"Beschissener Abend": Flicks Barcelona in London chancenlos

Hansi Flick war mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden.
Hansi Flick war mit dem Spiel seiner Mannschaft nicht zufrieden.ČTK / AP / Kin Cheung

Ein "schrecklicher Abend", "unverzeihliche Fehler" und "eine dunkle Nacht" – die spanische Presse fasste Hansi Flicks empfindlich abgewatschten FC Barcelona alles andere als zimperlich an. Die ernüchternde 0:3 (0:1)-Niederlage beim FC Chelsea setzt die Katalanen spürbar unter Zugzwang.

"Ich kann versprechen: Wir werden ein anderes Barcelona sehen", sagte Flick und versuchte am Ende einer verkorksten Dienstreise an die Londoner Stamford Bridge schnell wieder Optimismus zu versprühen. Die Momentaufnahme mit nur sieben Punkten aus fünf Spielen in der Champions League und einem wachsenden Abstand zur Spitze ist für den Branchenriesen aber alles andere als schmeichelhaft.

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Von einem "harten Realitätsschock" schrieb die spanische Zeitung Sport. Der englische Tabellenzweite Chelsea sei "in Sachen Tempo und Präzision weit überlegen" gewesen. Laut der Marca hat Barca nun "keinen Spielraum mehr für Fehler".

Spätestens nach der Gelb-Roten Karte gegen den plump einsteigenden Ronald Araujo (44.) hatte der spanische Meister einen enorm schweren Stand bei aufgedrehten Blues. "Ich muss mit ihm sprechen und mir die Videos nochmal anschauen", sagte Flick.

Jules Koundé (27.) hatte die furios auftrumpfende Chelsea-Elf mit einem kuriosen Eigentor in Führung gebracht. In der zweiten Hälfte trafen der 18 Jahre alte Esteve (55.) sowie Liam Delap (73.) und sorgten für Frust bei den Blaugrana.

Flick hakt Top acht ab

"Was für ein beschissener Abend", sagte Verteidiger Eric García entsprechend angefressen: "In solchen Spielen muss man konkurrenzfähiger sein. So ist es unmöglich, zu gewinnen." Erstmals seit 22 Champions-League-Partien blieb Barca ohne eigenen Treffer. "Natürlich hat sich mit dem Platzverweis alles verändert", sagte Flick: "Ich habe auch viele positive Dinge gesehen. An den anderen Sachen müssen wir arbeiten."

In der Königsklasse ist die Marge für Fehltritte nun aber aufgebraucht, schon gegen Eintracht Frankfurt muss Barca im umfangreich renovierten Camp Nou am 9. Dezember liefern. "Es wird jetzt sehr schwierig, unter die ersten acht Mannschaften zu kommen" sagte Flick: "Aber alles ist möglich."