Am Donnerstagnachmittag folgte die Diagnose: Burkardt zog sich eine Muskelverletzung zu und werde "bis auf Weiteres" ausfallen, schrieb die SGE nach absolviertem MRT.
Der nächste Rückschlag kommt zu einer denkbar ungünstigen Zeit: Ohne den verletzten Can Uzun, der sich ebenfalls eine Muskelverletzung zugezogen hatte, mangelte es zuletzt ohnehin häufig an Spielwitz und Mut in der Offensive, auch gegen Bergamo. Stattdessen sorgten die Italiener innerhalb von fünf Minuten kurz nach Burkardts Auswechslung mit drei Toren für den Blitz-K.o. des Bundesligisten.
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Einen direkten Zusammenhang zwischen Verletzungsschock und Einbruch erkannte Markus Krösche nicht. "Verletzungen können immer passieren. Das hat nichts damit zu tun, dass wir nachher nicht gut verteidigen", sagte der Sportvorstand. Toppmöller hingegen erklärte, der zweite Wegfall eines Leistungsträgers, nachdem Rasmus Kristensen vor der Partie aus privaten Gründen kurzfristig passen musste, "macht schon was mit einer Mannschaft".
Fünf-Minuten-Blackout gegen Atalanta
Als alleinige Ausrede nutzte er die Burkardt-Blessur aber keineswegs. "In der zweiten Halbzeit war mehr die Angst vor dem Verlieren da, anstatt die unbedingte Lust zu gewinnen", sagte Toppmöller bei DAZN nach der dritten Niederlage im fünften Champions-League-Spiel. Immerhin habe diese Gier seine Mannschaft in der vergangenen Saison stark gemacht und überhaupt erst in die Königsklasse geführt, Punkte gegen Atalanta wären so wichtig gewesen. "Dann machen wir es uns innerhalb von fünf Minuten kaputt", sagte Toppmöller.
Die Chance aufs Weiterkommen zerstörten die Gegentore durch Ademola Lookman (60.), Ederson (62.) und Charles De Ketelaere (65.) zwar nicht gänzlich, sie erhöhten aber den Druck. Zehn oder elf Punkte, so Toppmöllers Rechnung, sollten für einen Platz unter den Top 24 reichen. "Wir haben noch genug Spiele, wir haben vier Punkte und müssen jetzt sehen, dass wir aus den nächsten Spielen halt sechs Punkte holen", sagte auch Krösche.
Beim schwersten Spiel der Ligaphase im Camp Nou beim FC Barcelona (9. Dezember) wird Toppmöllers Team eine Leistungsexplosion für einen Punktgewinn benötigen, wichtiger werden die Spiele gegen Tottenham Hotspur und Qarabag Agdam im Januar. Ohne Toptorschütze Burkardt (elf Tore in allen Wettbewerben) wird eine wichtige Stütze fehlen, adäquat ersetzen kann ihn in der Spitze derzeit niemand. Toppmöllers Talent als Improvisationskünstler wird mal wieder gefordert.
