Während Matchwinner Harry Kane nach dem Traumstart zufrieden mit Trainer Vincent Kompany abklatschte, jubelte Ehrenpräsident Uli Hoeneß auf der Tribüne über den wieder einmal gelungenen Auftakt in der Champions League: Bayern München hat den Klub-Weltmeister FC Chelsea entzaubert und auf dem Weg in die Top Acht der Ligaphase sofort ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Der Rekordmeister setzte sich nach einem Kraftakt verdient mit 3:1 (2:1) durch - und baute damit auch die eigene Rekordserie in der Königsklasse aus.
"Ein tolles Ergebnis", sagte Torjäger Kane, der die Bayern mit einem Doppelpack zum 22. Sieg in Serie zu Beginn der Champions League geführt hatte, bei DAZN: "Es war eine starke Leistung gegen einen sehr guten Gegner. Es war ein schwieriges Spiel, wir sind sehr erleichtert."
Kane weiter in Torlaune
Die Münchner gingen in einer umkämpften Partie vor 75.000 Zuschauern durch ein Eigentor von Trevoh Chalobah in der 20. Minute in Führung. Kane erhöhte kurz darauf per Elfmeter (27.). Der Torjäger war von Moises Caicedo selbst gefoult worden. Chelsea schüttelte sich aber nur kurz und verkürzte durch Klub-WM-Held Cole Palmer (29.). Doch erneut Kane (63.) stellte den alten Abstand wieder her. Für den Engländer war es bereits der zehnte Treffer in dieser Saison, für die Bayern der sechste Sieg aus sechs Pflichtspielen.
In der Champions League, wo auch noch Titelverteidiger Paris Saint-Germain und der FC Arsenal warten, geht es mit dem Duell beim Neuling Paphos FC aus Zypern am 30. September für die Bayern weiter. Zunächst steht jedoch in der Liga am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die Partie in Hoffenheim auf dem Programm.
Kompany vertraute wieder der HSV-Elf
Hoeneß hatte seinen Bayern vor dem Anpfiff angesichts der finanziellen Übermacht des europäischen Fußball-Adels nur eine Außenseiterrolle zugeschrieben - Kompany dagegen selbstbewusst den Titel als Ziel ausgerufen. Beim Auftakt gegen die Blues bot der Bayern-Coach die Elf auf, die am Samstag in der Liga 5:0 gegen den Hamburger SV gewonnen hatte.

Neuzugang Nicolas Jackson saß gegen seinen Ex-Klub zunächst auf der Bank. Von dort sah er, dass sich die Münchner schwer taten. Sie hatten sogar Glück, nicht früh in Rückstand zu geraten. Enzo Fernández verpasste aus kurzer Distanz nach Vorlage von Palmer (7.). Marc Cucurella verfehlte kurz darauf zudem per Kopf nur um Zentimeter das Bayern-Tor (13.).
Stanisic verletzt ausgewechselt
Chelsea wirkte in dieser Phase entschlossener, die Münchner hatten zunächst Probleme, ihr dominantes Spiel aufzuziehen. Umso überraschender fiel die Führung, als Chalobah eine scharfe Hereingabe von Michael Olise ins eigene Tor lenkte. Nach Kanes 2:0 schienen die Münchner auf einem guten Weg, doch die Freude währte nur kurz: Palmer, zweifacher Torschütze im WM-Finale gegen PSG, schloss einen Konter eiskalt ab.

Nach dem Wechsel brachte Kompany in der Innenverteidigung Min-Jae Kim für den vorbelasteten Jonathan Tah. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Josip Stanisic am rechten Knie, er wurde durch Sacha Boey ersetzt (51.).
Chelsea drängte auf den Ausgleich. Die Bayern hielten dagegen und hatten nun plötzlich sogar Platz zum Kontern. Kane scheiterte bei einem dieser Angriffe aber freistehend an Robert Sánchez (57.). Kurz darauf hätte Olise nach Kane-Pass aus kurzer Distanz treffen müssen, Sánchez reagierte aber erneut glänzend. Die Bayern übernahmen nun wieder mehr die Kontrolle und wurden belohnt, als Kane einen Patzer der Chelsea-Defensive gedankenschnell ausnutzte. In der Nachspielzeit kam dann auch noch Jackson in die Begegnung.
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