Das ökonomisch-effektive 1:0 (1:0) in der Königsklasse, das bereits siebte Zu-Null-Spiel nacheinander, sagte Kapitän Manuel Neuer voller Selbstvertrauen, sei "wichtig für die nächsten beiden Partien". Es steigert das Münchner "Mia san mia" ins positiv Arrogante, der deutsche Fußball-Rekordmeister fühlt sich wieder unbezwingbar.
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"Wir wissen alle, was in DortmundDortmund los ist von den Rängen, aber wir können mit breiter Brust hinfahren und wollen auch da zu Null spielen und gewinnen", betonte Sportvorstand Max Eberl und zitierte genüsslich eine alte Sportlerweisheit: "Wie heißt es so schön in Amerika? Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Titel."
Auch den siebten in der Champions League am 31. Mai in München? Warum nicht, antwortete Matchwinner Kim und begründete seine Zuversicht mit der Stabilität, die der FC Bayern zuletzt im August/September 2011 unter dem späteren Triple-Coach Jupp Heynckes besaß (damals sogar zehn Zu-Null-Spiele): "Wir spielen zusammen, halten zusammen, kämpfen zusammen. Es ist nicht einfach, aber wir können das schaffen."
Wie, das machte der Koreaner am Dienstagabend höchstpersönlich vor: Mit aggressivstem Pressing tief in des Gegners Hälfte, das im Gegensatz zur Frühphase der Ära Vincent Kompany inzwischen besser abgesichert ist. Dazu kommen meist Tore von Harry Kane - oder andere springen ein, wenn der Superstar wie gegen PSG mal einen schwächeren Tag hat. Diesmal war es Kim, der seinem Spitznamen "Monster" defensiv endlich gerecht wird und zum Sieg traf.
Übrigens nach einer einstudierten Ecken-Variante. "Das war ein genialer Schachzug", witzelte Thomas Müller nach dem Erfolg über ein "Schwergewicht in Europa", mit dem die Bayern sich wieder in eine gute Ausgangsposition brachten: Drei weitere Siege gegen die Außenseiter Donezk, Feyenoord sowie Bratislava und das Achtelfinale wäre direkt erreicht.
Kim fühlte sich in seiner Heldenrolle sichtlich unwohl, doch Verteidiger-Kumpel Dayot Upamecano stieß ihn vor der Südkurve lachend ins Rampenlicht. Verlegen-schüchtern lächelnd schoss der Koreaner später Selfies mit der Matchwinner-Trophäe, auf sein erstes Champions-League-Tor war er "sehr stolz". Lieber als von sich sprach der Innenverteidiger aber über die starke Partnerschaft mit "Upa", seinem Nebenmann. "Ich liebe ihn und bin sehr glücklich, mit ihm spielen zu dürfen."
Klassiker in Dortmund kann kommen
Dass alle anderen nur von Kim redeten, missfiel Trainer Kompany etwas. "Es ist nicht nur Min-Jae, natürlich. Wir haben viel Energie in der Mannschaft, viele gute Persönlichkeiten", lobte er. Auch er selbst sei "nicht so wichtig", betonte der Coach: "Wichtig ist, dass Harry Kane verteidigt, Musiala, Coman, die Ersatzspieler - wenn die das machen, ist es auch gegen Topmannschaften möglich", die weiße Weste zu wahren.
Auch am Samstag (ab 18:30 Uhr live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) bei der Borussia. "Wir freuen uns auf den Klassiker", sagte Müller mit leuchtenden Augen: "Es ist immer ein besonderes Spiel gegen den BVB, die Fanlager sind besonders getriggert, es gibt eine gemeinsame Geschichte mit dem Kampf um Titel." Und eine klare Ausgangslage. "Der Tabellenführer kommt", sagte Eberl, "damit bist du automatisch Favorit."
Erst recht mit einem "Monster" und ein paar anderen "Bestien" im Team.