71 Prozent Ballbesitz, 680 Pässe, 25 Schüsse und 10:0 Ecken - nach einem Spiel der vergebenen Möglichkeiten haderte der VfB Stuttgart mit seiner Offensivleistung. "Wir hatten genug Chancen, um den einen Treffer mehr als der Gegner zu erzielen. Leider haben wir uns letztlich nicht belohnt", sagte ein enttäuschter Trainer Sebastian Hoeneß nach dem mageren 1:1 gegen Sparta Prag.
Beim ersten Heimauftritt in der Champions League nach über 14 Jahren entwickelten die Schwaben in der zweiten Hälfte laut Sportvorstand Fabian Wohlgemuth zwar eine "extreme Dominanz" - aber vergebens. "Wir müssen lernen, gegen extrem tief stehende Gegner Lösungen zu finden", betonte er. Man müsse, ergänzte Hoeneß, "unsere Besetzung in der Box noch besser ausspielen und die richtigen Entscheidungen im letzten Drittel treffen".
Die trafen die Schwaben gegen Prag aber nicht und waren entsprechend frustriert. "Wir müssen vorne zwingender werden", monierte Kapitän Atakan Karazor. Man habe zwar gezeigt, "was wir abreißen können. Aber ich erwarte von uns, auch von mir, dass wir nach vorne besser werden."
Es wäre "mehr drin gewesen"
Am Sonntag (19:30 Uhr/LIVE in der Flashscore-Audioreportage) besteht in der Liga gegen Hoffenheim die erste Möglichkeit dazu. In der Königsklasse wartet am 22. Oktober das schwere Auswärtsspiel bei Juventus Turin. Nach dem 1:3 zum Auftakt beim Titelverteidiger Real Madrid steht der VfB schon etwas unter Zugzwang. Doch Hoeneß hofft auf eine Trotzreaktion. "Die Enttäuschung über das Resultat werden wir versuchen, in Energie nach vorne umzumünzen", sagte er bei DAZN.
Gegen Sparta brachte Enzo Millot den Vizemeister in der siebten Minute in Führung. Kaan Kairinen glich in der 32. Minute vor 60.000 Zuschauern mit einem sehenswerten Freistoß jedoch aus. "Es fühlt sich so an, als ob mehr drin gewesen wäre. Deshalb fühlt man auch ein bisschen Enttäuschung", sagte Wohlgemuth.
Dennoch sei es "schon was Besonderes gewesen - Champions League zu Hause", betonte Maximilian Mittelstädt: "Wir hätten das gerne veredelt, aber wir haben ja noch ein paar Heimspiele, wo wir das nachholen können." Gegen Bergamo, Young Boys Bern und Paris St. Germain muss der VfB aus seinen Chancen und seiner Dominanz aber deutlich mehr machen.