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Perfekt: Wolfsburg trennt sich nach Pleitenserie von Trainer Simonis

Aktualisiert
Simonis hatte den VfL im Sommer übernommen
Simonis hatte den VfL im Sommer übernommenČTK / imago sportfotodienst / osnapix / Michael Titgemeyer

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat auf die sportliche Krise reagiert und Trainer Paul Simonis entlassen. Bild und Sky meldeten die News bereits am Sonntagmittag, eine offizielle Bestätigung durch den Klub folgte am Abend. Am Freitag hatten die Wölfe 1:2 bei Werder Bremen verloren und liegen mit nur acht Punkten im unteren Tabellendrittel.

"Die Entscheidung, Paul Simonis freizustellen, ist uns nicht leichtgefallen", sagte betonte Geschäftsführer Sport Peter Christiansen: "Wir haben seine Arbeit, seine Ideen und auch seinen Umgang mit der Mannschaft sehr geschätzt – gerade deshalb tut mir dieser Schritt persönlich weh. Trotzdem müssen wir ehrlich feststellen: Im Fußball zählen am Ende Ergebnisse und Punkte, und die Entwicklung in den letzten Wochen ist nicht so verlaufen, wie wir uns das alle erhofft haben."

Führungsetage in der Kritik

Auch die Führungsetage um Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz steht weiter im Fokus. Doch nach der jüngsten Pleite bei Werder Bremen (1:2) am Freitagabend traf es zunächst Simonis, der nach Erik ten Haag (Bayer Leverkusen) und Gerardo Seoane (Borussia Mönchengladbach) die dritte Trainerentlassung der laufenden Bundesliga-Saison ist. Schindzielorz hatte schon am Freitag ein weiteres Bekenntnis zu Simonis vermieden.

Die Entlassung des 40-jährigen Trainers ist das Eingeständnis einer Fehlentscheidung im Sommer. Als Nachfolger von Ralph Hasenhüttl sollte Simonis den VfL zurück zu alten Erfolgen, ins internationale Geschäft und vor allem zu Stabilität führen. Auch der Coach selbst hatte das ehrgeizige Ziel Europa vor dem Saisonstart im Sommer ausgerufen.

Simonis kann Erwartungen nicht erfüllen

Den eigenen Ansprüchen wurden Simonis und seine Mannschaft aber nicht gerecht. Mit nur zwei Siegen aus den ersten zehn Spielen liegt Wolfsburg im unteren Tabellendrittel. Im DFB-Pokal war in der zweiten Runde gegen Zweitligist Holstein Kiel Schluss. Einigen stabilen Leistungen folgten mannschaftliche Totalausfälle wie im Pokal oder in der Bundesliga gegen den VfB Stuttgart.

Und so wackelt bei den so ambitioniert in die Saison gestarteten Wölfen auch die Führungsetage. "Ich versuche, so gut es geht meine Arbeit zu machen - und wenn es andere Informationen gibt, dann werde ich die erhalten", sagte Schindzielorz nach der Bremen-Pleite.

Was folgt: Nächster Neuanfang in Wolfsburg

Simonis war im Sommer als Nachfolger von Ralph Hasenhüttl zum VfL gekommen. Der 40-jährige Niederländer hatte mit den Niedersachsen die europäischen Plätze anstreben wollen, wurde den eigenen Ansprüchen mit seiner Mannschaft aber nicht gerecht. Mit nur zwei Siegen aus den ersten zehn Spielen muss sich Wolfsburg nach unten orientieren. Im DFB-Pokal war in der zweiten Runde gegen Zweitligist Holstein Kiel Schluss.

Zum Match-Center: Bremen vs. Wolfsburg

Der VfL kann die Saison schon jetzt fast abschreiben - und muss einmal mehr einen Neuanfang wagen. Fehlende Kontinuität auf der Trainerposition ist längst zu einem Dauerproblem der Niedersachsen geworden. Der bisher letzte Chefcoach, der zwei volle Spielzeiten in Wolfsburg überstand, war Oliver Glasner (2019 bis 2021). In der Folge scheiterten Florian Kohfeldt, Niko Kovac, Hasenhüttl und nun Simonis daran, langfristig erfolgreich am Mittellandkanal zu arbeiten.

Wer es als nächstes probieren darf, soll zeitnah verkündet werden. Namen wie Thomas Reis (Samsunspor), Urs Fischer (ehemals Union Berlin) und Mathias Jaissle (Al-Ahli FC) kursieren längst.