"Ich muss jetzt bitte auf das Foto. Da darf ich nicht fehlen", begründete Hoeneß im ZDF seinen übereilten Abgang. Dann posierte er gemeinsam mit seinen Spielern in den weißen Final-Shirts für das beeindruckende Siegerbild.
Nach dem 3:1 (1:0) im Halbfinale gegen die Pokalspezialisten von RB Leipzig greift der VfB Stuttgart am 24. Mai im Berliner Olympiastadion gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld als Favorit nach dem ersten großen Titel seit der deutschen Meisterschaft 2006/07.
Das Endspiel im DFB-Pokal erreichten die Schwaben zuletzt im Jahr 2013, damals setzte es gegen Bayern München eine 2:3-Niederlage. "Wir waren lange nicht im Finale. Jeder wollte, dass es so kommt", sagte Angelo Stiller.
Traumtor ebnet den Weg
Der Nationalspieler hatte die Schwaben mit einem Traumtor früh in Führung gebracht (5.) und erinnerte nach dem umkämpften Halbfinale an die rasante Entwicklung des Klubs: "Unser Weg ist besonders. Vor zwei Jahren haben wir Relegation gespielt, jetzt stehen wir im Pokalfinale."
Nick Woltemade (57.) und Jamie Leweling (73.) erzielten die weiteren Treffer, Torhüter Alexander Nübel parierte besonders in der ersten Halbzeit mehrmals stark.

"Fußballerisch", räumte Woltemade ein, "war es nicht unser bestes Spiel. Aber der Wille und der Mut waren da." Woltemade fiebert jetzt dem Endspiel entgegen: "Ich glaube, Berlin wird crazy. Es wird verrückt und die Fans werden da so abreißen. Sowas werde ich in meinem Leben nie vergessen", sagte der Stürmer bei Sky.
Die überglücklichen Fans sangen schon lange vor dem Abpfiff vom Titel, es wäre der vierte für die Stuttgarter im DFB-Pokal. In diesem Fall würde es auch wieder ein Foto geben – und Hoeneß hätte es eilig.