Beim 1:0 (0:0)-Hinspielsieg in Schweden bei Djurgardens IF, mit dem die Wiener in der Conference League vom Halbfinale träumen dürfen, wurde der 35-Jährige in der 85. Minute eingewechselt. "Als unsere Fans dann auch noch seinen Namen skandiert haben, das sind die Momente, die besonders sind und unter die Haut gehen", schwärmte Rapid-Trainer Robert Klauß: "Die erlebt man nur im Fußball. Einfach eine sehr schöne Geschichte."
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Erst seit knapp drei Wochen ist Burgstaller, der in Deutschland für den 1. FC Nürnberg, Schalke 04 und den FC St. Pauli spielte, wieder im Mannschaftstraining. Noch immer kämpft er mit den Folgen des Angriffs: Beim Geschmacks- und Geruchssinn gebe es weiter Schwierigkeiten, er sei lichtempfindlich und höre auf dem linken Ohr "einige Prozent schlechter". Im Spiel trug er am Donnerstagabend in Stockholm zum Schutz bei Kopfbällen und Zusammenstößen ein schwarzes Spezialstirnband - "auch für die Psyche".
In den Morgenstunden des 14. Dezembers war Burgstaller nach einem Mannschaftsabend in der Wiener Diskothek Volksgarten von einem Mann angegriffen und mit der Faust zu Boden geschlagen worden. Der Sturz hatte einen Schädelbasisbruch zur Folge. Der mutmaßliche Angreifer wurde Ende März am Wiener Landesgericht zu 16 Monaten auf Bewährung verurteilt. Der Richter sprach in der Urteilsbegründung von einer "Impulstat aus Dummheit".
Grgic vermisste Burgstallers "Aura und Ausstrahlung"
Schnell fasste Burgstaller nach dem "Wunder", wie er seine Gesundheit selbst bezeichnete, den Ehrgeiz, sich zurückzukämpfen. "Er hat uns gefehlt, da werde ich ein bisschen emotional", sagte Mittelfeldspieler Lukas Grgic über seinen Teamkollegen: "Allein diese Aura und diese Ausstrahlung. So einen Typen brauche ich in der Kabine, ich fühle mich sicherer mit ihm."
Burgstaller, der seine Karriere im Sommer beenden will, blieb bescheiden: "Natürlich habe ich mich gefreut, dass ich noch reingekommen bin, aber ich will gar nicht groß über mich reden. Viel wichtiger ist, dass wir gewonnen haben."