LASK (7.)
Das Chaos ist in der Saison 2024/25 endgültig nach Linz zurückgekehrt. Bereits seit Jahren protestiert die aktive Fanszene heftig gegen CEO Siegmund Gruber. Hohe Ticketpreise, fragwürdige Personalentscheidungen, pinke Auswärtstrikots und Hausverbote gegen die eigenen Anhänger sorgen in der Stahlstadt schon seit längerer Zeit für heftige Auseinandersetzungen.
Kontinuität ist beim Linzer ASK mittlerweile ein Fremdwort. Erinnerungen an die Amtszeit von Vereinspräsident Peter-Michael Reichel sind längst wach geworden – diese endete im Jahr 2012 bekanntlich mit Konkurs, Zwangsabstieg und einem radikalen Neuanfang in den Niederungen des Amateurfußball.
Seitdem Oliver Glasner den Verein im 2019 verlassen hat, gab es auf der Betreuerbank einen großen Verschleiß: Acht Trainerwechsel gab es seitdem. Zuletzt wurde Ende April die Trennung von Markus Schopp – Cheftrainer und Sportdirektor in Personalunion – bekannt gegeben. Nur zwei Monate zuvor hatte ihm Gruber in einem Interview mit dem Bezirksblatt noch sein "volles Vertrauen" geschenkt.

Obwohl der LASK ligaweit das vierthöchste Budget stellt, kämpften die Oberösterreicher zwischenzeitlich gegen den Abstieg. Das liegt wohl auch an einer fragwürdigen Kaderpolitik. Die äußerst umstrittene Verpflichtung von Jérôme Boateng war aus sportlicher Sicht vollkommen unbefriedigend. Lediglich auf neun Ligaeinsätze kam der Weltmeister von 2014.
Immerhin zeigte der Verein in der Abstiegsgruppe die erwartbare Dominanz – die Qualifikation für das europäische Geschäft liegt also im Bereich des Möglichen.
Saisonfazit zur Meistergruppe der ADMIRAL Bundesliga
TSV Hartberg (8.)
Beinahe hätte Manfred Schmid die TSV Hartberg zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte geführt – allerdings wurde das Finale im ÖFB Cup knapp verloren (0:1 gegen den WAC). Immerhin beendeten die Steirer das untere Play-off auf dem zweiten Platz. Der Traum von der Teilnahme am europäischen Geschäft bleibt somit am Leben.
Angeführt vom zwölffachen Saison-Torschützen Patrik Mijic – der Kroate wechselte im Sommer ablösefrei(!) nach Hartberg – und von Edeltechniker Donis Avdijaj (vier Tore, acht Assists) blieb der Klub in den letzten sieben Ligaspielen immer ohne Niederlage. Die TSV bleibt ein fixer Bestandteil der ADMIRAL Bundesliga.
Match-Center: LASK vs. Hartberg
Grazer AK (9.)
Im ersten Bundesliga-Jahr seit der Neugründung im Dezember 2012 war das Ziel der Rotjacken klar: der Klassenerhalt. Dieser ist trotz einer nervenaufreibenden Saison aus eigener Kraft gelungen. Nach der im Oktober erfolgten Trennung von Aufstiegstrainer Gernot Messner übernahm zunächst René Poms das Zepter bei den Grazern.
Die Zusammenarbeit dauerte lediglich fünf Monate. Ende März wurde überraschenderweise ein ehemaliger Sturm-Profi als dessen Nachfolger präsentiert: Ferdinand Feldhofer. "Der GAK steckt in einer herausfordernden Periode, die Vision des Vereins stimmt mit meiner persönlichen Zielsetzung überein. Wir müssen nun alle Kräfte im Verein bündeln und für die letzten zehn Spiele geschlossen auftreten", sagte der Steirer unmittelbar nach seinem Amtsantritt.
Feldhofer sollte nur zwei dieser Begegnungen verlieren – aber auch nur zwei gewinnen. Egal: Der Abstieg wurde verhindert, mehr zählt vorerst nicht.

WSG Tirol (10.)
Im ersten Bundesliga-Jahr ohne Trainer Thomas Silberberger galt die WSG bei vielen Experten als erster Abstiegskandidat. Keine Fanbasis, mangelnde Infrastruktur und ein unausgewogener Kader trugen zu dieser Einschätzung das ihrige bei.
Schließlich fixierten die Tiroler bereits zwei Spieltage vor Ende des unteren Play-offs den Verbleib in der ADMIRAL Bundesliga – mit einem spektakulären 4:1-Erfolg bei Austria Klagenfurt.
Coach WSG-Coach Philipp Semlic überraschte im Anschluss mit einer überaus ehrlichen Einschätzung: "Eigentlich haben wir ja gar nicht die Voraussetzungen für die 1. Liga, deshalb: Was die Mannschaft geleistet hat, ist sensationell."

SCR Altach (11.)
In Vorarlberg freut man sich auf die zwölfte Bundesliga-Spielzeit in Folge. Dennoch: Die zurückliegende Spielzeit war für den SCRA wieder einmal eine äußerst turbulente. Ende September erfolgte nach einem schwachen Saisonauftakt (acht Punkte in den ersten acht Partien) die Trennung von Cheftrainer Joachim Standfest.
Zwischenzeitlich übernahm Ex-Profi Louis N'Gwat-Mahop das Training, ehe Fabio Ingolitsch das Kommando an der Seitenlinie übernahm. Der in Liefering großgezogene Übungsleiter konnte die qualitativen Mängel im Altacher Kader aber nicht kaschieren – ebenso wenig die im Frühjahr erfolgte Transfer-Offensive. Mit Benedikt Zech, Alexander Gorgon, Marlon Mustapha und Florian Dietz kamen zahlreiche erfahrene Profis ins Ländle.
Erst am letzten Spieltag wurde der Klassenerhalt fixiert. Unmittelbar danach erklärte Sportdirektor Roland Kirchler seinen Rücktritt.
Austria Klagenfurt (12.)
Noch im Vorjahr hatten die Kärntner unter Trainer Peter Pacult die Meistergruppe erreicht. Die Saison 2024/25 endete mit dem sportlichen Abstieg – und einer äußerst ungewissen Zukunft. Daran änderte auch die im Winter erfolgte, spektakuläre Comeback-Aktion um Martin Hinteregger nichts.
Nachdem der Austria die Lizenz in erster Instanz verweigert wurde, trat Helmut Kaltenegger als generöser Geldgeber in Erscheinung. Mit der sofortigen Finanzspritze von 600.000 Euro und einer Bankgarantie in Millionenhöhe sicherte sich der Unternehmer auch ein Mitspracherecht im sportlichen Bereich.
Im April erfolgte schließlich die Trennung von Pacult. Prompt wurde Carsten Jancker als dessen Nachfolger installiert, mit dem Kaltenegger bereits beim DSV Leoben zusammengearbeitet hatte – allen Fanprotesten zum Trotz.
In vier Spielen feierte Jancker keinen einzigen Sieg, Tabellenplatz 12 war die logische Konsequenz. Wie es mit dem finanziell angeschlagenen Verein weitergehen wird, ist mehr als ungewiss.