Für den SK Rapid wird die Luft in der Meistergruppe der Bundesliga dünner. Der Rückstand auf Rang vier nach der 0:2-Niederlage bei Strum Graz ist auf drei Punkte anwachsen – auf die Top Drei sind es bereits acht Punkte.
Erschwert wird die Lage durch das überraschende Finale im ÖFB-Cup, das den Weg in den Europacup noch komplexer macht. Der Fokus muss daher voll auf der Liga liegen – und auf einem raschen Kurswechsel.
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SK Rapid: Robert Klauß soll Trainer bleiben
Trotz der schwierigen Phase bleibt ein Trainerwechsel ausgeschlossen. Sport-Geschäftsführer Markus Katzer stärkt Robert Klauß den Rücken: "Da gibt’s absolut keine Diskussion. Er hat bewiesen, wie er die Mannschaft aufstellen kann. Wir haben jetzt Spiel auf Spiel, und da braucht er unser Vertrauen – zurecht."
Katzer sieht im Team weiterhin Potenzial: "Man sieht in Phasen, was in der Mannschaft steckt. Wir sind nicht weit weg, aber momentan schaffen wir’s nicht, Partien zu drehen oder zu gewinnen." Auch in Graz habe er "eine Mannschaft gesehen, die sich nicht aufgegeben hat."
Das 0:1 gegen Sturm stuft er als "nicht unser schlechtestes Spiel" ein – aber eben auch nicht als besonders überzeugend. Dass mit Salzburg und Sturm zwei der stärksten Gegner gleich zu Beginn warten, mache die Sache nicht einfacher. "Wenn du das erste Spiel gegen Salzburg nicht gut spielst, kommst auch nicht mit dem größten Selbstvertrauen nach Graz."

Robert Klauß : "Es zählt, was wir zeigen"
Trainer Klauß versucht, den steigenden äußeren Druck auszublenden: "Was von außen kommt, kann und soll mich nicht beeinflussen." Vielmehr gehe es darum, auf dem Platz zu liefern: "Ich will gar nicht zu viel erklären – es zählt, was wir zeigen."
Trotz der angespannten Situation bleibt Klauß positiv: "Ich gehe jeden Tag mit Freude in die Arbeit. Ich hab einen großartigen Job, einen super Verein, ein tolles Umfeld." Und doch gesteht er: "Klar, in der Phase, wo wir mehr gewonnen haben, war’s leichter."
Die kommenden englischen Wochen könnten helfen, nicht zu sehr ins Grübeln zu verfallen. Katzer hofft, dass man den Hebel bald umlegt: "Wir sehen die Themen. Es wird viel analysiert, das Trainerteam arbeitet hart. Wir wollen in unsere alte Stärke zurückfinden."
Rapid-Sportchef Kratzer glaubt an sportliche Wende
Ein Selbstläufer ist das nicht, aber der Sportchef bleibt zuversichtlich: "Da können wir wieder rauskommen." Hoffnung macht auch der internationale Bewerb. In der Conference League hat sich Rapid bisher oft an schwierigen Aufgaben aufgerichtet – vielleicht auch diesmal.
"Wir haben etwas Historisches erreicht", betonen Katzer und Klauß unisono. Die Kritik sei berechtigt, werde aber angenommen. "Man kann das Schlechte nicht wegdiskutieren – aber wir haben eine Riesenchance. Darauf müssen wir uns konzentrieren."
Die Voraussetzung ist klar: Wer auch kommende Saison europäisch mitspielen will, muss in der Liga liefern. Vielleicht hilft diesmal auch ein Quäntchen Glück. Katzer bringt es auf den Punkt: "Am Ende liegt’s an uns. Wir sind gut genug, dass wir die Woche positiv abschließen."