument dafür, dass der Kontakt nicht für einen Pfiff ausreicht.

Köln: Ein gutes Signal

Die Geschehnisse in Köln sind also kein weiterer Tiefpunkt des viel gescholtenen VAR, im Gegenteil. Sie senden sogar eher ein gutes Signal - dass ein theatralisches Umfallen nicht notwendig ist, um sich einen korrekten Elfmeterpfiff zu "verdienen". Stuttgarts Ermedin Demirovic verhielt sich nach einem Kontakt vorbildlich und wurde nicht, wie schon häufig im Fußball gesehen, dafür bestraft.

Fakt ist: Der VAR macht das Spiel trotz aller Mängel im Vergleich deutlich gerechter. Man kann ihn aus nachvollziehbaren Gründen trotzdem ablehnen. Ihn aber einsetzen zu wollen, dann aber von den Schiedsrichtern zu verlangen, nicht konsequent zu agieren und sich von Reaktionen der Spieler oder anderen unkonkreten Wahrnehmungen leiten zu lassen, ist definitiv keine Lösung.