Flashscore Awards 2025: Ousmane Dembélé ist Spieler des Jahres

Ousmane Dembele ist Flashscores Spieler des Jahres 2025.
Ousmane Dembele ist Flashscores Spieler des Jahres 2025.Kevin C. Cox / Getty Images via AFP

Wie in jedem Jahr blicken die Flashscore-Redakteure zum Jahresende auf die vergangenen zwölf Monate im Fußball zurück. In mehreren Kategorien wurden die herausragenden Persönlichkeiten ausgezeichnet – auf Basis von mehr als 50 abgegebenen Stimmen pro Kategorie.

Der Titel „Spieler des Jahres 2025“ geht an Ousmane Dembélé, der Paris Saint-Germain erstmals in der Vereinsgeschichte zum Champions-League-Triumph führte.

Dembélé war das Gesicht eine Hauptstadtklubs, der endlich Europas Spitze eroberte. Unter Trainer Luis Enrique entwickelte er sich vom unberechenbaren Flügelspieler zu einem kompletten Offensivspieler: torgefährlich, mannschaftsdienlich, laufstark und kompromisslos im Pressing. Er schöpfte sein enormes Potenzial aus und verdiente sich die Auszeichnung ebenso wie den Ballon d’Or, den er im Anschluss an diese historische Saison ebenfalls entgegennehmen durfte.

„Und Ousmane Ballon d’Or!“ – dieser Gesang begleitete ihn vom Champions-League-Finale in München bis zur Preisverleihung im Pariser Théâtre du Châtelet. Am Ende krönte er damit eine Saison 2024/25, die alles andere als geradlinig verlief.

Rückschläge als Wendepunkt

Im November 2024 schien PSG noch weit vom Gipfel entfernt. Gegen Bayern München brach die Mannschaft auseinander, verlor trotz eines knappen 0:1 deutlich an Stabilität. Dembélé sah die Rote Karte, Luis Enrique reagierte konsequent und setzte ihn in den folgenden Ligaspielen gegen Nantes und Auxerre auf die Bank.

Diese Härte hatte einen Grund: Der Trainer sah in Dembélé das künftige Herzstück seines Teams. Wer diese Rolle ausfüllen wollte, musste Verantwortung übernehmen – ohne Ausnahmen.

Dembeles Donut-Grafik zur Ligue-1-Saison 2024/25
Dembeles Donut-Grafik zur Ligue-1-Saison 2024/25Opta by StatsPerform

Ein entscheidender Moment folgte bereits am 31. März 2024 beim französischen Klassiker gegen Olympique Marseille im Stade Vélodrome. Während Kylian Mbappé im strömenden Regen kaum in Erscheinung trat, brillierte Dembélé erstmals in der Rolle der falschen Neun. Dort wurden die Grundlagen für seine beeindruckende Entwicklung gelegt.

Der Durchbruch unter Luis Enrique

Seine mangelnde Chancenverwertung war lange ein Markenzeichen, fast schon ein Mythos. Dembélé konnte Verteidiger reihenweise ausspielen, scheiterte aber häufig im Abschluss. Schon zu seiner Zeit in Barcelona hatte Trainer Xavi Hernández dennoch betont, Dembélé könne eines Tages der beste Spieler der Welt werden. Viele zweifelten daran.

Doch unter Luis Enrique, einem der anspruchsvollsten Trainer im Weltfußball, wurde aus dem Versprechen Realität. Dembélé reifte zur klaren Nummer eins. Die inzwischen legendäre Szene aus einer PSG-Dokumentation, in der Enrique Mbappé eindringlich erklärt, was wahre Führungsstärke bedeutet, bekam später eine neue Bedeutung: Auch Dembélé hörte diese Worte, und setzte sie kompromisslos um.

Dembeles xG-Karte zur Ligue-1-Saison 2024/25
Dembeles xG-Karte zur Ligue-1-Saison 2024/25Opta by StatsPerform

Das Resultat war spektakulär: Champions-League-Sieg und Ballon d’Or. Während Mbappé diesen Zielen weiter hinterherjagte, explodierte Dembélé gerade in der entscheidenden Phase der Saison. In der Rückrunde passte plötzlich alles zusammen: Tore, Spielverständnis und Selbstvertrauen.

PSG, das seit der Übernahme durch die katarischen Eigentümer international immer wieder gescheitert war, setzte nun ein Ausrufezeichen. Auf dem Weg zum Titel wurden drei Premier-League-Klubs ausgeschaltet, ehe Inter Mailand im Finale mit 5:0 überrollt wurde. Ein Statement, das kaum deutlicher hätte ausfallen können.

Mehr als nur Zahlen

Doch Dembélés Wert zeigte sich nicht nur in Toren und Statistiken. Defensivarbeit und Pressing gehörten zu seinem neuen Selbstverständnis. Er war oft der Erste, der anlief, stellte die Mannschaft stets über persönliche Interessen. Ein echter Anführer, dessen Einfluss weit über Zahlen hinausging.

In der französischen Nationalmannschaft änderte dieser Triumph allerdings wenig an den Hierarchien. In Werbekampagnen und auf Plakaten steht Dembélé weiterhin im Schatten Mbappés. Ob Nationaltrainer Didier Deschamps ihm inzwischen mehr Vertrauen schenkt, bleibt offen.

Trotz aller Erfolge blieb Dembélé sich treu. Seine Tränen bei der Ballon-d’Or-Verleihung wirkten ehrlich und ungefiltert – kein Kalkül, keine Inszenierung. Verletzungen bremsten ihn zu Beginn der Saison 2025/26, was nach einem derart intensiven Jahr kaum überraschte.

Doch unabhängig davon, wie es weitergeht: Während viele auf neue französische Superstars wie Antoine Griezmann, Paul Pogba oder Mbappé warteten, war es Ousmane Dembélé, Weltmeister von 2018, der sich mit einem außergewöhnlichen Kalenderjahr endgültig in die Geschichtsbücher des Fußballs eintrug.