"Ich weiß schon, was rund um diesen Klub los ist", sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Duell mit dem krassen Außenseiter FK Bodö/Glimt aus Norwegen am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN und Flashscore-Audioreportage), "Ruhe werden wir keine haben, wollen wir auch nicht. Wir wollen weiter dranbleiben, hungrig sein."
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Man habe "einen hohen Anspruch an uns selbst", deshalb stelle man sich "der Kritik". Doch dem ehemaligen Nationalspieler, der 13 Jahre lang selbst für die Dortmunder kickte, kommen mitunter die "positiven Dinge, die wir uns in den letzten Wochen und Monaten erarbeitet haben", zu kurz.
Beispielsweise in der Königsklasse: "Wir sind im Moment auf Platz sechs", verwies Kehl auf die Tabellensituation vor dem sechsten Spieltag, "das wird mir im Moment ein bisschen zu wenig berücksichtigt." Und: "Wenn wir am Mittwoch gewinnen sollten, machen wir da einen großen Schritt."
Mit 13 Punkten wäre der BVB auf dem besten Weg direkt ins Achtelfinale, in der vergangenen Saison waren dafür 16 Zähler erforderlich - die letzten Gegner in der Ligaphase heißen im Januar Tottenham Hotspur und Inter Mailand.
Brandts öffentliche Kritik an BVB-Spielweise
In der Champions League hat Dortmund bislang durchaus gut unterhalten: Anders als in der Bundesliga stand nicht die Null, sondern die Vier. Entweder erzielte der BVB selbst vier Tore - in vier von fünf Spielen, oder der Gegner - in zwei Partien. Mit 17 Treffern nach fünf Runden war die Borussia die Nummer zwei hinter Paris Saint-Germain, noch vor dem FC Bayern.
In der Bundesliga sieht es mit 23 Toren in 13 Spielen ganz anders aus. Nach dem unspektakulären 2:0 gegen Verfolger TSG Hoffenheim kritisierte Nationalspieler Julian Brandt öffentlich die Spielweise ("Nicht meine Art und Weise, Fußball zu spielen").
Dass der BVB im Pokal schon im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen ausschied und sich den kürzesten Weg zu einem Titel selbst verbaute, drückte enorm auf die Stimmung. Ebenso wie die Spekulationen um Abwehrspieler Nico Schlotterbeck, der noch immer zögert, die vorgelegte Vertragsverlängerung zu unterschreiben.
Verbleib von Stammspielern offen
Außerdem in der Gerüchteküche: Neuzugang Fabio Silva, der im Schatten des Torjägers Serhou Guirassy kaum zum Einsatz kommt, wollte angeblich schon im Winter nach Spanien wechseln, Dortmund lehnte aber ab. Zudem sollen türkische Topklubs an Kapitän Emre Can interessiert sein, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft.
Auch Brandt, der 2019 für 25 Millionen Euro aus Leverkusen kam, ist nur noch für die Rückrunde an den BVB gebunden. "Wir machen erstmal das Jahr zu Ende", sagte der 29-Jährige, "dann werden wir uns zusammensetzen."
