Tor-Spektakel im Derby - Aber Köln tritt auf der Stelle

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Tor-Spektakel im Derby - Aber Köln tritt auf der Stelle

Aktualisiert
Die Kölner hätten gerne den Sieg mitgenommen.
Die Kölner hätten gerne den Sieg mitgenommen.Profimedia/Opta by StatsPerform
Ein Pünktchen Hoffnung für den 1. FC Köln: Die vom Abstieg bedrohten Domstädter haben im 98. Bundesliga-Derby gegen den alten Rivalen Borussia Mönchengladbach mit viel Moral ein 3:3 geholt. Für den Kampf um den direkten Klassenerhalt könnte das vierte Auswärts-Remis in Folge aber zu wenig sein. Kölns Damion Downs (79.) sorgte mit seinem späten Treffer für den Schlusspunkt einer spektakulären Partie. Faride Alidou (7./64.) brachte die Kölner zweimal in Führung. Für die Borussia, die nur eines der letzten sieben Derbys gewonnen hat, trafen Franck Honorat (32.) und der eingewechselte Robin Hack (71./73.).

Kölns Rückstand zum 15. Tabellenplatz reduzierte sich zwar auf sieben Punkte, doch die Rettung dürfte wohl nur noch über den Relegationsrang zu schaffen sein. Denn auch unter dem neuen Trainer Timo Schultz will der große Befreiungsschlag nicht gelingen, in acht Spielen gab es nur einen Sieg.

"Ich mag es nicht so gerne von letzten Chancen zu sprechen. Letztendlich wissen wir, dass wir eine Serie von gewonnenen Spielen brauchen", hatte Schultz vor dem Anstoß bei Sky gesagt.

Entsprechend motiviert begann seine Elf: Die 54.042 Fans sahen zunächst ein packendes, leidenschaftlich geführtes Derby - und eine schnelle Kölner Führung aus nahezu unmöglichem Winkel. Der flinke Alidou drang fast bis zur Torauslinie vor, schoss den Ball an den Oberschenkel des überraschten Torhüters Moritz Nicolas - von dort prallte der Ball ins Tor.

Statistiken Borussia Mönchengladbach vs. 1. FC Köln.
Statistiken Borussia Mönchengladbach vs. 1. FC Köln.Opta by StatsPerform

Gladbach reagierte auf die kalte Dusche wütend, fast im Gegenzug traf Florian Neuhaus den linken Pfosten (9.). Auch in der Folge drängte die Borussia auf eine schnelle Antwort. Als diese ausblieb, befreite sich der FC langsam aus der Umklammerung und lieferte den Fohlen ein Duell auf Augenhöhe.

Erst als das Tempo auf beiden Seiten etwas verflachte, schlug die Borussia zu. Neuhaus schickte mit einem klugen Pass den starken Franck Honorat, der den Ball aus 14 Metern mit etwas Glück im Netz unterbrachte.

Doppelpack von Robin Hack: "Geisteskrank"

Der Borussia-Park kochte nun. Am Vorabend der Partie war es vor dem Stadion zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Fanlagern gekommen, die Polizei nahm mehr als 200 Personen in Gewahrsam und sprach Betretungsverbote aus. Die verbliebenen Teile der Gladbacher Ultraszene bauten daraufhin die vorbereitete Choreographie wieder ab.

Noten zum Spiel
Noten zum SpielFlashscore

Nach der Pause lebte die Partie vor allem von der Spannung. Neuhaus traf nach einem doppelten Doppelpass mit Nathan N'Goumou und Jordan erneut nur den Pfosten (53.). Etwas aus dem Nichts ging Köln nach einer Standardsituation erneut in Führung: Alidou steigt nach Freistoßflanke von rechts am zweiten Pfosten am höchsten. Doch das letzte Wort war noch nicht gesprochen: Joker Robin Hack sorgte mit seinem zweiten Doppelpack des Jahres für die Gladbacher-Führung, aber Köln konterte noch einmal.

"Natürlich wollten wir unbedingt gewinnen, aber wenn man 2:3 hinten ist und noch den Ausgleich macht, kann man doch zufrieden sein", sagte Kölns Kapitän Florian Kainz bei Sky. Gladbachs Doppelpacker Robin Hack haderte dagegen. "Das kotzt mich an, so ein Spiel, so emotional, und dann kriegst du noch den Ausgleich", sagte er. Die Glücksgefühle nach seinem Führungstreffer seien "geisteskrank" gewesen: "Ich weiß nicht, ob ich schon mal so emotional war beim Jubeln."

Zum Match-Center: Borussia Mönchengladbach vs. 1. FC Köln