Schwache Zweikämpfe, wenig Chancen, kaum Ideen - doch den Frust über die unerwartete Niederlage wollten Alexander Nübel und Co. schnell aus den Knochen schütteln.
"Heute wird jeder ein bisschen darüber nachdenken. Morgen geht's dann schon wieder Richtung Mittwoch", versprach der Nationaltorhüter des VfB Stuttgart nach dem phasenweise leblosen Auftritt bei der 0:2-Pleite beim FSV Mainz 05: "Ich glaube, das kriegt jeder hin."

Duell mit Endspielcharakter
Das müssen die Stuttgarter Vizemeister dringend, denn am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) reist niemand Geringeres als Frankreichs Fußball-Schwergewicht Paris Saint-Germain ins Ländle. Es geht um das Weiterkommen in der Champions League.
"Es ist ein besonderes Spiel, es hat Endspielcharakter. Alle wissen, worum es da geht", sagte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth - und stellte fest: "Ich glaube, dass der Gegner insgesamt mehr Druck hat als wir."

Der Stuttgarter Optimismus hat seine Berechtigung, steht das Team von Sebastian Hoeneß bei seinem Königsklassen-Comeback doch mit Platz 24 passabel da und könnte schon mit einem Punkt gegen PSG die Zwischenrunde erreichen. Doch bei der Niederlage in Mainz nach zuvor vier Pflichtspielsiegen in Serie präsentierte sich Stuttgart schwach und ungefährlich. Innerhalb weniger Tage muss der VfB den mentalen Resetknopf drücken.
"Wir werden uns jetzt schütteln", sagte Trainer Hoeneß, "und die Wut in den kommenden Tagen in Energie für das nächste Spiel umwandeln. Und das ist am Mittwoch gegen Paris." Dann braucht sein Team zwingend eine Steigerung in allen Bereichen.
Mainzer Stolperstein
Ein wenig Mut machte seinen Schützlingen, dass Stuttgart nicht als einzigem Team ein Ausrutscher in Mainz unterlief. "Hier sind einige schon gestolpert und haben sich schwergetan", stellte Nick Woltemade fest.
Mainz bleibt für die Top-Klubs der Bundesliga ein hartes Pflaster, das spürten in dieser Saison etwa schon Borussia Dortmund und Bayern München. Diesmal hießen die Spielverderber mit ihren Toren auf Mainzer Seite Nelson Weiper (29.) und Anthony Caci (86.).

Immerhin die Fans bauten die frustrierten Stuttgarter sofort wieder auf. "Paris schlagen - den Henkelpott weiter jagen! Auf geht's Jungs!" stand auf einem Banner, das die Anhänger präsentierten, dazu hallte der eigens für das Königsklassen-Comeback komponierte Gesang durchs Mainzer Stadion.
Den Schmerz linderten die treuen Supporter damit erheblich - und weckten auch gleich die Lust auf das "Endspiel". "Die Fans unterstützen uns jedes Mal und haben immer passende Worte für uns, sie haben auch wieder sehr gut reagiert", sagte Nübel: "Da freue ich mich schon drauf, Mittwochabend zu Hause zu spielen."