DFB-Pokal: Ausschreitungen in Leipzig - Augsburg blamiert sich in Unterhaching

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DFB-Pokal: Ausschreitungen in Leipzig - Augsburg blamiert sich in Unterhaching
Aus im DFB-Pokal Augsburgs Ruben Vargas am Boden zerstört.
Aus im DFB-Pokal Augsburgs Ruben Vargas am Boden zerstört.Profimedia
Sechs Partien wurden am Sonntag um 15:30 Uhr im DFB-Pokal angepfiffen. Nur eines davon endete mit einer dicken Überraschung. Der FC Augsburg kassierte bei der SpVgg Unterhaching eine 2:0-Niederlage. Beim Gastspiel von Eintracht Frankfurt bei Lok Leipzig (7:0) kam es zu Ausschreitungen. Zweitligist Fortuna Düsseldorf trotze unterdessen Wind und Wetter, gewann in Illertissen mit 3:1. Auch der VfL Wolfsburg, der SC Freiburg und der 1. FC Kaiserslautern waren erfolgreich.

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Peinliche Pleite für Augsburg

Drittligist blamiert Bundesligist: Die SpVgg Unterhaching hat nach ihrem Aufstieg in die 3. Liga für einen weiteren Coup gesorgt. Im ersten Hauptrundenspiel im DFB-Pokal seit sechs Jahren besiegte die erstaunlich gewiefte Mannschaft aus dem Münchner Vorort den FC Augsburg verdient 2:0 (1:0). Verdienter Lohn: Zusätzliche 431.200 Euro für den Einzug in die zweite Runde, die der finanziell nicht auf Rosen gebettete Verein gut gebrauchen kann.

Routinier Mathias Fetsch (34) erzielte in der 29. Minute den Führungstreffer im Hachinger Sportpark, wo sich die Gastgeber durchweg auf Augenhöhe bewegten. Dem FCA fiel vor und nach dem Rückstand zu wenig ein, um den Drittligisten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Großchancen für den Bundesligisten gab es kaum, die beste vergab Kapitän Ermedin Demirovic kurz vor der Pause. In der vierten Minute der Nachspielzeit machten die Gastgeber durch Boipelo Mashigo dann alles klar.

Die Noten zum Spiel in Unterhaching.
Die Noten zum Spiel in Unterhaching.Flashscore

Nach einer guten Gelegenheit der Gäste durch Frederik Winther (15.) war Haching gefährlicher. Eine Hereingabe von Fetsch konnte der neue Augsburger Torhüter Finn Dahmen noch über die Latte lenken (27.), zwei Minuten später hatte er das Nachsehen: Sportdirektor und Präsidenten-Sohn Markus Schwabl flankte in den Strafraum, Patrick Hobsch legte ab per Kopf, Fetsch traf mit links.

Der Bundesligist suchte danach weiter nach Lösungen, um die weitgehend stabile Hachinger Defensive zu überwinden - fand diese aber nicht, weil der Spielaufbau allzu fehlerbehaftet war. Die erste Gelegenheit zum Ausgleich vergab schließlich Demirovic, der den eher zufällig bei ihm gelandeten Ball völlig unbedrängt nicht an SpVgg-Torhüter Rene Vollath vorbeibrachte (45.+2).

Schwabl verhinderte kurz nach der Pause gegen Sven Michel den raschen Ausgleich. Gegen tiefer stehende Hachinger kam Augsburg danach zunehmend besser ins Spiel, war allerdings kaum torgefährlich. Tatsächlich hatten die Gäste auch etwas Glück, dass Haching seine Konter lange nicht konsequent zu Ende spielte.

Zum Match-Center: Unterhaching vs. Augsburg

Partie in Leipzig stand kurz vor Abbruch

Unter skandalösen Begleiterscheinungen und nach sportlichen Startschwierigkeiten hat sich Eintracht Frankfurt beim viertklassigen 1. FC Lok Leipzig im DFB-Pokal für die zweite Runde qualifiziert und Trainer Dino Toppmöller einen siegreichen Pflichtspieleinstand beschert.

Der letztjährige Finalist setzte sich gegen den Tabellenneunten der Regionalliga Nordost letztlich standesgemäß mit 7:0 (1:0) durch. Nur in der ersten halben Stunde waren die Gastgeber ein ebenbürtiger Gegner.

Die Partie stand in der Schlussphase jedoch kurz vor dem Abbruch. Nachdem mehrere aus dem Leipziger Fanblock geworfene Feuerwerkskörper am Spielfeldrand explodiert waren, schickte Schiedsrichter Michael Bauer beide Mannschaften in die Kabinen und unterbrach die Begegnung für 14 Minuten.

In Leipzig musste die Polizei ins Geschehen eingreifen.
In Leipzig musste die Polizei ins Geschehen eingreifen.Profimedia

Der Frankfurter Führungstreffer kam auf kuriose Weise zustande. In der 37. Minute fälschte Lok-Torhüter Isa Dogan einen Schrägschuss von Randal Kolo Muani ins eigene Netz ab. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Landespokalsieger aus Sachsen die zielstrebigere Mannschaft gewesen.

Doch spätestens nach der von den eigenen Fans heraufbeschworenen Zwangspause war der Leipziger Widerstand gebrochen. Mario Götze (59.), Omar Marmoush (66.), Dina Ebimbe (86., 90.+14) und Jessic Ngankam (89. und 90.+10) erzielten die weiteren Treffer für die Hessen.

Die Noten zum Spiel in Leipzig.
Die Noten zum Spiel in Leipzig.Flashscore

Vor 11.000 Zuschauern im ausverkauften Bruno-Plache-Stadion hatten Kapitän Djamal Ziane (11.) und Tobias Dombrowa (35.) gute Torgelegenheiten für die Platzherren vergeben. In dieser Phase war Toppmöller alles andere als begeistert und forderte seine Schützlinge unmissverständlich zu verstärkter Konzentration auf. Nach dem Seitenwechsel bekam der fünfmalige Pokalsieger die Partie besser in den Griff.

Zum Match-Center: Lok Leipzig vs. Eintracht Frankfurt

Hagel in Illertissen

Fortuna Düsseldorf hat zum neunten Mal in Folge die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune setzte sich beim Regionalligisten FV Illertissen mit 3:1 (2:1) durch. Die Begegnung war wegen eines kurzen, aber heftigen Unwetters in Mittelschwaben nach 16 Spielminuten zwischenzeitlich unterbrochen.

Kevin Frisorger brachte die Fortuna mit einem Eigentor in der dritten Minute in Führung. Nach der Unterbrechung legte der Favorit durch Vincent Vermeij (26.) nach, der eine Hereingabe von Felix Klaus aus kurzer Distanz verwertete. Den Schlusspunkt für die Gäste setzte Christos Tzolis (90.+1).

Die Noten zum Spiel in Illertissen.
Die Noten zum Spiel in Illertissen.Flashscore

Unglücksrabe Frisorger machte die Partie im Vöhlinstadion vor dem Seitenwechsel aber noch einmal spannend (40.), bis kurz vor dem Abpfiff. Illertissen schied letztlich auch im vierten Anlauf in der ersten Pokalrunde aus.

Zum Match-Center: Illertissen vs. Düsseldorf

Wolfsburg vermiest Makkabi Berlin historisches Debüt

VfL Wolfsburg hat beim historischen Pokaldebüt von TuS Makkabi Berlin eine Sensation des Underdogs verhindert. Im Erstrundenspiel beim ersten jüdischen Verein in der Hauptrunde des DFB-Pokals gewann das Team von Trainer Niko Kovac am Sonntag mit 6:0 (2:0) und zog vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf souverän in die nächste Runde ein.

Lukas Nmecha (8.), Jonas Wind (9.), Neuzugang Tiago Tomas (53., 89.), Yannick Gerhardt (57.) und Ridle Baku (79.) trafen für den VfL gegen den Fünftligisten, der dennoch Geschichte schrieb. "Was wir da erleben werden, ist für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und auch über die Grenzen hinaus schon jetzt und unabhängig vom Ergebnis ein unfassbarer Erfolg", hatte Sportvorstand Michael Koblenz im Vorfeld gesagt: "Es ist im Grunde genommen der größte Erfolg eines jüdischen Sportvereins außerhalb Israels."

Ein sehenswerter Fallrückzieher, aber kein Treffer von Joakim Maehle.
Ein sehenswerter Fallrückzieher, aber kein Treffer von Joakim Maehle.Profimedia

Makkabi stand zunächst sicher und wagte sich in der Offensive sogar mehrfach erfolgreich in Dribblings. Die Aussicht auf eine Überraschung schwand nach einem groben individuellen Patzer aber schnell. Torhüter Jack Krause vertändelte den Ball nach einem Rückpass leichtfertig gegen Wind. Der Angreifer schob aus kurzer Distanz ins leere Tor ein. Nur eine Minute zuvor hatte Nmecha nach einem Pfostentreffer am schnellsten reagiert und für die frühe Führung gesorgt.

Makkabi fand nach dem Doppel-Schock schnell neuen Mut. Die Berliner verlagerten das Spiel immer stärker in die Wolfsburger Hälfte. Die beste Chance vergab Brian Petnga (20.). Der VfL hätte kurz vor der Pause durch Tomas (45.) erhöhen müssen. Nach dem Seitenwechsel trat Wolfsburg deutlich dominanter und dem Klassenunterschied entsprechend auf. 

Die Noten zum Spiel in Berlin.
Die Noten zum Spiel in Berlin.Flashscore

Zum Match-Center: Makkabi Berlin vs. Wolfsburg

Freiburg im DFB-Pokal mit Mühe

Der SC Freiburg hat bei der Rückkehr ins Dreisamstadion nicht an einige glanzvolle Auftritte der Vergangenheit angeknüpft, seine Pflichtaufgabe im DFB-Pokal aber routiniert gelöst. Der Europa-League-Teilnehmer setzte sich in der ersten Runde als Gast des Oberligisten SV Oberachern im früheren "Wohnzimmer" nach späten Treffern mit 2:0 (0:0) durch.

Nationalspieler Christian Günter traf nach einer Stunde mit einem platzierten Flachschuss zur Führung, Roland Sallai (77.) machte alles klar. Sechs Tage vor dem Bundesliga-Start bei der TSG Hoffenheim hat die Mannschaft von Trainer Christian Streich aber noch Luft nach oben.

Der SC hatte 2022 im Pokalfinale gestanden - verlor dieses aber gegen RB Leipzig. Die Sachsen waren für Freiburg auch in der abgelaufenen Saison in der Vorschlussrunde eine Nummer zu groß. Nun ist zumindest schon wieder der erste Schritt Richtung Berlin getan.

"Wir bereiten die Jungs vor, wie vor einem Bundesligaspiel. Wir nehmen Oberachern total ernst. Alles andere wäre dumm - und wir wollen nicht dumm sein", hatte Streich vor dem Spiel in der alten Heimat gesagt. Das altehrwürdige, aber nicht allzu moderne Dreisamstadion war 67 Jahre lang bis 2021 die Heimat des Sport-Clubs.

Die aktuelle Mannschaft allerdings fremdelte zunächst mit dem Spielort. Außenseiter Oberachern, der im vergangenen Jahr ebenfalls im Dreisamstadion in der ersten Runde ein 1:9 gegen Borussia Mönchengladbach kassiert hatte, spielte vor 24.500 Zuschauern und damit vor vollem Haus frech mit.

Freiburgs neue Nummer eins Noah Atubolu verschätzte sich bei einem hohen Ball in der 14. Minute und hatte Glück, dass Marvin Ludwig bei seinem Kopfballtreffer im Abseits stand. In der 27. Minute klatschte ein Schuss des Verteidigers an den Pfosten. Diesen traf auch Freiburg, das sich langsam der erwarteten Form annäherte, durch den Ungarn Sallai (40.).

Oberachern hielt den Druck auch nach dem Seitenwechsel aufrecht, erst Günters Treffer aus 20 Metern gab dem SC etwas mehr Lockerheit. Ritsu Doan verzog kurz nach der Führung knapp (65.), Lucas Höler prüfte sechs Minuten darauf Mark Redl im Tor des Südbaden-Pokalsiegers. Nach dem Rechtsschuss von Sallai zum 0:2 war die Partie bei schwülem Sommerwetter entschieden.

Die Noten zum Spiel im Dreisamstadion.
Die Noten zum Spiel im Dreisamstadion.Flashscore

Zum Match-Center: Oberachern vs. Freiburg

Lautern tankt Selbstvertrauen

 1. FC Kaiserslautern hat nach dem missratenen Saisonstart etwas Selbstvertrauen im DFB-Pokal getankt. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster gewann am Sonntag beim Oberligisten Rot-Weiß Koblenz mit 5:0 (3:0) und zog erstmals seit 2019 in die zweite Runde ein. Zum Ligastart hatte es für die Roten Teufel zwei bittere Niederlagen gegeben.

Stürmer Terrence Boyd (19.), Innenverteidiger Julian Niehues (35.), Boris Tomiak (43.), Kenny Prince Redondo (66.) per Foulelfmeter und erneut Boyd (90.+1) schossen den FCK vor 9500 Zuschauern zum verdienten Sieg. Für Schusters Team gilt es am Freitag gegen Aufsteiger SV Elversberg nun, auch in der Liga Fuß zu fassen.

Die Noten zum Spiel in Koblenz.
Die Noten zum Spiel in Koblenz.Flashscore

Die favorisierten Gäste übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle und hatten viel Ballbesitz, Koblenz stand tief in der eigenen Hälfte. Nach dem Rückstand wachten die Gastgeber aber auf, Terry Asare verpasste aus spitzem Winkel den Ausgleich (31.).

Niehues und Tomiak erhöhten jeweils nach einer Ecke, sodass die Partie früh entschieden war. Der Favorit verwaltete den Vorsprung in der Folge clever.

Zum Match-Center: Koblenz vs. Kaiserslautern