Beim Hinspiel im Olympiastadion Montjuïc war Martínez bereits nach der ersten Halbzeit ausgewechselt worden. Seine Körpersprache ließ erahnen, dass er nicht voll einsatzfähig war – die Diagnose lautete: eine leichte Zerrung. Zwar versuchte er in der Kabine, fit genug für eine Rückkehr auf den Platz zu werden, doch Trainer Simone Inzaghi verzichtete auf ein Risiko. Für viele ein herber Verlust, denn Lautaro hatte bis dahin maßgeblich zum Erfolg Inters in dieser Champions-League-Saison beigetragen: Acht Tore in zwölf Spielen sprechen eine deutliche Sprache.
Doch was zunächst wie ein längerer Ausfall wirkte, entwickelte sich zum medizinischen und mentalen Kraftakt. Bereits am Sonntag trainierte Martínez im Fitnessraum, postete ein Foto von einer Klimmzugübung – eine Botschaft an Fans und Gegner: Ich komme zurück. Am Montag stand er bereits wieder mit der Mannschaft auf dem Platz.
Für Inzaghi ein Glücksfall. Zwar zeigte sich Marcus Thuram im Hinspiel nach seiner Rückkehr stark – er traf bereits nach 30 Sekunden zur Führung –, doch die Offensivachse "ThuLa" (Thuram + Lautaro) ist das Herzstück des Inter-Sturms. Andere Optionen wie Mehdi Taremi, der im Hinspiel nicht überzeugen konnte, oder Joker wie Zielinski und Arnautovic, bleiben Ergänzungen – aber keine echten Alternativen für die Startelf.
"Die Blitz-Heilung von Lautaro eröffnet erfreulichere Aussichten als noch am Donnerstagmorgen", heißt es aus dem Klubumfeld. Für Inzaghi bedeutet die Rückkehr seines Kapitäns mehr als nur sportlichen Wert – es ist ein psychologischer Vorteil in einem Spiel, das über die Saisonbilanz entscheiden könnte.
Auch Barcelona-Abwehr mit Personalsorgen
Doch nicht nur Inters Sturm steht vor einem Prüfstein: Auch Barças Defensive ist angeschlagen. Ohne Jules Koundé wird wohl Eric García auf rechts verteidigen, während Íñigo Martínez links spielt. Im Zentrum wird erwartet, dass Pau Cubarsí und Ronald Araújo das Abwehrbollwerk bilden. Eine physisch starke, aber möglicherweise unharmonische Formation – ein Angriffspunkt für die "teuflisch effektive" Doppelspitze von Inter.
Wenn Martínez in der Startelf steht, wird er nicht nur mit seiner Torgefahr glänzen wollen, sondern auch ein Zeichen setzen: Dass er bereit ist, für den Finaltraum alles zu geben.
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