Es war der erste Platzverweis in Neuers beeindruckender Karriere - doch der war "spielentscheidend", wie der 38-Jährige nach dem 0:1 (0:0) im Pokal-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen kleinlaut einräumte: "Das tut weh."
Neuer hatte in der 17. Minute nach einem heftigen und unnötigen Check gegen Jeremie Frimpong Rot gesehen - mit erheblichen Folgen für den Rekordmeister. Anstatt endlich sein Pokaltrauma zu überwinden, herrschte beim FC Bayern wieder einmal Tristesse. Die Mannschaft sitze "völlig bedröppelt" in der Kabine, berichtete Sportvorstand Max Eberl.
Bayerns "Mia san mia" fehlt aktuell
Und das mit dem Gewinnen gelingt den erfolgsverwöhnten Münchnern gerade in den großen Spielen nicht mehr nach Wunsch. Man habe in dieser Saison zweimal gegen Leverkusen, gegen Dortmund, Frankfurt und Barcelona "nicht gewonnen", zählte Kimmich auf und vergaß dabei noch die schmerzhafte Niederlage bei Aston Villa. Mia san mia? So oder so, die Serie sei "ernüchternd". Mit der Spielweise seien die Bayern zwar "auf dem richtigen Weg. Aber letztendlich müssen wir das in positive Ergebnisse ummünzen."
Eberl brachte die Frage nach den "großen Spielen" dagegen gänzlich auf die Palme. "Ich weiß, dass Sie sehr kritisch sind. Ich weiß, dass Sie alles infrage stellen. Das ist mir relativ scheißegal", blaffte er einen Reporter an. Man sei gegen den Doublegewinner "ein Mann weniger" gewesen. "Ich hoffe, das ist auch bei allen so angekommen." Deswegen, so Eberls Schlussfolgerung, sei "dieses Spiel raus aus der ganzen anderen Statistik".
Präsident Herbert Hainer und Trainer Vincent Kompany waren bemüht, den Blick nach vorne zu richten. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Meisterschaft und die Champions League. Da haben wir genug zu tun", sagte er. Gerade in der Königsklasse wolle man "so weit kommen wie möglich". Das "Finale dahoam 2.0" am 31. Mai lockt.