"Wir Fußballer lieben den Geruch von Gras", rief Müller der bebenden Münchner Südkurve nach einem Meistertänzchen zu, er war dafür unter dem Fangnetz hindurch auf das Podest des Vorsängers geklettert. "Wir sind sehr glücklich, dass wir euch wieder die Schale bringen können." Gemeinsam mit den Fans sang er "Wir wollen rot-weiße Trikots" und andere Stadionschlager - "und dann basta!"
"Habe mich gefreut der moderne Gladiator zu sein"
Lange hatte sich Müller ganz lässig gegeben, er lachte breit, er verließ den Platz nach 83 Minuten durch ein Spalier seiner Mitspieler - was seine Mutter mit ihrem Handy festhielt. Er zwinkerte ins Publikum. Dann aber ging es doch ans Eingemachte. "75.000 Herzen, die auch ein bisschen für mich schlagen", sagte er kurz vor seiner Abschiedsrede, "da wird es mir schon angst und bange." Müller meisterte die Herausforderung so souverän wie viele, viele andere zuvor.
Das 2:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach war sein letzter Auftritt in der Allianz Arena und sein 750. Pflichtspiel für die Bayern, die ihren Titel schon vor einer Woche nach einem Patzer von Verfolger Bayer Leverkusen gefeiert hatten. "Diese Wertschätzung, die ihr mir alle gebt und gegeben habt, das ist einmalig", so Müller nach der Partie weiter: "Ich wollte mich bei den Menschen bedanken, die 'Radio Müller' auch über Jahre ausgehalten haben. Es ist nicht immer ganz einfach mit mir, ich kann auch mal anstrengend sein. Ich habe mich gefreut der moderne Gladiator zu sein."
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