Einmal mehr hat RB Leipzig in der abgelaufenen Saison einen Führungsanspruch unter Beweis gestellt. Beim 3:1-Sieg in München wurden die Fehler des Gegners eiskalt genutzt. Der dritte Platz ist den Roten Bullen trotz eines miserablen Saisonstarts unter Domenico Tedesco (fünf Punkte aus den ersten fünf Spielen) gefestigt, die erneute Champions-League-Qualifikation also beschlossene Sache. Zudem steht RB zum dritten Mal in Folge im DFB-Pokalfinale.
Die erfolgreiche Saison könnte man sich mit einem Heimsieg über Schalke 04 versüßen. Dann würde man den 20. Ligasieg 2022/23 einfahren – so viele Dreier gelangen Leipzig bislang nur in der Debütsaison 2016/17.
Wenngleich Fans auf solche Statistiken mehr Wert legen als Spieler, wird am Samstag jeder einzelne Akteur bis in die Haarspitzen motiviert sein. Vor dem Pokal-Endspiel gegen Eintracht Frankfurt möchte man einen guten Eindruck hinterlassen und sich bei Trainer Marco Rose für die Startaufstellung am 3. Juni empfehlen.
Letzte Chance für Schalke 04
Motivation ist das passende Stichwort. Denn Schalke 04 hat sich im Laufe der Saison den Ruf erarbeitet, mit einer kampfbetonten Spielweise jedem Gegner das Leben schwer machen zu können. Nur noch bedingt erinnerte die aktuelle königsblaue Truppe an jene Mannschaft, die sich Anfang Januar von Leipzig ohne Gegenwehr auseinandernehmen ließ (6:1 für RB).
Bei einer Niederlage würden die Knappen auf jeden Fall absteigen. Selbst bei einem Sieg wäre man auf Schützenhilfe aus Bochum und Stuttgart angewiesen. Insofern muss die Parole von Minute eins an lauten: Mit Vollgas in jeden Zweikampf. Die vielen mitreisenden Fans würden es mit Beifall honorieren.
Ein früher Führungstreffer wie beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt vergangenen Samstag, als Kapitän Simon Terodde in der ersten Minute per Kopf das 1:0 erzielen konnte, wäre auch in Leipzig Gold wert.
Dass man nur eines der letzten vier Spiele verlor, macht den Schalkern jedenfalls Hoffnung, dass man sich nach nur einem Jahr Bundesliga nicht schon wieder aus der höchsten Spielklasse verabschieden muss.
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Teamnews: Fährmann und Krauß fehlen
Schlechte Neuigkeiten: Torhüter Ralf Fährmann wird im letzten Saisonspiel nicht dabei sein. Thomas Reis hatte am Donnerstag noch Hoffnung: "Ralle hat normal das Training absolviert. Wir werden morgen noch gemeinsam sprechen, wie es dann aussieht. Bisher sieht alles sehr stabil aus."
Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge hat Fährmann den letzten Belastungstest aber nicht bestanden. Auch Tom Krauß wird den Gelsenkirchenern fehlen und wohl von Danny Latza ersetzt werden. Er leidet unter muskulären Problemen am Oberschenkel. "Tom hat noch ein bisschen Wehwehchen. Da müssen wir abwarten, ob es für einen Einsatz reicht", hatte hier Thomas Reis ebenfalls noch Hoffnung auf einen Einsatz gehegt.
Fehlen werden Reis außerdem Simon Terodde und Moritz Jenz. Beide holten sich beim Unentschieden gegen Frankfurt eine Gelbsperre ab. Selbige hat Topscorer Marius Bülter mittlerweile abgesessen. Für den Terodde-Ersatz gibt es mit Sebastian Polter und Michael Frey zwei mögliche Varianten. Nach Polters spätem Treffer gegen Eintracht Frankfurt rechnen wir mit ihm in der Startaufstellung.
Bei RB Leipzig kehrt Timo Werner nach überstandener Erkältung wieder zurück in den Kader. Beim wiedergenesenden Xaver Schlager würde es theoretisch für einen Startelf-Einsatz reichen. Allerdings lieferte Konrad Laimer beim Sieg in München eine starke Vorstellung ab. Abzuwarten bleibt, ob Marco Rose in Hinblick auf das Pokalfinale gegen Frankfurt Spieler bewusst schont.
Die verletzungsanfälligen Offensivspieler Dani Olmo und Christopher Nkunku wären jedenfalls mögliche Kandidaten. Emil Forsberg, André Silva oder Kevin Kampl könnten sie im Zweifelsfall ersetzen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Leipzig (4-2-2-2): Blaswich – Henrichs, Orban, Gvardiol, Halstenberg – Laimer, Haidara – Szoboszlai, Olmo – Werner, Nkunku
Schalke (4-2-3-1): Schwolow – Brunner, Van den Berg, Kaminski, Matriciani – Latza, Kral – Drexler, Zalazar, Bülter – Polter
Flashscore-Prognose:
Langes Zittern, dann der späte Ausgleich durch Simon Terodde – so oder so ähnlich könnte das dramatische Szenario beim Spiel zwischen Leipzig und Schalke lauten. Wir rechnen mit einem 1:1-Remis. Und vielen langen Gesichtern im königsblauen Fanlager. Denn die Konkurrenz patzt nicht.