Die Streicheleinheiten für Leroy Sané ließen nicht lange auf sich warten, und sie waren auch berechtigt. Engagiert, immer in Bewegung, zwei Treffer erzielt, "er hat natürlich ein gutes Spiel gemacht", lobte Thomas Müller den oft so Wankelmütigen für dessen tadellose Leistung beim 5:0 (3:0) des FC Bayern gegen eine überforderte TSG Hoffenheim.
Klubchef Jan-Christian Dreesen sagte, er habe sich für Sané "echt gefreut, er hat's verdient, er hat die letzten Spiele vielleicht nicht so gut ausgeschaut".

Sané sieht häufiger mal nicht so gut aus, weshalb er bei den laufenden Vertragsverhandlungen in der Prioritätenliste des FC Bayern nicht ganz oben steht. Im Gegensatz zu Jamal Musiala, Joshua Kimmich oder Alphonso Davies.
Sportvorstand Max Eberl wollte sich auch nicht entlocken lassen, ob Sané über das Saisonende hinaus bleiben wird. "Leroy hat eine unfassbar große Qualität, das weiß er selber. Wenn er sie so abruft, ist er natürlich ein Spieler, der für Bayern München infrage kommt." Wenn...
Match-Center: Bayern vs. Hoffenheim
Zukunftsentscheidung ausstehend
Im Moment gehört Sané zu einem Kader, den Eberl auch mit Blick auf die offenen Personalfragen und im Raum stehenden Neuverpflichtungen als "qualitativ und quantitativ sehr gut aufgestellt" bezeichnete. Tatsächlich aber spielt der links wie rechts einsetzbare Flügelflitzer auf Bewährung.
Beide Seiten hätten sich darauf verständigt "zu schauen, wie die nächsten Spiele sind, dann werden wir sehen", sagte Sané bei Sky und ergänzte im Scherz über die "zwei komischen Vögel" Musiala und Müller: "Die sind wichtiger."
Auch Spieler, die noch gar nicht da sind, scheinen dem FC Bayern wichtig zu sein. Mit Torhüter Jonas Urbig vom 1. FC Köln sollen sich die Münchner ebenso einig sein wie mit dem Hoffenheimer Tom Bischof oder auch Christopher Nkunku. Eberl äußerte sich dazu eher kryptisch. "Wir planen", erklärte er mit einem Dauergrinsen, "nicht nur diese Saison, wir planen auch darüber hinaus. Das beginnt mit Verlängerungen, das beginnt auch mit Spielern, die auf dem Markt sind, und da versuchen wir nicht zu schlafen, sondern schnell zu sein."
Für den Rest der Saison scheint der FC Bayern erst mal gut gerüstet. Zweimal Sané (7./48.), außerdem Raphael Guerreiro (12.), Harry Kane mit seinem 27. nacheinander verwandelten Elfmeter (26.) sowie Serge Gnabry (66.) - "sehr erwärmend" fand Müller das souveräne Schützenfest gegen furchterregend indisponierte Hoffenheimer, denen der aufgebrachte Andrej Kramaric eine "einzige Scheiß-Saison" attestierte.