Berlin im Höhenflug: Achtelfinale soll unglaubliche Siegesserie fortsetzen

Die Berliner erleben einen ernormen Höhenflug.
Die Berliner erleben einen ernormen Höhenflug.MARCUS BRANDT / DPA / dpa Picture-Alliance via AFP / Profimedia

Hertha BSC ist wettbewerbsübergreifend seit sechs Spielen ungeschlagen. Jetzt wollen die Berliner auch ins DFB-Pokal-Viertelfinale.

Tjark Ernst holte zuletzt vor mehr als 500 Minuten einen Ball aus seinem Tor. Der Keeper des Fußball-Zweitligisten Hertha BSC trägt seit sechs Pflichtspielen eine weiße Weste und ist einer der Garanten für den beeindruckenden Höhenflug der Berliner – dieser soll sich auch im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) fortsetzen.

Match-Center: Hertha BSC vs. 1. FC Kaiserslautern

Die Leistungskurve der Hertha ist enorm.
Die Leistungskurve der Hertha ist enorm.Flashscore

Mit der neu gewonnenen defensiven Stabilität und der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor soll der nächste Schritt in Richtung Finale im eigenen Stadion gelingen. An diesen Traum werde man "jedes Mal, wenn du vor der Kurve stehst, erinnert und nimmst das natürlich wahr", sagte Trainer Stefan Leitl. "Der Verein, die Stadt, in dem das Finale gespielt wird, das Stadion – die Sehnsucht ist groß von jedem Einzelnen, da mal dabei zu sein."

Herthas Pokal-Historie ist alles andere als ruhmreich. Zuletzt stand der Klub 1993 mit seiner Zweitvertretung im Endspiel. Vor zwei Jahren scheiterte Berlin im Viertelfinale an Kaiserslautern, in der vergangenen Saison war bereits im Achtelfinale gegen den 1. FC Köln Schluss. Den Pokal im eigenen Stadion zu gewinnen, ist den Berlinern bislang noch nie gelungen.

"Anreiz" auf nächste Runde "ist groß"

Doch der Saisonverlauf macht Hoffnung. Neunmal ist die Mannschaft um den starken Ernst in 14 Zweitliga-Partien ohne Gegentor geblieben – Bestwert der gesamten Liga. Damit arbeitete sich das Team vom vorletzten Platz auf Rang sechs vor, die Aufstiegsplätze sind wieder in Reichweite. Diesen Fortschritt habe man sich in den vergangenen Wochen und Monaten durch "Lust am gemeinsamen Verteidigen" erarbeitet, sagte Sportdirektor Benjamin Weber nach dem jüngsten 1:0-Erfolg bei Holstein Kiel.

Es sei "nicht immer spektakulär", meinte Mittelfeldspieler Paul Seguin, aber es funktioniere. Keine Gegentore zulassen und vorne eiskalt zuschlagen - dieses Prinzip soll nun auch im Pokal den Erfolg bringen, um dem großen Traum einen weiteren Schritt näherzukommen.

"Der egoistische Gedanke ist schon, dass ich das mit den Jungs unbedingt schaffen will", sagte der 48-jährige Leitl, der als Trainer noch nie im Viertelfinale stand. "Der Anreiz ist groß, jetzt zumindest mal in die nächste Runde zu kommen und dann können wir uns auch über andere Themen unterhalten."

Die großen Verletzungssorgen sind behoben. Seguin, Linus Gechter und Dawid Kownacki, der Siegtorschütze in Kiel, sind wieder fit und haben entscheidend zum Aufschwung beigetragen. Kownacki soll bei der Mission Viertelfinale erneut als Joker fungieren – und die Herthaner im besten Fall wieder ins Viertelfinale schießen: "Das hat gut geklappt, deshalb werden wir das so beibehalten", sagte Leitl.