Nach den Ausrufezeichen gegen den Klub-Weltmeister FC Chelsea (3:1) und in Unterzahl bei Titelverteidiger Paris Saint-Germain (2:1) traf gegen den souveränen Tabellenführer der Premier League nur Super-Bubi Lennart Karl (32.).
Jurrien Timber nach einer Ecke (22.), Noni Madueke (69.) und Gabriel Martinelli (77.) waren für die Gunners erfolgreich. Torhüter Manuel Neuer sah beim ersten und dritten Gegentor nicht gut aus.

Mit weiterhin zwölf Punkten aus fünf Spielen haben die Bayern ihr ausgerufenes Ziel für die Ligaphase, die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale, dennoch fest im Blick.
"Man muss auch mal akzeptieren, dass man verliert", sagte Nationalspieler Serge Gnabry bei DAZN: "Arsenal ist ein sehr starker Gegner, sie haben nicht umsonst alle ihre Spiele bisher gewonnen. Sie hatten eine Phase, in der sie uns mit vielen Eckbällen hinten rein gepresst haben. In der zweiten Halbzeit ist uns nicht mehr viel gelungen."
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Schwäche bei Eckbällen
Kompany thematisierte vor dem Kracher des Ersten beim Zweiten die Standardstärke der Engländer, schließlich hatte sich seine Elf da zuletzt anfällig gezeigt: Sechs der acht Gegentreffer in der Bundesliga kassierten die Münchner nach ruhenden Bällen. "Wir bekommen da im Moment zu viele Gegentore", warnte Sportvorstand Max Eberl.
Es half nicht. Im feinsten englischen Nieselregen hatte Arsenal prompt mit der ersten Ecke Erfolg. Neuer ließ sich blocken und kam dann zu spät, Verteidiger Timber köpfte ein.

Auch aus dem Spiel wurde Arsenal gefährlich – mit den Waffen der Bayern: Nach einem hohen Ballgewinn landete der Ball bei Eberechi Eze, dem vor Neuer allerdings die Klarheit fehlte (31.).
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Wunderkind Karl lässt FCB hoffen
Und die Bayern? Ließen die in dieser Saison übliche Dominanz vermissen. Der Ausgleich fiel ohne Vorankündigung. Joshua Kimmich schlug den Ball über 60 Meter punktgenau in den Lauf von Serge Gnabry, beide hatten zuletzt angeschlagen pausieren müssen. Gnabry legte mit dem ersten Kontakt quer auf Karl, der direkt abschloss.
"Perfekt gespielt, alles im ersten Kontakt", schwärmte Karl-Berater Michael Ballack bei DAZN: "Lennart mit einem super Abschluss."

Fortan waren die Münchner besser im Spiel, Außenverteidiger Josip Stanisic vergab die Chance auf eine glückliche Führung vor der Pause (35.). Ein Rezept, um sich aus der Pressingklammer Arsenals zu befreien, fehlte auch nach Wiederanpfiff. Mit einem schlimmen Fehlpass assistierte Kimmich Bukayo Saka, Neuer entschärfte (48.).
Arsenal erhöht den Druck
Danach rollte die Standardwelle los: Deutschland-Schreck Mikel Merino scheiterte nach zwei gefährlichen Ecken (55./58.), Innenverteidiger Cristhian Mosquera nach einem Freistoß aus dem Halbfeld (61.).
Ein Solo von Karl blieb eine der wenigen Münchner Chancen (56.). Stattdessen nahm der Druck der Gastgeber zu. Nach einem Fehlpass von Dayot Upamecano bediente Riccardo Calafiori den eingelaufenen Madueke zur erneuten Führung.

Die Entscheidung besorgte Martinelli: Nach einem langen Pass legte er kurz hinter der Mittellinie den Ball am herausgeeilten Neuer vorbei und schob aus 20 Metern ins leere Tor.
Der blasse Stürmerstar Harry Ksne wurde bei der Rückkehr auf die Insel von den Fans verhöhnt. "Harry, what's the score?" (Harry, wie steht's?), sangen sie frech.
