Der nächste sportliche Rückschlag war kaum verdaut – da handelte sich der VfL Wolfsburg auch noch die Absage des Wunschkandidaten Andreas Schicker ein. Dass der TSG-Sportchef nun doch in Hoffenheim bleiben wird, sickerte kurz nach dem ernüchternden 1:3 (0:3) der Wölfe gegen Bayer Leverkusen durch. Die Zukunft in der Autostadt bleibt ungewiss.
Trainer Paul Simonis und Sportchef Sebastian Schindzielorz sind zwar weg, doch Interimscoach Daniel Bauer verpasste den erhofften Befreiungsschlag. Die Niedersachsen rutschten durch die siebte Niederlage im elften Saisonspiel auch sportlich noch tiefer in die Krise.

"Wir haben zu viele Veränderungen, zu viel Unruhe im Verein. Die Anzahl der Trainer, die wir verschleißen, ist zu hoch", kritisierte Yannick Gerhardt deshalb: "Jeder will, dass der Verein Ruhe hat und erfolgreich arbeitet, aber die Ansprüche und die Qualität klaffen auseinander."
Match-Center: Wolfsburg vs. Leverkusen
Schicker sagt ab
In der vergangenen Woche war immer wieder Schickers Name im Zusammenhang mit dem vakanten Sportdirektor-Posten beim VfL aufgetaucht. Kurz nachdem Wolfsburgs Geschäftsführer Peter Christiansen den Österreicher bei Sky als "guten Mann" gelobt hatte, überraschte die TSG aber mit einer gegenteiligen Entscheidung.
"Das Interesse anderer Vereine ehrt mich – und ist zugleich eine schöne Bestätigung für die Arbeit, die wir hier im Kraichgau leisten", sagte Schicker. "Aber die TSG-Gesellschafter haben mir eine klare Perspektive aufgezeigt, hier weiter erfolgreich arbeiten zu können. Nun ist es wichtig, dass wir in Ruhe arbeiten können."

Bleibt Bauer? Viele Kandidaten
Das hoffen sie auch in Wolfsburg. Doch der VfL steht weiter ohne Sportdirektor und festen Cheftrainer da, Bauers Zukunft blieb offen. "Ich glaube, dass alle wissen, wie ich über Daniel Bauer denke. Ich bin ein großer Fan. Er ist ein großes Trainertalent. Für mich ist er ein potenzieller Trainer für den VfL Wolfsburg in der Zukunft", sagte Christiansen.
Bauer reagierte gelassen auf die Unsicherheiten um seine Person: "Meine Zukunft ist völlig zweitrangig. Ich spüre viel Rückendeckung."
In den vergangenen zehn Jahren wechselten die Wölfe zwölfmal den Coach. Ob Urs Fischer, Tim Walter oder Ex-Coach Bruno Labbadia: Die Liste möglicher Cheftrainer ist lang, die Richtung dagegen unklar. Es bleibt ungewiss, wer den Klub künftig führen soll.
