In der Bundesliga läuft es für den FC Bayern München bestens. Sechs Punkte Vorsprung hat der Spitzenreiter bereits auf den Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt. Zuletzt feierte man einen deutlichen 3:0-Erfolg gegen den FC Augsburg, Harry Kane erzielte alle drei Treffer.
Anders ist die Lage in der UEFA Champions League: Die Münchner konnten nur zwei der ersten vier Partien gewinnen. Nun gilt es, auch international dieselbe Konstanz an den Tag zu legen wie im Ligabetrieb. Aktuell rangiert der deutsche Rekordmeister in der Königsklasse nur auf Platz 17.

"Es geht für beide Mannschaften um viel. Ich bin froh, dass wir ein Heimspiel haben", sagte Thomas Müller vor dem Duell mit PSG am Dienstag (21 Uhr/LIVE in der Flashcore-Audioreportage). Denn der französische Meister steht ebenfalls unter Zugzwang, hat erst magere vier Punkte gesammelt.
Trotzdem warnt Müller eindringlich vor den Parisern. Der Tabellenplatz gebe "nicht das Leistungsvermögen wieder. Das ist eine Supermannschaft, mit super Einzelspielern", sagte die Bayern-Ikone bei BR24 Sport.
Veränderte Pariser
Man kennt einander. Bereits 13 Mal spielten die beiden Klubs in der Champions League gegeneinander. 2020 triumphierten die Bayern im Endspiel knapp mit 1:0. Siegestorschütze damals: Kingsley Coman, welcher bei PSG ausgebildet wurde. Seitdem gab es ein Viertelfinale (2021), in dem die Bayern scheiterten, und ein Achtelfinale (2023) mit zwei Münchner Siegen.
Man sei "fast wie ein Ehepaar, weil wir ständig miteinander zu tun haben", hatte Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen unmittelbar nach der Auslosung schmunzelnd zu seinem Pariser Kollegen Nasser Al-Khelaifi gesagt. Das werde sicher wieder "eine spannende Begegnung".
Allerdings sind die Zeiten vorbei, in denen Superstars wie Kylian Mbappe, Lionel Messi oder Neymar bei PSG für Furore sorgten. Müller hat den kommenden Gegner dennoch gelobt: "Jetzt haben sie jüngere Spieler, ein einheitliches Spielsystem" und in Luis Enrique "einen Trainer, den ich sehr schätze".
In der Ligue 1 feierten die Hauptstädter zuletzt fünf Siege am Stück, die vierte Meisterschaft in Folge ist eigentlich nur Formsache. Eine fantastische Saison spielt vor allem Bradley Barcola. Der 22-jährige Flügelstürmer steht bei zehn Treffern – in der Champions League jedoch hat er kein einziges Mal angeschrieben.
"Manche" der Pariser Youngster, so Bayern-Trainer Vincent Kompany, "werden sich in ein paar Jahren auch auf dem Niveau bewegen" wie die ehemaligen PSG-Superstars. Die Spielweise des französischen Meisters hat es dem Belgier angetan: "Die Räume sind nie groß, die Stürmer sind nie weit entfernt, das Pressing ist sehr gut, wenn sie den Ball haben, haben sie sehr klare Ansätze."
Zusammenfassung: Pressekonferenz Bayern München
Breite Bayern-Brust
Dieser Analyse zum Trotz sind die Kräfteverhältnisse klarer als früher: Der FC Bayern befindet sich in der Favoritenrolle. Kompany hat mittlerweile einen guten Draht zu seiner Mannschaft gefunden. Die Abläufe im Gegenpressing wirken von Woche zu Woche koordinierter, in den letzten sechs Partien blieb man ohne Gegentor.
Auf das Heimspiel gegen PSG folgt das Liga-Topspiel bei Borussia Dortmund am Samstag, anschließend trifft man im DFB-Pokal auf Bayer Leverkusen (3. Dezember). Kapitän Manuel Neuer glaubt, "dass sich keine der drei Mannschaften darauf freut, jetzt auf uns zu treffen."

Auch Sportvorstand Max Eberl versprüht Zuversicht. Die Mannschaft könne sich auf die kommenden Aufgaben "freuen", sie habe sich "eine Stabilität erarbeitet", die keinerlei Anlass zur Sorge gibt. Torjäger Kane bestätigte diesen Eindruck: "Wir sind gut in Form, das Team fühlt sich gut - wir müssen einfach weitermachen."
Voraussichtliche Aufstellungen:
FC Bayern (4-2-3-1): Neuer - Guerreiro, Upamecano, Kim, Davies - Kimmich, Goretzka - Olise, Musiala, Coman - Kane
Paris SG (4-3-3): Donnarumma - Hakimi, Marquinhos, Pacho, Nuno Mendes - Zaire-Emery, Vitinha Joao Neves - Dembele, Asensio, Barcola
Schiedsrichter: Istvan Kovacs (Rumänien)