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Urbig-Patzer und erneuter Ausrutscher: FC Bayern bleibt gelassen

Jonas Urbig leistete sich in Berlin-Köpenick einen ärgerlichen Patzer
Jonas Urbig leistete sich in Berlin-Köpenick einen ärgerlichen PatzerTOBIAS SCHWARZ/AFP
Bayern München stolpert wegen eines Patzers von Jonas Urbig bei Union Berlin. Ernsthafte Sorgen um die Meisterschaft macht sich jedoch noch keiner.

Um Rückendeckung aus seiner Mannschaft musste sich Unglücksrabe Jonas Urbig keine Sorgen machen. "Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen – und in diesem Fall unentschieden wir eben zusammen", betonte Sportvorstand Max Eberl, nachdem der Patzer des jungen Torhüters den FC Bayern Punkte im Titelkampf gekostet hatte.

Erneut leistete sich der Spitzenreiter einen Ausrutscher gegen einen Underdog. Ernsthafte Sorgen um die Meisterschaft macht sich in München jedoch noch keiner.

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Natürlich sei es "nicht der beste Auftritt" beim 1:1 (0:0) bei Union Berlin gewesen, gab Joshua Kimmich am Samstagabend im ZDF-Sportstudio zu. Aber Nervenflattern auf der Zielgeraden? "Ich glaube nicht, dass wir das Zittern bekommen", stellte der Nationalspieler klar.

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Eberl bleibt gelassen

Denn obwohl der deutsche Rekordmeister nur eine Woche nach der überraschenden Niederlage gegen den abstiegsbedrohten VfL Bochum (2:3) schon wieder gegen ein Team aus dem unteren Tabellendrittel Zähler liegen ließ, thront Bayern mit einem komfortablen Vorsprung an der Spitze vor dem Rivalen Bayer Leverkusen.

Auf die leichte Schulter nehmen die Münchner die Situation dennoch nicht. Man höre zwar überall, dass die Meisterschaft schon klar sei, sagte Eberl: "Wir müssen die Punkte aber noch machen, um sie zu entscheiden."

Steilvorlage für Hollerbach

Dass es in Berlin nicht für die volle Ausbeute gereicht hatte, lag dabei auch maßgeblich an Urbig, der derzeit den verletzten Manuel Neuer vertritt. Nach der späten Führung durch Leroy Sané (75.) hatte der U21-Nationaltorhüter eine Flanke von Josip Juranovic mit einer Hand abgewehrt – direkt vor die Füße von Benedict Hollerbach, der eiskalt zuschlug (83.).

Die aufmunternden Worte seiner Teamkollegen ließen nicht lange auf sich warten. Der junge Keeper habe "seine Aufgabe bis jetzt sehr gut gemacht", sagte Josip Stanisic: "Ein Fehler ändert daran nichts." Jedem sei so etwas schon mal passiert: "Da muss man nicht den Kopf in den Sand stecken."

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Bayern trotz erdrückender Überlegenheit offensiv nicht zwingend genug war. Für Urbig war es dennoch ein gebrauchter Tag, in seinen dreieinhalb Spielen zwischen den Bayern-Pfosten hat der 21-Jährige nun von Königsklassen-Euphorie bis Bundesliga-Enttäuschung alles erlebt.

Dämpfer?

Nach der Neuer-Verletzung mitten im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Leverkusen war er wenige Wochen nach seinem Wechsel vom Zweitligisten 1. FC Köln ins kalte Wasser geworfen worden, bestritt beide internationale Duelle zu Null. Es folgte die bittere Liga-Pleite gegen Bochum und nun das Remis inklusive eigenem Patzer bei Union.

Urbig sei "ein junger Spieler", aber er mache sich "keine Sorgen", sagte Eberl mit Blick auf den Umgang des Torhüters mit der Situation. Vergleiche mit Neuer wollte er gar nicht erst aufkommen lassen. Immerhin habe der Ex-Welttorhüter "schon Millionen Bälle mehr gespielt, Millionen Situationen mehr gehabt" als Urbig, aber dieser werde lernen.

Die nächste Gelegenheit bietet sich – falls Neuer nicht rechtzeitig fit werden sollte – gegen den FC St. Pauli. Wieder ein Team aus dem Tabellenkeller.

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